Werner Gegenbauer bleibt Präsident
Club | 18. Juni 2012, 02:11 Uhr

Werner Gegenbauer bleibt Präsident

Werner Gegenbauer bleibt Präsident

Berlin - Bis tief in die Nacht am Mittwoch (30.05.12) ging die ordentliche Mitgliederversammlung von Hertha BSC.
Gut 3.400 Mitglieder hatten sich in Saal 1 des ICC Berlin eingefunden - auch knapp 60 Pressevertreter waren anwesend. Diese durften, nachdem der Antrag auf Ausschluss der Medienvertreter abgewiesen worden war, bis zum Ende um 02.47 Uhr der Versammlung beiwohnen. Großer Dank galt Herthas Kegel-Abteilung für das Catering sowie den Hertha-Volunteers und den Frauen des 1. FC Lübars für die organisatorische Unterstützung.

Am Ende eines emotionalen Abends mit vielen kontroversen Diskussionen stand das neue Präsidium von Hertha BSC fest. Werner Gegenbauer wurde mit 73,2 % der Stimmen bestätigt, neuer Vize-Präsident wurde Thorsten Manske, der sich mit 1369 zu 1014 Stimmen gegen Amtsinhaber Jörg Thomas durchsetzte. Ins Präsidium gewählt wurden darüber hinaus Christian Wolter, Michael Ottow, Renate Döhmer, Ingmar Pering sowie erstmals Marco Wurzbacher. Komplettiert wurde das Gremium mit Norbert Sauer, der sich im zweiten Wahlgang durchsetzte.

Viel Applaus für Herthas neuen Trainer Jos Luhukay

Doch bis dahin standen viele Punkte auf der Agenda. Als erstes Highlight richte sich Herthas neuer Trainer an die Anwesenden. Als Ziel gab Jos Luhukay aus, eine Mannschaft aufzubauen, zu der man nicht nur mit einem guten Gefühl ins Stadion, sondern auch wieder nach Hause geht: "Ich möchte erfolgreichen Fußball spielen lassen, der uns allen viel Freude macht." Bei der anschließenden obligatorischen Ehrung und dem Gedenken der verstorbenen Mitglieder verlas Manfred Wendt die Namen.

Ebenfalls üblicher Punkt auf der Agenda waren im Anschluss die Berichte aus den jeweiligen Abteilungen des e.V. - Fußball, Boxen, Tischtennis und Kegeln. Zudem berichtete Präsidiumsmitglied Renate Döhmer über die Kooperation im Frauen-Fußball mit dem 1. FC Lübars, die bis zum 30.06.2013 verlängert wurde. Bernd Schiphorst als Aufsichtsrats-Vorsitzender mahnte im Anschluss an, dass ein Meinungsaustausch stattfinden solle, dieser jedoch in der Öffentlichkeit nichts verloren hat. Er forderte zudem, dass ein nächster Kraft oder Lasogga aus dem eigenen Nachwuchs stammen möge und daher das Engagement in diesem Bereich ausgebaut werden soll.

Klare Analyse, klare Antworten

Gute Nachrichten kamen auch aus dem Ältestenrat. Lothar Pötschke verkündete, dass es seit der letzten Versammlung keinen Anlass für Schlichtungsverfahren zwischen Mitgliedern gegeben hätte. Er forderte darüber hinaus, den Kontakt zu den 23 Partnerstädten wieder zu intensivieren. Mit Spannung erwartet wurde die anschließende Rede von Hertha-Manager Michael Preetz, der zu den wichtigsten Diskussionspunkten Stellung bezog.

Preetz betonte die Notwendigkeit nach einem offenen und sachlichen Austausch, ohne eine klare Analyse gäbe es auch keine klaren Antworten. Dazu zählten sowohl die Rückrunde als auch die Trainerentscheidungen. Für Otto Rehhagel, einem "Vorbild an Aufrichtigkeit und Einsatz", tat es Preetz leid, dass in der Rückrunde zu keiner Zeit die etatmäßige Abwehr zur Verfügung stand und dass eine Reihe von Leistungsträgern unter ihren Möglichkeiten blieben. Als Zeichen für die neue Saison wurde das neue Trikot enthüllt - unter dem Motto: Fahne pur, Fußball pur!

Mischung aus etablierten und Nachwuchsspielern

Für die neue Spielzeit stellte Michael Preetz das Konzept vor. Um die Korsettstangen Thomas Kraft, Peter Niemeyer, Levan Kobiashvili, Roman Hubnik oder auch Fabian Lustenberger sollen mehr Talente den Weg aus dem Nachwuchs in den Profibereich finden. Daher geht Hertha auch mit drei der größten Talente in die neue Saison: Maximilian Obst, Christian März (beide U19) sowie Hany Mukhtar (U17). Anderen Talenten wurde der Sprung in die erste Mannschaft nicht zugetraut, weswegen einige Hertha BSC zum Ende der Saison verlassen. Zur Verbesserung der Durchlässigkeit soll es ab Sommer einen zusätzlichen Assistenztrainer geben, der sich um eben jene Spieler kümmern wird, die an der Schwelle zum Profibereich stehen.

Herthas Geschäftsführer Finanzen, Ingo Schiller, dankte in seinem Bericht Herthas Partnern, allen voran der Deutschen Bahn, die bereits im Vorfeld auf ihr Ausstiegsrecht in der Zweiten Liga verzichtete - auch in den Gesprächen mit den übrigen Partnern seien die Zeichen positiv. Für die zweite Liga kalkuliert Hertha BSC wie bisher auch konservativ. Eine Erhöhung des Etats würde durch mehr als die geplanten 45 Punkte, den Einzug in mindestens die zweite Runde des DFB-Pokals, einen höheren Zuschauerschnitt als 38.000 bzw. Transfererlöse erfolgen.

von Hertha BSC