
Weitermachen, wo es endete
Weitermachen, wo es endete


Berlin - Jahn Regensburg: Da war doch was? An die Hinrundenpartie zwischen dem Aufsteiger SSV Jahn Regensburg und Hertha BSC im Olympiastadion haben die Berliner gute Erinnerungen. Nach einem holprigen Zweitliga-Saisonstart mit einem Unentschieden und einer Niederlage stand Hertha am dritten Spieltag schon ein wenig unter Zugzwang. Der 2:1-Heimerfolg ließ, wie sich in den Folgemonaten zeigte, den Knoten bei den Herthanern richtig platzen.
Siebzehn Partien blieben die Blau-Weißen seit dem Regensburg-Spiel in Folge ungeschlagen - Vereinsrekord. Nun schließt sich am Sonntag (03.02.13) um 13.30 Uhr der Kreis, wenn das Team von Trainer Jos Luhukay in Regensburg antritt. Dass die Serie ausgerechnet gegen die Mannschaft endet, gegen die sie ihren Anfang nahm, daran glaubt Luhukay nicht: "Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet. Wir sind fokussiert und wollen das erste Pflichtspiel nach der Winterpause sofort erfolgreich gestalten."
Klare Rollenverteilung
Die Vorzeichen bei der Begegnung sind deutlich verteilt. Während Hertha mit großen Schritten in Richtung Bundesliga-Rückkehr spurtet, strampelt der Tabellenletzte aus Bayern um das Überleben im Abstiegskampf. "Wir dürfen uns von dieser Konstellation nicht blenden lassen", mahnt der Geschäftsführer Sport Michael Preetz vor der Auswärtshürde. "Wir haben die letzten vier Spiele in der Fremde gewonnen. Daran wollen wir anknüpfen, denn es sind noch einige Meter zu gehen, um unserem großen Ziel Wiederaufstieg näher zu kommen."
Vergleiche zwischen dem Hinspiel und dem Duell am Sonntag sind indes kaum möglich, denn Franz Smuda hat zum Jahresbeginn den Trainerposten bei den Bayern übernommen. Neuer Trainer, neues Glück lautet die Devise. Francky Sembolo, der Regensburger Top-Torjäger, hat einen sehr guten Eindruck vom neuen Übungsleiter. „Der Coach hat ein neues System eingeführt, zudem haben wir an Ordnung und Sicherheit gewonnen“, erklärt der siebenfache Torschütze. Dies wird die Smuda-Truppe auch zwingend gebrauchen können, denn mit den Herthanern wartet das torgefährlichste Team der 2. Bundesliga. 36 Tore in 19 Spielen sind dem Coach der Hauptstädter allerdings noch nicht genug. Vor allem im offensiven Bereich macht Luhukay große Reserven aus. „Wir besitzen eine große Qualität im Spiel nach vorne. Allerdings brauchen wir noch mehr Effizienz vor dem gegnerischen Tor.“
Der Kapitän fehlt
Auf einen Garanten der erfolgreichen Hinserie muss Luhukay verzichten. Kapitän Peter Niemeyer laboriert weiterhin an einer schmerzhaften Zehenprellung, die einen Einsatz beim SSV Jahn nicht zulässt. "Ob nun mit oder ohne mich, wir können es uns nicht leisten, in Regensburg Punkte liegen zu lassen", schwört Niemeyer seine Mannschaft ein. Dass sein Ausfall schwer ins Gewicht fallen wird, glaubt er nicht: "Wir hatten auch in der Hinrunde viel Verletzungspech, doch es gab kein Loch oder einen Abfall. Die Spieler, die reinkamen, haben ebenso Leistung gebracht. Das ist unsere große Stärke." Wer für Niemeyer an der Seite von Peer Kluge im zentralen Mittelfeld spielen wird, ließ der Cheftrainer noch offen. Zu viele Möglichkeiten ergeben sich für ihn, sodass er noch intensiv die verschiedenen Varianten austesten möchte.
Selten zuvor hatte der Hertha-Coach in dieser Saison so zahlreiche Alternativen bei der Zusammensetzung seines Kaders. Wichtige Spieler, wie Pierre-Michel Lasogga, Änis Ben-Hatira und Levan Kobiashvili, stehen wieder im Training. Dennoch möchte Luhukay keine Risiken bei den Akteuren eingehen, die nach einer langen Pause wieder an Bord sind. „Alle Rückkehrer sind noch nicht so weit. Wie auch? Sie waren teilweise lange verletzt, das kann man nicht in wenigen Wochen aufholen. Ich möchte nichts überstürzen, sondern sie behutsam wieder heranführen“, verkündete er bei der Pressekonferenz am Freitag. So reisen Kobiashvil, Ben-Hatira, Janker, Schulz und Pekarik gar nicht mit nach Regensburg, Lasogga dagegen - nach überstandener Kreuzbandverletzung - wird auf der Bank Platz nehmen. Für Hertha BSC gilt es, dort weiter zu machen, wo sie vor der Winterpause aufgehört haben. Der SSV Jahn Regensburg scheint dafür ein perfekter Auftaktgegner zu sein, denn immerhin sind gerade sie der Grundstein der Erfolgsserie.
Informationen zum Spiel:
Gesamtbilanz: 1 Spiel, 1 Sieg - 0 Unentschieden - 0 Niederlagen
Anstoß: Sonntag, 03.02.2013, 13.30 Uhr
Stadion: Städtisches Jahnstadion, Regensburg
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
So könnte Hertha spielen: Kraft - Ndjeng, Brooks, Lustenberger, Holland - Kluge, Knoll - Allagui, Ronny, Sahar - Ramos
So könnte Jahn Regensburg spielen: T. Ochs - Nachreiner, Laurito, Kamavuaka, C. Rahn - J.-P. Müller, Hein - Carlinhos, Wießmeier, Machado - Sembolo
Das Spiel im TV: ab 13.00 Uhr live auf Sky