
Adrian Ramos: "Es zählt nur noch Hertha!"
Adrian Ramos: "Es zählt nur noch Hertha!"

Jos Luhukay: „Adrian Ramos ist ein Topstürmer, einer, über den jeder Trainer glücklich ist, wenn er ihn in der Mannschaft hat. Adrian hatte eine schwierige Zeit bei Hertha – im Abstiegsjahr, kurz danach und zu Beginn dieser Saison. Aber ich glaube, er kann das hinter sich lassen und er wird es auch – ich werde ihm jedenfalls mit allen Mitteln dabei helfen. Ein Adrian Ramos, der wieder in Fahrt kommt, wäre für Hertha BSC Gold wert.“
Peter Niemeyer: „Adrian hat eine schwere Zeit hinter sich. Er wusste lange nicht, wo er morgen spielt, ob er wechselt, wie seine Zukunft aussieht. Das hat ihn ungemein belastet, das hat jeder gemerkt. Jetzt weiß er, dass er in Berlin bleibt, jetzt spürt er unser Vertrauen, unsere Unterstützung, unsere Hilfe. Wir alle wissen doch, wie stark Adrian ist. Er macht den Unterschied aus, er besitzt überragenden Qualitäten. Und als die Fans ihn beim Derby gefeiert haben ist die ganze Last von seinen Schultern gefallen.“
Berlin - Die Worte von Trainer Jos Luhukay und die Einschätzung von Kapitän Peter Niemeyer über Adrian Ramos – zwei blau-weiße Experten, eine Meinung: Der kolumbianische Nationalspieler in Diensten von Hertha BSC ist eminent wichtig für den Klub. Er ist ein Stürmer, der den entscheidenden Unterschied zur Aufstiegskonkurrenz machen kann. „Machen wird“, sagt Jos Luhukay. „Ich werde alles tun, damit Hertha BSC wieder erstklassig wird,“ sagt Ramos selbst. herthabsc.de hat Adrian Ramos zum ersten Interview nach Abschluss der Transferperiode getroffen.
herthabsc.de: Die Transferperiode ist vorbei, du bleibst Herthaner – wie fühlst du dich aktuell?
Adrian Ramos (lacht): Sehr gut, wieso? Wir haben das Derby gegen Union gewonnen, ich konnte meinen Teil dazu beitragen, die Fans waren sehr nett zu mir – mir geht es gut.
herthabsc.de: Du machst einen sehr entspannten Eindruck!
Adrian Ramos: Ja, dass bin ich auch. Ich bin froh, dass der Stress der letzten Wochen vorbei ist. Jetzt konzentriere ich mich nur auf Hertha BSC, es gibt nichts anderes mehr – und das ist auch entspannend.
herthabsc.de: Eigentlich hieß es, du wolltest unbedingt woanders hin...
Adrian Ramos: Es ist doch klar, dass man als Fußballer immer in den besten Ligen spielen will. Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, wie wohl ich mich in Berlin, bei Hertha BSC und Fans fühle. Aber ich war auch immer ehrlich, wenn ich gesagt habe, dass ich am liebsten in einem Erstligaklub spielen möchte. Das ist doch legitim, das muss man doch auch als Fan oder Journalist oder was weiß ich verstehen. Diese Phase ist jetzt abgeschlossen, jetzt zählt nur noch Hertha BSC.
herthabsc.de: Dennoch haben gerade die Fans es dir übel genommen.
Adrian Ramos: Ich glaube vor allem, dass sie mir meine – und da bin ich selbstkritisch – nicht so tollen Leistungen der letzten Monate übel genommen haben. Sie kannten eben nur den Adrian, der Tore schießt, nicht den, der viel zu viele Chancen vergibt. Aber alles hat eben seine Erklärung: Ich war zutiefst frustriert über den Abstieg, ich wollte unbedingt erstklassig mit Hertha bleiben. Das hat nicht funktioniert, da habe ich gelitten. Ich arbeite immer an mir und versuche mich zu verbessern und ich hoffe natürlich Tore zu schießen. Ich möchte spielen um Hertha zum Sieg zu schießen.
herthabsc.de: Ist das jetzt vorbei, die Zeit des Leidens?
Adrian Ramos: Eines steht fest. Ich bin bei Hertha BSC, verdiene hier mein Geld. Ich habe einen tollen Trainer, der mich immer wieder unterstützt. Jos Luhukay versucht mir immer zu helfen, mit verschiedensten Motivationshilfen. Er hat mir meine Tore auf Video gezeigt, die ich für Hertha geschossen hat. Er lobt sehr, wenn ich etwas gut mache. Er hat mich kritisiert und auch in den Arm genommen – ich respektiere ihn sehr. Er tut uns und mir gut.
herthabsc.de: Und die Mannschaft, wie helfen die Kollegen?
Adrian Ramos: Das Team ist klasse, jeder einzelne Kollege hilft mir und ist für mich da. Alle Herthaner, vom Manager bis zum Zeugwart stärkt mir den Rücken. Alle Mitarbeiter von Hertha BSC helfen mir dabei mich hier wohl zu fühlen. Ich bin glücklich hier!Die Fans haben mich beim Derby fantastisch unterstützt. Jetzt ist es an mir, dieses Vertrauen zurückzuzahlen. Es ist an der Zeit, dass die Leute den alten Adrian Ramos wieder sehen.
herthabsc.de: Hört sich so an, als wenn du froh bist, dass du noch hier bist.
Adrian Ramos: Noch einmal, ich liebe diesen Klub und diese Stadt. Das hat doch mit meinen Wünschen zu Beginn der Saison gar nichts zu tun. Denkt ihr, ich habe vergessen, wie überragend mich die Herthafans gefeiert haben, wenn ich ein Tor für unseren Klub geschossen habe? Dieses Gefühl will ich wieder haben, deshalb muss endlich die Kugel wieder rein! Eines verspreche ich: Ich werde alles tun, damit Hertha BSC wieder in die Bundesliga zurückkehrt.
herthabsc.de: Wie hast du persönlich den Saisonstart erlebt?
Adrian Ramos: Der Anfang ist immer schwer, besonders wenn neue Spieler dabei sind. Aber wir arbeiten an uns um ein gutes Ergebnis zu erzielen und verbessern uns stetig. Man trägt dann natürlich immer eine Art Wut in sich, wenn man nicht gewinnen konnte. Deshalb bin ich jetzt glücklich und zufrieden über unsere beiden Siege!
herthabsc.de: Was gefällt dir denn an Berlin am besten?
Adrian Ramos: Berlin ist eine sehr schöne Stadt! Es gibt immer die Möglichkeit etwas zu unternehmen. Man kann Spaß haben, sich ablenken und etwas erlernen. Mir gefällt Berlin mir wirklich sehr! Besonders gefällt mir mein kolumbianisches Lieblingsrestaurant.
herthabsc.de: Du wirkst oft sehr ruhig. Wie würdest du Adrian Ramos selbst beschreiben
Adrian Ramos (lacht): Ich bin wirklich so. Ich bin immer schon sehr schüchtern. Ich kann aber auch ein sehr guter Freund sein.
herthabsc.de: Dein guter Freund Raffael hat den Verein Richtung Kiew verlassen. Wie geht es dir damit?
Adrian Ramos: Wir sind gut befreundet und haben viel Zeit miteinander verbracht. Jetzt ist Raffa nicht mehr in der Mannschaft und das merkt man natürlich. Er fehlt als Spieler und als Freund. Aber ich wünsche ihm natürlich alles Gute in seinem neuen Verein.
herthabsc.de: Was machst du am liebsten, wenn du nicht gerade bei Hertha bist?
Adrian Ramos: Da gibt es verschiedene Dinge, ich bin gerne mit meiner Familie zusammen, ich bin gerne mit meiner Frau und Tochter unterwegs, ich gehe gerne shoppen, ich spiele gerne Playstation, oder bin einfach so unterwegs!