Lustenberger freut sich auf Juventus Turin
Teams | 23. Juli 2012, 18:36 Uhr

Lustenberger freut sich auf Juventus Turin

Fabian Lustenberger freut sich auf Juventus

Er ist der dienstälteste Profi bei Hertha BSC und freut sich besonders auf das Duell gegen Juventus Turin. Wir sprachen mit Herthas Nummer 28.
Stegersbach - Er ist erst 24. Aber mittlerweile schon der dienstälteste Lizenzspieler bei Hertha BSC. Fabian Lustenberger steht seit der Spielzeit 2007/08 bei den Berlinern unter Vertrag, nachdem ihn damals Lucien Favre sozusagen als „Einstandsgeschenk“ aus der Schweiz mit nach Berlin gebracht hatte.

herthabsc.de: Wie fühlt man sich denn so als Urgestein?
Fabian Lustenberger: Komisch ist das schon. Ok, mein Freund und Zimmernachbar Sascha Burchert ist schon länger da, aber als Profi bin ich mittlerweile tatsächlich derjenige, der am längsten bei der Hertha ist.

herthabsc: Wie war das damals?
Lustenberger: Total spannend. Ich hatte gerade meine Lehre als Bürokaufmann fertig, kam ganz allein und total jung aus der beschaulichen Schweiz ins große Berlin. Das war schon ein ziemlicher Schritt. Ich bekam einen Fünf-Jahres-Vertrag, wurde Bundesligafußballer – ein Schritt, den ich, da bin ich ehrlich, wohl ohne Lucien Favre nicht geschafft hätte. Oder zumindest wäre es schwerer geworden, denn man kannte mich ja nicht.

herthabsc.de: Schweizer gelten sowieso als sehr heimatverbunden, ist man nach dieser Zeit in Berlin sesshaft?
Lustenberger: Ich fühle mich sehr, sehr wohl in Berlin. Bei Hertha BSC, bei den Fans, ja bei Menschen generell in Berlin. Ich bin kein Wandervogel, ich hätte auch kein Problem damit, noch lange in Berlin zu bleiben. Die Stadt ist super, die Fans sind super, ich habe da jetzt meinen Lebensmittelpunkt – was will man mehr?

herthabsc.de: Sowieso sind in der Zeit in Berlin und bei Hertha wichtige Dinge passiert, sportlich wie privat.
Lustenberger: Ja, das stimmt. Wie gesagt, als ganz Junger Bundesligaspieler, dann habe ich meine Freundin in Berlin kennengelernt, mein Sohn Jonas Jan ist in Berlin zur Welt gekommen. Das sind ganz wichtige, prägende Einschnitte in meinem Leben. Dazu die sportliche Zeit mit Hertha, schöne und schlechte Tage – das schweißt schon zusammen.

herthabsc.de: In die Zeit des Fabian Lustenberger bei Hertha BSC fallen auch zwei Abstiege...
Lustenberger: Das ist so, ja. Deshalb bin ich auch noch da – ich möchte mithelfen, dass wir das abermals reparieren. Wir haben das schon einmal eindrucksvoll geschafft. Warum sollten wir das nicht wieder hinbekommen. Zumal wir jetzt, wie ich finde einen Toptrainer und eine gut zusammengestellte Mannschaft haben. Unsere Fans sind so super, es ist so schön für sie zu spielen – sie haben es total verdient, wieder erstklassig zu werden. Dafür werden wir alles tun, das kann ich – glaube ich – auch im Namen der Kollegen versprechen.

herthabsc.de: Jos Luhukay ist jetzt seit Beginn dieser Saison da – wie ist der Holländer als Trainer?
Lustenberger: Er hat große Erfolge auf seinen Stationen gehabt, was ich verstehe, nachdem ich mit ihm jetzt arbeiten darf. Er ist ein absoluter Fachmann, mit klaren Ansagen, einem genauem Konzept. Er lässt viel mit dem Ball arbeiten, das macht allen Fußballern richtig Spass. Und man merkt, dass er einen Plan hat, an dem er in jedem Training arbeitet. Er hat ein Ziel mit uns vor Augen, daran arbeitet er in jeder Einheit ein Stückchen mehr. Das passt absolut, wir, aber auch Herthas Fans können sich freuen.

herthabsc.de: Die Konkurrenz ist auch in diesem Jahr im Team groß.
Lustenberger: Das ist wahr. Alle reden immer von der Breite im Angriff. Im Mittelfeld, gerade auf meiner Position ist es auch nicht ohne. Aber egal, so ist das Fußballleben – ich werde alles tun, damit der Trainer an mir nicht vorbeikommt.

herthabsc.de: Ohne Verletzung im letzten Jahr wäre Fabian Lustenberger am kommenden Wochenende wahrscheinlich als Mitglied der Schweizer Olympia-Mannschaft bei der Eröffnungsfeier am Freitag dabei gewesen – enttäuscht?
Lustenberger: Ja und nein. Natürlich wäre es, wenn man mich nominiert hätte, ein fantastisches Erlebnis gewesen. Aber hätte, wäre, könnte hilft dir ja nicht. Ich war lange verletzt und bin heilfroh, dass ich endlich mal eine Vorbereitung komplett durch ziehen kann. Meine Spiele sind bei Hertha in Berlin – das ist wichtig! Jetzt freue ich mich erstmal auf Juventus. Spiele gegen solche Top-Mannschaften sind immer große Highlights. Ich hoffe, dass uns möglichst viele Fans am Samstag unterstützen.

von Hertha BSC