
Befreiender Sieg vor dem Derby
Befreiender Sieg vor dem Derby

Berlin – Es war kein glanzvoller Kantersieg, bei dem der Gast aus Regensburg an die Wand gespielt wurde. Große Jubelarien blieben aus, die Akteure von Hertha BSC klatschten sich nach der Partie erschöpft ab. Die ersten drei Punkte der Saison waren ein Produkt aus harter Arbeit, Willen und dem Glauben an die eigene Stärke.
Fabian Lustenberger, der in der ersten Halbzeit für den verletzten Roman Hubnik in die Partie kam, fasste die Begegnung gegen den Aufsteiger passend zusammen. „Es war eine schwierige Situation für uns alle. Wir hatten in der ersten Halbzeit etwas Mühe. Uns war von Anfang an klar, dass es nicht einfach wird, aber wir haben wenig zugelassen. Am Ende stehen die drei Punkte und das ist das Wichtigste. Vier Punkte in drei Spielen ist immer noch nicht gut, jetzt geht's zum Derby zu Union - das Spiel wollen wir selbstverständlich gewinnen.“
Doppelschlag vor der Halbzeit
Regensburg machte Hertha das Leben von Beginn an richtig schwer. Die Domstädter beschränkten sich fast ausschließlich auf die Defensivarbeit und standen tief in der eigenen Hälfte. Erst Änis Ben-Hatira schaffte es in der 41. Minute, den Abwehrriegel des Aufsteigers zu knacken. Mit einem Traumpass von der Mittellinie bediente er Sami Allagui, der am rechten Strafraumeck lauerte. Mit einer Köpertäuschung gegen den Verteidiger brachte sich der Tunesier in eine gute Schussposition und sorgte mit seinem satten Flachschuss für die verdiente Führung.
Es dauerte nur drei Minuten, da erzeugte Allagui wieder Jubel bei den Hertha-Fans. Eine abgefälschte Flanke von Änis Ben-Hatira leitete der tunesische Nationalspieler geistesgegenwärtig mit dem Kopf weiter, sodass Sandro Wagner nur noch in das leere Gehäuse einköpfen musste. Der Torschütze setzte sich aber, trotz des wichtigen Treffers, kritisch mit der Mannschaftsleistung auseinander: „Momentan sind nur die Punkte für uns wichtig. Wir sind noch dabei, das System zu finden. Spielerisch haben wir natürlich noch Luft nach oben, aber da kommen wir hoffentlich in den nächsten Wochen hin. Wir hatten uns vorgenommen, zu null zu spielen - das haben wir nicht geschafft, das ärgert uns.“
Anschlusstreffer gut verarbeitet
Wie wichtig dieser Erfolg gerade mental war, stellte Hertha Coach Jos Luhukay klar: „Wir sind sehr froh, dass wir den ersten Sieg geschafft haben. Wir haben nur schwer in unseren Rhythmus gefunden. Kurz vor der Halbzeit haben wir uns aber zwei Tore gut herausgespielt. Regensburg wurde in der zweiten Halbzeit besser, aber wir standen gut. Die Mannschaft hat aber trotzdem viel Einsatzbereitschaft und Laufbereitschaft gezeigt. Uns fehlt aber noch die Leichtigkeit. Die Mannschaft kann aber jetzt mal mit positiven Gedanken in die nächste Woche gehen. Das ist wichtig für die nächsten Spiele.“ Die nächste Aufgabe ist für die Fans in der Stadt das Saisonhighlight. Hertha BSC trifft am Montag (03.09.12, 20.15 Uhr) in Köpenick auf den 1.FC Union Berlin.