
Erster gegen Zweiter
Erster gegen Zweiter


Berlin – Am Samstag (27.10.12, 13.00 Uhr) wartet auf Hertha BSC das Spitzenspiel in der zweiten Bundesliga. Die Berliner, die seit acht Partien ungeschlagen sind, reisen als Tabellenzweiter zum Erstplatzierten Eintracht Braunschweig. Eine Begegnung die viel Spannung mit sich trägt, denn die Niedersachsen mussten in der aktuellen Saison noch keine Niederlage einstecken. Dazu gab es für das Team von Eintracht-Trainer Thorsten Lieberknecht in zehn Spielen erst drei Gegentore. Herausforderung genug für Hertha-Coach Jos Luhukay: „Nur weil Braunschweig bisher wenige Tore bekommen hat und ungeschlagen ist, fahren wir nicht mit Angst dorthin. Wir wollen unser Spiel durchziehen und gewinnen!“
Bei diesem Vorhaben muss der Niederländer auf Änis Ben-Hatira verzichten. Der tunesische Nationalspieler musste schon im Spiel beim VfL Bochum (2:0) zur Pause mit Problemen im Sprunggelenk raus. „Änis hat am Donnerstag (25.10.12) versucht, das Mannschaftstraining zu absolvieren. Er brach es aber bereits nach 20 Minuten ab, weil die Schmerzen einfach zu groß waren“, berichtet Jos Luhukay. Wie auch im Bochum wird Nico Schulz für Herthas Nummer „10“ in die Startelf rücken. Er konnte sich mit einer guten Leistung am letzten Spieltag empfehlen: „Nico hat sich nahtlos in die Mannschaft eingefügt. Ich hoffe, dass er diese Leistung bestätigen kann.“ Fehlen werden dazu die Langzeitverletzten Pierre-Michel Lasogga, Shervin R. Fardi, Maik Franz, Christoph Janker und Daniel Beichler. Felix Bastians hat noch Trainingsrückstand und wird erst in der kommenden Woche wieder voll in die Übungseinheiten einsteigen. Levan Kobiashvili ist weiterhin gesperrt.
Bilanz verbessern
Nico Schulz stand in der aktuellen Saison bereits zwei Mal in der Startaufstellung der Berliner, allerdings als Teil des Defensivverbundes in der Viererkette. Jetzt wird das Eigengewächs in die Offensive versetzt. Für den variablen Flügelspieler ist das kein Problem. „Besonders nervös bin ich nicht. Generell ist es aber natürlich eine tolle Sache, gegen den Spitzenreiter beginnen zu dürfen. Wir werden vom Trainerteam gut auf den Gegner eingestellt und exzellent vorbereitet in die Partie gehen.“
Hertha BSC und Eintracht Braunschweig trafen bis in 43 Spielen aufeinander. Dabei gelangen den Blau-Weißen 13 Siege, 15 Mal gingen die Niedersachsen als Sieger vom Platz, ebenso gab es 15 Remis zwischen den beiden Teams. Es wird also Zeit, diese Statistik zu egalisieren. Hertha - Torwart Thomas Kraft ist zuversichtlich: „Eins gegen zwei ist doch ein richtiger Knüller. Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel, keine Frage. Denn auch wir wollen in Braunschweig zeigen, dass wir eine gute Truppe haben. Und wir wollen unsere gute Entwicklung der letzten Wochen bestätigen.“ Dennoch zollt der Keeper dem kommenden Gegner viel Respekt. „Eintracht spielt eine hervorragende Saison und steht zu Recht an der Spitze. Sie hatten einen tollen Start, ich habe großen Respekt vor der Leistung der Braunschweiger. Zuhause sind sie sehr stark, haben eine tolle Kulisse hinter sich. Das wird schon eine schwere Begegnung für uns.“
Braunschweig selbstbewusst
Ein ehemaliger Herthaner ist heute eine Schlüsselfigur bei Eintracht Braunschweig. Der Aufstiegsheld von 1997, Marc Arnold, ist seit 2008 sportlicher Leiter bei den „Löwen“ und hält die Zügel in der Hand. Der positive Trend der letzten Jahre ist auch Arnold nicht verborgen geblieben, die Erwartungshaltung dämpft der 42-Jährige aber etwas: „Es hat seit 20 Jahren keine Mannschaft aus Braunschweig geschafft, sich über drei Jahre in der zweiten Liga zu halten. Darauf sind wir stolz. Wir wollen uns als Traditionsverein im Profifußball etablieren. Langfristig zählt dazu auch der Aufstieg in die Bundesliga. Wenn es dieses Jahr schon klappen sollte, freuen wir uns natürlich darüber.“
Trotz der Tabellenführung, die Favoritenrolle lässt sich der Braunschweiger Manager nicht auferlegen. „Hertha ist für mich der Aufstiegsfavorit Nummer Eins. Sie haben nach den Startschwierigkeiten einen Rhythmus gefunden. Die Mannschaft hat eine sehr gute Mischung. Sie steigern sich von Erfolg zu Erfolg.“ Die 2154 mitreisenden Herthaner hätten gegen eine erneute Leistungssteigerung sicherlich nichts einzuwenden.
Informationen zum Spiel: Gesamtbilanz: 43 Spiele, 13 Siege - 15 Unentschieden - 15 NiederlagenAnstoß: Samstag, 27.10.2012, 13.00 Uhr
Stadion: EINTRACHT-STADION, Braunschweig
Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Münster)
So könnte Hertha spielen: Kraft - Holland, Lustenberger, Brooks, Pekarik - Ndjeng, Kluge, Niemeyer, Schulz - Ramos, Wagner
So könnte Braunschweig spielen: Davari - Correia, Bicakcic, Dogan, Reichel - Pfitzner, Theuerkauf - Kruppke, Boland - Ademi, Kumbela
Das Spiel im TV: ab 12.30 Uhr live auf Sky