
„Ich freu mich in Berlin zu sein!“
„Ich freu mich in Berlin zu sein!“

Berlin - Er verkörpert die pure Bundesliga-Erfahrungen. Bereits 218 Mal lief Herthas Neuzugang im deutschen Oberhaus auf und erzielte dabei 15 Treffer. Dazu kommen weitere 70 Partien in der 2. Bundesliga. Über die Stationen Borussia Mönchengladbach, 1. FC Nürnberg und den FC Schalke 04 kam der gebürtige Sachse nach Berlin. Wir sprachen mit ihm über seine ersten Monate in Berlin und die anstehende Saison mit Hertha BSC.
Peer, du bist jetzt seit knapp 2 Monaten bei Hertha BSC und in Berlin, welchen Eindruck hat du von der Stadt und dem Verein?
Peer Kluge: Die Stadt kannte ich ja vorher schon ein wenig. Was Sightseeing angeht konnte ich auf Grund der Vorbereitung noch nicht viel machen. Vom Verein und von den Jungs wurde ich sehr gut aufgenommen. Auf der Geschäftsstelle habe ich jetzt auch alle Leute kennen gelernt. Das war alles sehr positiv und ich freue mich hier zu sein.
Hast du dich inzwischen hier schon eingelebt?
Peer Kluge: Kann man so sagen. Es ist mir von den Jungs und auch vom Verein wirklich sehr leicht gemacht worden.
Was hast du bisher mit Hertha BSC verbunden?
Peer Kluge: Ich habe immer ein Auge auf den Verein gehabt, weil ich auch einen Bezug zu Berlin hatte. Ich habe die Entwicklung letztes Jahr verfolgt. Das ist Vergangenheit und wir haben jetzt neue Ziele.
Kanntest du schon jemanden aus der Mannschaft, der dir den Einstand erleichtert hat?
Peer Kluge: Zusammengespielt habe ich mit noch keinem. Aber gegen einige hab ich früher natürlich gespielt, wie etwa Maik Franz, Peter Niemeyer oder Levan Kobiashvili. Das hat es leichter gemacht.
Bekannt sind ja die legendären Aufnahmerituale bei Fußballmannschaften. Musstest du deiner neuen Mannschaft etwas vorführen oder mal besonders mutig sein?
Peer Kluge: Bewusst war mir das nicht. Aber es ist klar, dass man als neuer Spieler seinen Einstand geben muss. Von Ritualen ist mir aber noch nichts gesagt worden (lacht).
Die Vorbereitung ist jetzt zu Ende. Wie ist dein Resümee aus den Testspielen?
Peer Kluge: Wichtig ist, dass wir da alle gut durch gekommen sind und wenig Verletzte hatten. Das ist das Wichtigste. Die Testspiele sollte man nicht überbewerten. Trotzdem ist es wichtig für den Trainer, um Erkenntnisse zu gewinnen. Ich denke auch, dass wir da durchaus zufrieden sein können. Aber die guten Ergebnisse sind nichts wert, wenn wir zum Punktspielauftakt nicht die volle Leistung abrufen können.
Ihr wart im österreichischen Stegersbach im Trainingslager, wo lagen dort die Schwerpunkte?
Peer Kluge: Wir haben viel im konditionellen Bereich und sehr intensiv gearbeitet. Aber auch im taktischen Bereich haben wir viel gemacht. Der Trainer hat uns auch mal zusammen genommen und gesagt, wie er sich die Zusammenarbeit genau vorstellt. Das war alles sehr konstruktiv und auch wichtig, um die neuen Spieler zu integrieren.
Mit Herthas neuem Trainer Jos Luhukay hast du bereits in Gladbach zusammengearbeitet. Hat er sich in den letzten Jahren verändert?
Peer Kluge: Das würde ich nicht sagen. Wir haben in Gladbach ein halbes Jahr sehr gut zusammen gearbeitet. Natürlich entwickelt man sich in den Jahren als Trainer auch nochmal weiter, er hat ja dann auch noch andere Stationen gehabt. In Augsburg war er ja sehr erfolgreich. Im Großen und Ganzen hat er aber immer schon so trainiert.
Hertha hat sich für die anstehende Saison verstärkt. Wie schätzt du das eigene Team ein?
Peer Kluge: Wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Vor allem die Mischung zwischen jung und alt stimmt. Das Wichtige ist, dass wir das jetzt auch auf dem Platz umsetzen. Ich denke, dass andere Teams in der zweiten Liga auch eine gute Qualität haben. Wir müssen uns schnell als Team finden und dann hoffe ich, dass wir mit dieser Mannschaft auch unsere Ziele erreichen können.
Letzte Woche gab es in der Generalprobe trotz eines guten Spiels und vieler Chancen eine 0:2-Niederlage gegen Juventus Turin. Welche Lehren ziehst du aus so einer Partie?
Peer Kluge: Das Ergebnis war nicht positiv für uns, das ist klar. Wichtig war aber, dass wir trotzdem versucht haben, gut Fußball zu spielen. Man hat gesehen, dass wir auch gegen Mannschaften wie Juventus in der Lage sind, uns klare Chancen herauszuspielen. Das ein oder andere Tor müssen wir einfach machen. In der Liga müssen wir diese Chancen einfach konsequent nutzen. Wenn wir so spielen wie wir es zuletzt getan haben, mache ich mir da keine Sorgen.
Bei deiner letzten Station in Gelsenkirchen warst du zuletzt nicht erste Wahl. Wie ist das Gefühl jetzt wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen?
Peer Kluge: Das stimmt, aber es hatte ja Gründe. Ich war lange verletzt und das hatte mich zurückgeworfen. Ich konnte gar nicht mehr viele Spiele machen. Aber ich habe mir eine neue Herausforderung gesucht. Ich freue mich, hier in Berlin zu sein. Ich will hier wieder an meine alte Form anknüpfen, um der Mannschaft zu helfen und so viele Spiele wie möglich machen.
Heute kommt das letztjährige Überraschungsteam aus Paderborn in das Olympiastadion. Wie schätzt du den Gegner ein?
Peer Kluge: Sie haben letztes Jahr überrascht und niemand hatte sie auf dem Zettel. Sie haben sehr gut in der Defensive gearbeitet und werden wohl auch heute so agieren. Ich hoffe, dass wir die Ruhe bewahren, auch wenn wir nicht gleich direkt das 1:0 machen. Wenn wir das Tor zum Schluss machen ist es auch egal. Hauptsache ist, dass wir das Spiel gewinnen.
Was für ein Spiel erwartet euch?
Peer Kluge: Paderborn wird sehr motiviert sein, wie jeder Club der in diesem Jahr gegen den großen Hertha BSC spielt. Beide Vereine wissen noch nicht so richtig, wo sie stehen. Wir nicht und Paderborn auch nicht. Es ist ein Heimspiel zum Start für uns, und es ist wichtig, dass wir die drei Punkte in Berlin behalten.
Was tippst du, wie geht das Spiel heute aus?
Peer Kluge: Ich tippe grundsätzlich nicht. Die Hauptsache ist, dass wir dieses Spiel gewinnen.