"Ich kann mir nicht vorstellen, hier wegzugehen."
Teams | 21. September 2012, 11:55 Uhr

"Ich kann mir nicht vorstellen, hier wegzugehen."

"Ich kann mir nicht vorstellen, hier wegzugehen."

Tobias Sippel, Torühter von Herthas nächstem Gegner dem 1.FC Kaiserslautern, über seine Heimat und das nächste Spiel.

Berlin - Am Samstag (22.09.12, 13.00 Uhr) wartet die Top-Begegnung der zweiten Bundesliga auf alle Fans. Hertha BSC bestreitet das Auswärtsspiel beim 1.FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg. Vor der Partie sprachen wir  mit FCK-Keeper Tobias Sippel über seine Heimat und die nächste Begegnung.

herthabsc.de:
Herr Sippel, Sie spielen bereits seit 1998 in Kaiserslautern. Welche Rolle nimmt der FCK inzwischen in ihrem Leben ein?
Tobias Sippel: Ich habe als ganz kleiner Bub mein erstes Spiel auf dem Betzenberg gesehen, da gab es das heutige große WM-Stadion in dieser Form noch gar nicht. Leider kann ich mich an den Gegner nicht erinnern, weiß aber, dass es immer mein Traum war, hier auflaufen zu dürfen. Der FCK und die Pfalz, das ist meine Heimat. Ich kann mir nicht vorstellen, hier wegzugehen. Ich weiß aber auch, dass es heutzutage sehr unwahrscheinlich ist, ein ganzes Leben bei einem Verein zu verbringen. Doch darüber mache ich mir jetzt überhaupt keine Gedanken.

herthabsc.de:Durch Verletzungen oder Krankheit mussten Sie bereits zweimal ihren Stammplatz im Tor der Roten Teufel räumen. Woher nimmt man immer wieder die Motivation sich zurück zu kämpfen?
Tobias Sippel:
Es gehört zum Leben eines Profi-Fußballers oder Leistungssportlers grundsätzlich dazu, auch mit Rückschlägen umgehen zu können und daraus zu lernen. Ich habe das auch als Ansporn verstanden, noch mehr aus mir rauszuholen und den Trainern keine andere Möglichkeit zu geben, als mich wieder zwischen die Pfosten zu lassen.

herthabsc.de: Gegen Ende der letzten Saison standen Sie wieder im Kasten des FCK. Woran hat es gelegen, dass der Klassenerhalt nicht geschafft wurde?
Tobias Sippel:
Eigentlich ist in der vergangenen Saison alles schief gegangen, was nur schief gehen kann. Wir sind in einen Abwärtsstrudel geraten und alles was wir versucht haben, hat uns da nicht raus geholfen. Aber jetzt schauen wir nur noch nach vorn, denn wir haben ein großes Ziel vor Augen und die Vergangenheit aufgearbeitet und abgehakt.

herthabsc.de: Trotz des Abstiegs sind Sie in Kaiserslautern verblieben. Eine Entscheidung des Herzens?
Tobias Sippel:
Des Herzens und auch der Verantwortung. Ich möchte den Abstieg mit einer erfolgreichen Saison wieder vergessen machen.

herthabsc.de: Im Mai 2010 standen Sie sogar im Kader der A-Nationalmannschaft. Wie schwer ist dann der Gang zurück in Liga 2?
Tobias Sippel:
Das muss man realistisch betrachten – es ist der Traum von jedem Profi, im Kreis seiner Nationalmannschaft zu stehen und ich hatte das große Glück, dabei sein zu dürfen. Aber das ist Vergangenheit und mein Verein, der FCK, ist nun einmal verdient abgestiegen. Ich will noch mehr Verantwortung auf dem Platz und auch sonst im Mannschaftsgefüge übernehmen und daher kam ein Wechsel gar nicht in Frage. Ich habe es ja schon gesagt: Ich bin hier zu Hause und mit dem FCK will ich wieder Bundesliga spielen.

herthabsc.de: Im Club gab es einige Neuzugänge. Wie beschreiben Sie ihre Mannschaft?
Tobias Sippel:
Wir haben eine richtig gute Mischung hinbekommen. Super Spieler, mit hoher Qualität und echte Typen, die auch neben dem Platz die richtige Einstellung haben. Außerdem ist auch unser Trainer Franco Foda eine Neuverpflichtung und mit ihm haben die Verantwortlichen absolut richtig gelegen. Ich denke, wir sind gerüstet.

herthabsc.de: Nach fünf Spieltagen steht der 1.FC Kaiserslautern mit 11 Punkten auf Platz vier. Wie sehen Sie den Saisonstart?
Tobias Sippel:
Als Torwart finde ich natürlich, dass wir zu viele Gegentore bekommen haben. Da können und müssen wir dran arbeiten. Aber spielerisch war das meistens sehr gut, auch wenn das letzte Spiel gegen Duisburg eher als Arbeitssieg zu sehen ist.

herthabsc.de: Jetzt wartet mit Hertha die nächste Aufgabe. Wie schätzen Sie die Berliner bisher ein?
Tobias Sippel:
Der Start war nicht so gut, aber jetzt sind sie in der Spur. Ich denke, dass die Hertha einen sehr guten Kader hat, mit dem man sicher um den Aufstieg mitspielt. Damit sollen sie aber erst nach unserem Spiel so richtig anfangen…

herthabsc.de: Herr Sippel, am Samstag (22.09.12, 13.00 Uhr) trifft in Kaiserslautern der FCK und Hertha BSC zum Spiel zweier Tabellennachbarn aufeinander. Was erwarten Sie für eine Partie auf dem Betzenberg?
Tobias Sippel:
Grundsätzlich treten die Mannschaften bei uns eher defensiv und sehr kompakt auf. Wir haben selten Platz, um unsere spielerischen Qualitäten auszuspielen. Die Hertha hat ihre Qualität aber auch eher offensiv, vielleicht wird es ein offener Schlagabtausch, mal sehen. In jedem Fall wollen wir die Punkte hier auf dem „Betze“ behalten.

herthabsc.de: Wie ist ihr Tipp für das Spiel?
Tobias Sippel:
Ich tippe unsere Spiele nie. Ich will gewinnen, soviel steht fest…

von Hertha BSC