
"Ich glaube Duisburg ist so groß wie Wedding"
"Ich glaube Duisburg ist so groß wie Wedding"

Berlin – Hertha BSC ist schon ihre zweite gemeinsame Station in den Karrieren von Sandro Wagner und Änis Ben-Hatira. Zuvor spielten beide zusammen bereits beim MSV Duisburg. Wagner blieb zwischen 2008 und 2009 am Rhein, Ben-Hatira agierte in Form von zwei Leihgeschäften gleich zweimal bei den „Zebras“. herthabsc.de hatte die heutigen Berliner im Doppel-Interview!
herthabsc.de: Ihr habt beide im Trikot des MSV gespielt. Wie war eure Zeit dort?
Sandro Wagner: Für mich war es das erste Mal, dass ich von zu Hause weg gegangen bin. Es war eine tolle Zeit in Duisburg mit vielen Höhen und Tiefen. Sportlich und privat habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Ich habe nur positive Sachen zu berichten.
Änis Ben-Hatira: Ich war in zwei Perioden in Duisburg. Ich habe dort eine Hinrunde und eine Rückrunde erlebt. Unter Peter Neururer hatte ich ein sehr lehrreiches Jahr, weil ich viel spielen durfte. Mit dem heutigen Manager Ivo Grilic habe ich sogar noch zusammen gespielt. Es war eine super Erfahrung und ich habe dort viele tolle Menschen kennen gelernt.
herthabsc.de: Wie habt ihr den Verein dort erlebt?
Sandro Wagner: Es ist ein sehr familiärer Verein. Der Club hat eine große Fankultur und die Leute identifizieren sich so richtig mit dem MSV. Das Stadion dort ist wirklich schön und es hat Spaß gemacht in Duisburg Fußball zu spielen. Als ich da war, hatten wir eine richtige gute Truppe.
Änis Ben-Hatira: Ich habe mich da mit den Fans richtig gut verstanden und wurde auch schnell Publikumsliebling. Leider bin ich dann lange ausgefallen und konnte mich dann nicht richtig verabschieden.
herthabsc.de: Kann man Duisburg als klassischen „Ruhrpott-Club“ betrachten?
Sandro Wagner: Klar, da stimme ich voll und ganz zu. Die Leute dort wollen, dass du arbeitest. Es ist eine Arbeiterstadt und viele der Fans sind auch heute noch im Kohlewerk angestellt. Die Fans sind sehr nah an der Mannschaft und das Training ist immer gut besucht. Der MSV ist kein neuer Verein, wie es sie jetzt auch öfter in der Bundesliga gibt. Es ist einfach ein Arbeiterclub mit viel Tradition.
Änis Ben-Hatira: Das ist einer der wenigen richtigen Traditionsvereine. Die Fans stehen wie eine Mauer hinter der Mannschaft. Sie haben ein wirklich schönes Stadion dort. Es war eine gute Zeit beim MSV.
herthabsc.de: Wie würdet ihr Berlin und Duisburg vergleichen?
Sandro Wagner (lacht): Das ist viel zu schwer und auch Duisburg gegenüber nicht ganz fair. Berlin ist einzigartig und du kannst die Stadt mit keiner in Deutschland vergleichen. Aber Duisburg ist nicht zu unterschätzen, man kann sich dort auf jeden Fall wohlfühlen.
Änis Ben-Hatira (lacht): Das kann man nicht vergleichen. Ich glaube ganz Duisburg ist so groß wie mein Heimatbezirk Wedding. Aber die Region und die Innenstadt haben sich gut entwickel, zudem sind andere große Städte wie Köln oder Essen gleich ums Eck. Dazu ist der Hafen in Duisburg echt eine Reise wert.
herthabsc.de: Ihr kommt als Tabellenvierter zum Letzten. Ein leichtes Spiel?
Sandro Wagner: Nein, ganz und gar nicht. Man hat es auch gegen Braunschweig gesehen. 90 Minuten hat die Null gestanden und dann ist die Mannschaft eingebrochen. Langsam ist auch ein System zu erkennen und für mich ist es völlig unverständlich, dass dieses Team auf dem letzen Platz steht. Ich glaube aber, dass sie da unten rauskommen werden. Aber der Sieg dort gehört uns, auch wenn mir das leid tut.
Änis Ben-Hatira: Ich glaube nicht, dass das ein leichtes Spiel wird. Für mich spielt die Mannschaftunter ihren Möglichkeiten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der MSV mit diesem Team absteigt. Sie sind die Heimmannschaft und unter Zugzwang, haben dazu das Publikum im Rücken. Keine leichte Aufgabe für uns.
herthabsc.de: Wie ist euer Tipp für das Spiel?
Sandro Wagner: Puuh, das ist schwer. Ich glaube, dass wir uns jetzt gefunden haben: Dazu die Serie von fünf ungeschlagenen Spielen. Ich hoffe, dass wir mal mehr als ein oder zwei Tore schießen, aber wir werden das Spiel gewinnen.
Änis Ben-Hatira: Ich tippe nicht so gerne, aber ich gehe von einem Sieg für uns aus!