
"Die Erinnerungen sind durchweg positiv"
"Die Erinnerungen sind durchweg positiv"

Berlin – Im Jahr 2008 war er der Trainer von Herthas U19, bevor es ihn für drei Jahre zum VfL Wolfsburg zog. Auch als Spieler war Stephan Schmidt bei Hertha BSC aktiv und spielte in der Saison 2003/2004 für die damalige zweite Mannschaft. Am Freitag (03.08.12, 20.30 Uhr) kehrt er als Trainer des SC Paderborn nach Berlin zurück. herthabsc.de sprach mit dem neuen Mann auf der Bank der Westfalen.
herthabsc.de: Hallo Herr Schmidt, ihre Trainerkarriere begann bei der U19 von Hertha BSC. Wie sind ihre Erinnerungen an Berlin? Pflegen sie noch Kontakte?
Stephan Schmidt: Die Erinnerungen sind durchweg positiv. Der Verein und die handelnden Personen haben mir die Möglichkeit gegeben, den ersten Schritt im Trainerberuf zu machen. Natürlich pflege ich noch intensive Kontakte, zumal ich als Spieler und Trainer bei Hertha aktiv war.
herthabsc.de: Danach ging es zum VfL Wolfsburg, mit deren U19 Sie 2011 Deutscher Meister wurden. Wie erlebt man den ersten Titel der Karriere?
Stephan Schmidt: Das primäre Ziel war für mich, dass sich die Spieler weiterentwickeln. Wir konnten die Jungs auf höchstem Niveau ausbilden, damit sie den nächsten Schritt im Bundesliga-Umfeld machen können. Dagegen standen der sportliche Erfolg und die Meisterschaft in zweiter Reihe.
herthabsc.de: Mit dem SC Paderborn trainieren Sie jetzt das erste Mal eine Profimannschaft. Wo liegen die Unterschiede zur Arbeit im Jugendbereich?
Stephan Schmidt: Die Trainingsinhalte sind gleich, weil die U19 eine Vorbereitung auf den Profibereich darstellt. Natürlich sind die Medienarbeit und der Kontakt zu den Fans wichtiger als bisher, aber ich habe mich hier sehr gut zurechtgefunden.
herthabsc.de: Wie lief die Vorbereitung mit ihrer Mannschaft? Welche Fazit ziehen Sie?
Stephan Schmidt: Ich bin ja erst in der Mitte der Vorbereitung dazu gestoßen. Die Mannschaft setzt in jedem Training um, was wir vorgeben. In komprimierter Weise haben wir eine Spielphilosophie bereits in Ansätzen verinnerlicht. Jetzt kommt es darauf an, an den Details zu feilen.
herthabsc.de: Trainer haben immer eine eigene Spielphilosophie. Welche bringen Sie dem SC Paderborn bei?
Stephan Schmidt: Wir wollen agieren und unsere eigenen Stärken auf den Platz bringen. Im Blickpunkt steht dabei ein gutes Positionsspiel in Kombination mit einer guten Balance in der Defensive.
herthabsc.de: Paderborn war in der letzten Saison die große Überraschung und verfehlte nur knapp den Relegationsplatz. Was ist in diesem Jahr für den SC drin?
Stephan Schmidt: Wir wollen an jedem Wochenende die bestmögliche Leistung zeigen und nicht primär auf die Tabelle schauen. Ohnehin ist die Platzierung der vergangenen Saison kein Maßstab für uns. Das wäre unrealistisch, denn wir haben eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft.
herthabsc.de: Mit Nick Proschwitz wechselt der letztjährige Torschützenkönig nach England. Wie wird der SC Paderborn so einen Ausfall kompensieren?
Stephan Schmidt: Sportlich ist er aufgrund seiner Torquote natürlich ein Verlust. Allerdings erwarte ich von einem Stürmer nicht nur, dass er Tore erzielt, sondern auch dass er viel für die Mannschaft arbeitet. Über Variabilität und Flexibilität auf verschiedenen Positionen wollen wir in dieser Spielzeit Torgefahr entwickeln.
herthabsc.de: Am Freitag geht es gegen Hertha BSC. Welche Erwartungen knüpfen Sie an Saison ihres ersten Gegners?
Stephan Schmidt: Hertha BSC hat sich klar positioniert und strebt den sofortigen Wiederaufstieg an. Die Mannschaft geht als klarer Favorit in diese Saison und hat den besten Kader. In dieser Rolle muss sie sich von Woche zu Woche beweisen.
herthabsc.de: Ein Auswärtsspiel zum Auftakt. Was für ein Spiel erwarten Sie in Berlin?
Stephan Schmidt: Hertha BSC wird von Beginn an Druck machen, um uns in die Defensive zu drängen. Die Zuschauer und die Vereinsverantwortlichen erwarten einen klaren Sieg. Wir wollen dagegen im Olympiastadion bestehen. Mal sehen, welches Ergebnis am Ende auf der Anzeigetafel steht.
herthabsc.de: Die abschließende Frage. Welches Ergebnis tippen Sie für das Spiel?
Stephan Schmidt: Ich halte mich da mit eigenen Tipps zurück. Die Expertin ist eher meine Tochter Sophia, die die Spiele ihres Papas fast immer richtig voraussagt.