"Wir haben ein gemeinsames Ziel!"

Brasilianer Ronny über die aktuelle Situation bei Hertha BSC und den nahenden Winter.

Berlin – Zwei Jahre Anlaufzeit brauchte Ronny, um endlich zum Leistungsträger aufzusteigen. In dieser Saison ist der Brasilianer eine Stütze im Team von Jos Luhukay. Der gelernte Linksverteidiger agiert dabei meist als offensiver Mittelfeldspieler und zeigt sich treffsicher. Vier Tore erzielte Ronny bereits in der aktuellen Spielzeit, dazu kommen nochmal vier Vorlagen. Mit herthabsc.de sprach der Linksfuß über die aktuelle Lage und den nahenden Winter.

herthabsc.de: Ronny, ihr seid jetzt zehn Spiele lang ungeschlagen. Weißt du noch wie sich eine Niederlage anfühlt?
Ronny (lacht): Nein, das letzte verlorene Spiel ist tatsächlich schon etwas in Vergessenheit geraten. Und soll ich euch was sagen? Es ist ein wunderbares Gefühl!

herthabsc.de: Gegen Ingolstadt gab es zu Hause ein 0:0. Wie hast du das Spiel gesehen?
Ronny: Es war wirklich eine schwere Partie. Ingolstadt hat sich hinten rein gestellt und auf Konter gelauert. Trotzdem müssen wir in Führung gehen. Aber das ist abgehakt. Viel wichtiger ist, dass wir im nächsten Spiel wieder drei Punkte holen und weiter nach vorne schauen.

herthabsc.de: Obwohl du ja schon das dritte Jahr hier in Berlin spielst, bis du sowas wie die Entdeckung der Saison. Wie erklärst du dir diese Leistungssteigerung?
Ronny: Die Erklärung dafür liegt an meiner Arbeitsweise. Ich bekomme in diesem Jahr wieder die Spielpraxis die ich brauche, um gute Leistungen zu bringen. Ich spüre, dass der Trainerstab und meine Mitspieler mir vertrauen. Das hilft mir weiter und spornt mich an.

herthabsc.de: Dein Bruder Raffael ist vor der Saison gewechselt. Kannst du befreiter aufspielen, weil der direkte Vergleich fehlt?
Ronny: Ich denke, dass zu einem Leben als Fußballer auch Vereinswechsel gehören. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass Raffael hier geblieben wäre. Er ist mein Bruder und wir verstehen uns sehr gut. Aber er ist Raffael und ich bin Ronny, da braucht es keinen Vergleich.

herthabsc.de: Ihr habt dennoch ein inniges Verhältnis. Wie hat sich durch Raffaels Weggang dein Familienleben verändert?
Ronny: Klar, die Sehnsucht nach meinem Bruder ist da. Aber ich denke, dass das auch normal ist. Zudem haben Raffael und ich fast täglich Kontakt und tauschen uns viel aus. Ich freue mich auf den Dezember. Unsere Familien feiern zusammen Weihnachten und dann sind wir wieder vereint.

herthabsc.de: Dein drittes Jahr in Berlin. Wie gefällt es dir denn nach dieser Zeit hier?
Ronny: Ich finde Berlin wirklich großartig. Es ist eine schöne Stadt in der es immer etwas zu entdecken gibt. Ich fühle mich wohl in Berlin!
 
herthabsc.de: Wenn du nicht bei Hertha bist, was machst du sonst so in Berlin?
Ronny: Da bin wirklich nicht viel unterwegs. Am liebsten bin ich zu Hause bei meiner Familie und genieße die Zeit. Ich habe keine konkreten Lieblingsplätze oder Stammlokale.

herthabsc.de: Adrian Ramos und du, ihr nennt euch "Amigos". Welche Rolle spielt Adrian auch privat für dich?
Ronny: Wir haben eine gute Zeit zusammen. Adrian ist mein Freund, aber diese Rolle fällt nicht nur ihm zu. Ich verstehe mich mit dem ganzen Team wirklich sehr gut. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel und das lautet: Aufstieg! Mit dieser gegenseitigen Unterstützung werden wir dieses Ziel auch sicher erreichen.

herthabsc.de: Am Freitag geht’s nach Sandhausen. Ein kleiner Ort. Was erwartet euch dort?
Ronny: Ich glaube, dass das ein schwieriges Spiel wird. Jede Mannschaft die gegen Hertha antritt, ist besonders motiviert. Wir müssen jeden Gegner respektieren. Aber es ist klar, dass wir schnell unseren Rhythmus finden müssen, um die drei Punkte mit nach Berlin zu nehmen.

herthabsc.de: Deine Flexibilität hilft dabei weiter. Du hast in dieser Saison schon verschiedene Positionen bekleidet. Auf welcher fühlst du dich am wohlsten?
Ronny: Über meine Position entscheidet immer der Trainer. Aber meine aktuelle Position in der Offensive gefällt mir sehr gut. Die Aufstellung macht aber im Endeffekt immer der Trainer und das ist auch richtig so.

herthabsc.de: Wir haben November und der Winter steht vor der Tür. Wie sehr freust du dich auf den ersten Schnee in diesem Jahr?
Ronny (lacht): Oh ja, da freue ich mich sehr drauf. Im Ernst, ich bin Brasilianer und werde mich daran wahrscheinlich niemals gewöhnen. Aber ich weiß, dass er kommen wird und stelle mich darauf ein. Ich wäre aber auch nicht traurig, wenn es in diesem Jahr gar nicht schneit.