Hertha BSC ist Stadtmeister
Teams | 12. Februar 2013, 14:20 Uhr

Hertha BSC ist Stadtmeister

Hertha BSC ist Stadtmeister

Einen Tag nach dem 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Union überwiegt die Erleichterung über den späten Punktgewinn.
Berlin - Das Spiel bot enorm viel Gesprächsstoff nach dem Abpfiff. Das 2:2-Unentschieden zwischen Hertha BSC und den Gästen vom 1. FC Union Berlin am Montagabend (11.02.13) hielt über weite Strecken der Partie zwar keinen spielerischen Leckerbissen bereit, aber zwei Aspekte waren über die volle Spielzeit vorhanden: Spannung und Dramatik.

Direkt nach der Begegnung machte sich zunächst Enttäuschung über die eigene Leistung breit, immer wieder haderten die Hertha-Spieler mit der Darbietung im ausverkauften Olympiastadion. Eine Nacht später hatte sich diese negative Grundhaltung schon sichtlich aufgehellt. „Nach dem Spielverlauf müssen wir einfach mit dem Punkt zufrieden sein“, befand Mittelfeldspieler Peer Kluge, der knapp eine Woche nach seinem Außenbandanriss im Knöchel das Derby auf keinen Fall verpassen wollte und in der Startelf von Trainer Jos Luhukay stand. „Wenn man so zurückkommt wie wir gestern, dann ist das ein Zeichen unserer Stärke“, so Kluge, der seine fünfte Gelbe Karte in der laufenden Saison kassierte und somit am Samstag (16.02.13) gegen Aalen wieder pausieren muss.
Gänsehaut-Tempel Olympiastadion

Für eine fantastische Atmosphäre sorgten die 74.244 Fans im Charlottenburger Fußball-Tempel und waren Grund für Gänsehaut bei allen Beteiligten. „Wir haben uns eine derartige Kulisse im Laufe der Saison erarbeitet und verdient“, zeigte sich Hertha-Kapitän Peter Niemeyer begeistert. „Gerne hätten wir das mit einem Sieg zurückgezahlt, aber am Ende war das Unentschieden das Maximale, was wir noch rausholen konnten“, sagte er in Hinblick auf die späten Treffer von Adrian Ramos (73.) und den Klasse-Freistoß von Ronny (86.). „Die Fans standen zu 110 Prozent hinter uns, haben auch als wir 0:2 hinten lagen, uns weiter nach vorne getrieben“, erinnerte sich Kluge an die emotionale Partie. „Das hat uns in der Schlussphase entscheidend geholfen.“

Ein Aspekt ging nach jener turbulenten Schlussviertelstunde gestern fast ein wenig unter. Nach dem Sieg An der Alten Försterei und dem Remis in der Rückrunde haben die Blau-Weißen die Stadtmeisterschaft für sich entschieden. An Niemeyer ist das nicht vorbeigegangen. „Wir haben die Krone auf“, schmunzelte der Kapitän.

Suche nach einem Derby-Helden vorbei

In den unzähligen Derby-Checks bemängelten die Gazetten vor dem Berliner Stadtduell noch, dass aufgrund der kurzen Geschichte dieser Begegnung kaum prägende Figuren auszumachen seien. Spätestens seit gestern ist dies anders. Nach seinem Freistoß-Siegtreffer im Hinspiel markierte Ronny am Montag abermals das wichtige Tor zum Ausgleich. Unwiderstehlich setzte er den Ball aus gut 27 Metern Torentfernung ins rechte untere Eck und ließ Union-Schlussmann Daniel Haas wie schon in Köpenick keine Chance.

„Er ist so verdammt wichtig für unsere Mannschaft. Ohne ihn hätten wir wohl locker sechs oder sieben Punkte weniger auf dem Konto“, ist Kluge beruhigt, Ronny in seinen Reihen zu wissen. Sollte es in Zukunft nochmal zu einem Berliner Derby zwischen Hertha und Union kommen, sollte die Suche nach einem Derby-Helden weitaus leichter ausfallen.

Bildergalerie: Hertha BSC - 1. FC Union

von Hertha BSC