Was macht eigentlich Hans "Hanne" Weiner?
Teams | 29. November 2012, 14:04 Uhr

Was macht eigentlich Hans "Hanne" Weiner?

Was macht eigentlich Hans "Hanne" Weiner?

Herthas ehemaliger Abwehrchef feiert am Donnerstag (29.11.12) seinen 62. Geburtstag.

Berlin - Der Bahnhof Zoo war viele Jahre nicht nur als Verkehrsknotenpunkt bekannt, sondern über Jahrzehnte die Anlaufstation für Fußballverrückte aus aller Herren Länder. Der Grund: Ein Ex-Herthaner. Hans „Hanne“ Weiner begrüßte in seiner Kneipe „Hanne am Zoo“ acht Jahre lang Fußballgrößen wie Karl-Heinz Rummenigge, Erich Beer oder Franz Beckenbauer. Der frühere Verteidiger feiert am Donnerstag (29.11.12) seinen 62. Geburtstag.  Hertha BSC wünscht alles erdenklich Gute!

Hans Weiner ist ein Berliner wie er im Buche steht. Beim Lokalrivalen Tennis Borussia ausgebildet, fand Weiner 1972 den Weg zu Hertha BSC. Dort wurde der Defensivspezialist schnell zum Stammspieler in der Hintermannschaft. Mit seinem Kollegen Holger Brück bildete er eines der sichersten Innenverteidiger-Paare der Bundesliga. In sieben Jahren lief Weiner stolze 218 Mal für die Blau-Weißen auf, dabei gelangen ihm zwölf Treffer.

Die große Bühne

Die guten Leistungen von „Hanne“ blieben nicht lange unbemerkt. Klassenprimus FC Bayern München machte 1979 ernst und lockte Herthas Abwehrchef in die bayrische Landeshauptstadt. Dort feierte der fürsorgliche Familienvater große Erfolge. Mit den Bayern gewann er 1980 und 1981 die deutsche Meisterschaft und feierte 1982 den Sieg im DFB-Vereinspokal. Das größte Spiel seiner Karriere war das Finale im Pokal der Landesmeister (heute UEFA Champions League). Trotz der Niederlage gegen den englischen Vertreter Aston Villa (0:1) blickt „Hanne“ Weiner gerne auf diese Begegnung zurück: „Ich habe das Trikot an diesem Tag nicht getauscht. Es ist eine Erinnerung. Ich bin froh, dass ich so ein Finale erleben durfte!“

Weiner suchte nach den Erfolgen in München das große Abenteuer. Es hatte einen Namen: Chicago Sting. In den Staaten hielt es den Ur-Berliner zwei Jahre. 33 Partien und fünf Tore gelangen dem Verteidiger in der North American Soccer League. Doch die Sehnsucht nach Berlin riss nie ab. 1984 machte „Hanne“ den Traum vieler Hertha-Fans wahr, der verlorene Sohn kehrte zurück. Weiner wechselte wieder zu Hertha BSC in die zweite Bundesliga. Nach Hertha Abstieg 1986 beendet Hans Weiner seine Karriere als aktiver Profi.

Gastronom mit Leib und Seele

„Als Trainer wirst du im Schnitt jedes Jahr entlassen und musst umziehen. Das wollte ich meinem Sohn und meiner Tochter nicht zumuten", begründete der frühere Profi seinen Schritt, nicht in das Trainergeschäft einzusteigen. Stattdessen suchte er sich ein zweites Standbein in der Gastronomie.  18 Jahre lang leitete der leidenschaftliche Wirt zusammen mit seiner Frau das Hotel „Tegeler Hof“. 2002 kam das Angebot, dass er nicht ablehnen konnte. Aus „Holst am Zoo“ wurde „Hanne am Zoo“ und Weiner übernahm die Geschicke in Berlins berühmtester Fußballkneipe.

Heute wird in der Joachimstaler Straße 1-3 kein Bier mehr ausgeschenkt und keine Geschichten über Fußball erzählt. Nach Uneinigkeiten mit dem neuem Hauseigentümer musste „Hanne am Zoo“ 2010 schließen. Ein neuer Standort hat sich bisher nicht gefunden. „ Immer wieder kommen Erinnerungen hoch. Die Kneipe war unsere Existenz, unser Leben und die acht Jahre eine tolle Zeit.“ Am Donnerstag (29.11.12) soll die Freude überwiegen, denn eine Legende feiert Geburtstag!

von Hertha BSC