
Djangos Rückkehr? Es braucht Zeit!
Djangos Rückkehr? Es braucht Zeit!

Berlin – Was macht eigentlich Christoph Janker – diese Frage der Fans taucht von Woche zu Woche auf. Herthas Defensiv-Allrounder ist seit Ende letzter Saison außer Gefecht, wie schon einmal müssen seine Anhänger lange um die Genesung des sehr sympathischen, weil so unheimlich geerdeten Bayern bangen.
Rückblende: Am Ende der letzten, so bitteren Saison spielte der 27-Jährige wochenlang mit einem Leistenbruch. Er, der Kämpfer ließ sich für das Ziel Verbleib in der Bundesliga immer wieder Schmerzmitteln verabreichen. Er wollte dabei sein, helfen, seine Jungs, den Klub nicht im Stich lassen, obwohl der Körper andere Signale aussandte: „Es war damals die falsche Entscheidung, mit Schmerzmitteln zu spielen, anstatt mich sofort operieren zu lassen. Aber ich wollte dem Verein in dieser schwierigen Zeit helfen, da konnte ich nicht lange ausfallen.“
Reha statt Urlaub
Nach den Relegationsspielen begab sich Janker dann in den OP-Saal. Der Eingriff behob zwar die Probleme an der Leiste, die Entzündungen im Scham- und Adduktorenbereich blieben jedoch. Statt in den Urlaub zu fliegen wie seine Kollegen, ging es in die Reha. Sechs Wochen Pause waren diagnostiziert worden, doch in der neuen Spielzeit hat „Django“ noch nicht einmal in Testspielen eingreifen können und musste das Trainingslager in Stegersbach vorzeitig abbrechen. Wann der Defensivspezialist ins Mannschaftstraining zurückkehren kann, ist derzeit nicht abzusehen.
Trainer Jos Luhukay, der den Strategen für diese Saison fest eingeplant hatte und jetzt nach dem Ausfall von Maik Franz auch gut hätte gebrauchen können, ist ebenfalls ratlos: „Es ist schon tragisch, wie lange Django mit seiner Verletzung zu kämpfen hat – das tut mir sehr leid.“
Rückkehr ungewiss
„Eine genaue Diagnose gibt es nicht", bekennt Janker, „ich kann meinem Körper nur die Zeit geben, die er braucht.“ Die Gelassenheit nimmt Herthas Nummer 6 aus seiner Vita, denn Janker ist ein gebranntes Kind, was langwierige Verletzungen angeht. Vor zwei Jahren drohte ihm wegen unzureichender Gewebedurchblutung („Kompartmentsyndrom“) gar die Amputation des rechten Oberschenkels. „Es ist wirklich unglaublich, was der Christoph schon alles erlebt hat“, sagt auch Jos Luhukay.
Jankers Verletzungsschicksal teilen derzeit einige andere Herthaner, obwohl es bei Marvin Knolls, Shervin R. Fardis und Daniel Beichlers Rückkehr ins Mannschaftstraining wesentlich besser aussieht. Die linken Außenbahnspieler Knoll und R.-Fardi absolvieren regelmäßige Laufeinheiten und stiegen unlängst ins Kraftaufbautraining mit Fitnesscoach Henrik Kuchno ein. Auch Herthas Österreicher Beichler steht nach seinem Kahnbeinbruch im Soll und wird die Reha demnächst beenden.