
Damals war's: Das Derby gegen Blau-Weiß 90
Damals war's: Das Derby gegen Blau-Weiß 90

Berlin - In über 120 Jahren Vereinsgeschichte erinnern sich Herthaner an eine Reihe von bemerkenswerten Spielen. Am 29. September 1984 wartete auf Hertha BSC ebenfalls ein Derby in der zweiten Bundesliga - zu Gast war der SV Blau-Weiß 90 Berlin.
Das Spiel: Hertha BSC stand nach einer Niederlage in der Vorwoche in Offenbach (0:1) vor dem Hauptstadt-Derby gegen die Mariendorfer unter Druck. Zudem fielen bei der Mannschaft von Trainer und Hertha-Legende Uwe Kliemann die wichtigen Stützen Axel Fischer, Wolfgang Metzler sowie Hans "Hanne" Weiner und Michael Sziedat verletzungsbedingt aus. Doch in einer mitreißenden Partie schlugen die Herthaner vor 19.200 Zuschauern im Olympiastadion den SV Blau-Weiß 90 Berlin verdient mit 2:0.
Bereits vor der Partie kündigten die Gäste einen Machtwechsel in Berlin an, doch Hertha wollte dieses Vorhaben mit allen vorhandenen Mitteln unterbinden. Schon in den Anfangsminuten ließen die Hausherren keinen Zweifel daran, welche Mannschaft am Ende das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Dennoch hielt die Abwehr der Mariendorfer den Angriffen der Mannschaft von Uwe Kliemann lange stand. Erst in der 44. Minute schaffte es Stürmer Gregor Grillemeier, mit einem satten Schuss den gegnerischen Keeper zu überwinden.
Spannung im zweiten Durchgang
Im Tor der Berliner stand ein 22 Jahre junges Talent, das nur sechs Jahre später mit der Deutschen Nationalmannschaft den WM-Pokal in die Höhe reckte - die Rede ist von Andreas Köpke. Gleich zweimal in Folge sicherte der Schlussmann den Herthaner die knappe Führung, als er im direkten Duell mit dem SV-Stürmer Stefan Dinare die Oberhand behielt (50./59.).
Hertha ließ sich nicht lange bitten und nutzte eiskalt eine weitere Unsicherheit in der Hintermannschaft von Blau-Weiß 90 aus und erhöhte in der 67. Minute erneut durch Grillemeier auf 2:0. Diesen Vorsprung behielt man bis zum Ende der Partie und zauberte ein Lächeln in das Gesicht des Trainers: "Unter Berücksichtigung unserer langen Verletztenliste war es ein gutes Spiel. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir den Gegner wirklich eingeschnürt. Schließlich kam Blau-Weiß in dieser Phase zu keinem Eckball. Das sagt wohl alles!"
Historische Einordnung: Hertha BSC war 1984 bereits seit vier Jahren ein Zweitligist, unter der Leitung von Präsident Wolfgang Holst strebten die Charlottenburger aber wieder in Richtung Bundesliga. Nach dem Derbysieg gegen Blau-Weiß 90 schafften die Herthaner kurz den Sprung auf Aufstiegsrang drei, am Ende musste man sich dennoch mit einem enttäuschenden 14. Platz zufrieden geben.
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: 29.09.1984, 15.00 Uhr
Wettbewerb: 2. Bundesliga, 8. Spieltag
Aufstellungen
Hertha BSC: Andreas Köpke - Edmund Stöhr, Dieter Timme, Frank Wormuth - Hubert Clute-Simon, Horst Ehrmantraut, Uwe Kollmannsperger - Jörg Blüthmann, Heikko Glöde, Gregor Grillemeier, Søren Skov
SV Blau-Weiß 90 Berlin: Reinhard Mager - Norbert Bebensee, Bernd Gerber, Jürgen Haller, Manfred Hellmann - Dieter Brefort, Egon Flad, Hans-Peter Stark - Stefan Dinauer, Jörg Gaedke, Christian Müller
Tore: 1:0 Grillemeier (44.), 2:0 Grillemeier (67.)
Gelbe Karten: Kollmannsperger, Stark, Müller
Schiedsrichter: Hans-Peter Schäfer
Spielort: Olympiastadion, Berlin
Zuschauer: 19.200
Eine Zusammenfassung des Spiels findet ihr auf HerthaTV unter www.herthatv.de. Hier schon einmal die erste Minute als Appetithappen.