Hertha BSC beim Überraschungsteam
Teams | 15. Februar 2013, 15:27 Uhr

Hertha BSC beim Überraschungsteam

Hertha BSC bei der Überraschungs-mannschaft

Die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay steht am Samstag (16.02.13) vor einer unbequemen Auswärtsaufgabe. Der VfR Aalen steht auf Rang sieben der Tabelle und geistert als Favoritenschreck durch die Liga.
Berlin - Vor dem Saisonstart wurde dieser Partie wenig Bedeutung beigemessen. Aalen gegen Hertha: Die Rollen schienen klar verteilt und die Berliner wurden als haushoher Favorit in die beiden Spiele geschickt. Favorit ist das Team von der Spree auch vor dem Rückspiel am Samstag (16.02.13) um 13.00 Uhr in Aalen. Allerdings hat sich die Einstellung gegenüber dem Kontrahenten stark verschoben. Der VfR hat sich in den bisherigen 21 Saisonpartien 30 Punkte erarbeitet und liegt überraschend auf Rang sieben der Zweitligatabelle. Der vermeintliche "Fußball-Zwerg" wirbelt in seiner Premierensaison durch die Liga und gewann gegen die renommierten Klubs aus Köln, Kaiserslautern und St. Pauli.

Dass es gegen die Mannschaft aus Baden-Württemberg kein leichtes Unterfangen wird, weiß Cheftrainer Jos Luhukay aus eigener Erfahrung. „Bereits im Hinspiel war es schwer gegen den VfR zu Chancen zu kommen. Es ist ein unangenehmer Gegner“, weiß Luhukay, der den Aalenern für ihre bisherige Saison großen Respekt zollt. „Sie agieren sehr diszipliniert und stehen organisiert in der Verteidigung“, analysiert der Coach. „Diese Aufgaben müssen wir lösen und immer wieder Antworten finden. Wenn uns das gelingt, werden wir auch erfolgreich sein.“ Die starke Defensivleistung des Aufsteigers lässt sich gut an der Gegentor-Statistik ablesen. Mit nur neunzehn kassierten Treffern liegt der VfR hinter Tabellenführer Braunschweig (17) und Hertha (18) auf Rang drei dieser Wertung.

Bekenntnis zu Fabian Holland

Personell ist Hertha BSC in dieses Tagen wahrhaft auf Rosen gebettet. Der komplette Kader, bis auf den gelbgesperrten Peer Kluge und den angeschlagenen Felix Bastians, steht für das Aalen-Spiel zur Verfügung. Segen und Fluch zugleich. „Ich klopfe auf Holz, dass diese Situation weiter Bestand hat, dennoch ist es schwierig den endgültigen Kader zu benennen“, hat Luhukay die Qual der Wahl. „Alle Spieler brennen auf einen Einsatz, aber ich kann leider nur elf beziehungsweise achtzehn Spieler glücklich machen.“

Einer dieser Glücklichen wird Fabian Holland sein, der nach seiner Gelbsperre wieder auf der Linksverteidiger-Position in der Starformation stehen wird. „Das steht für mich fest. Er hat eine stabile Hinrunde gespielt und seine Leistung gebracht. Auch wenn er eine kleine Schwächephase durchschritten hat, ich gebe ihm das Vertrauen“, stärkt der Trainer dem Youngster den Rücken. Als Kluge-Ersatz möchte Luhukay definitiv eine äquivalente offensive Variante aufstellen. Levan Kobiashvili, Marvin Knoll und Alfredo Morales bieten sich nach ihren Trainingsleistungen für einen Einsatz an der Seite von Kapitän Peter Niemeyer an. Nicht mit im Kader sind unter anderen Hany Mukhtar, Ben Sahar, Christoph Janker, Nico Schulz und Maik Franz.

Gegenseitiger Respekt

Die Anerkennung für die gegnerische Arbeit ist nicht nur in Berlin hörbar. Der VfR Aalen sieht in der Begegnung am Samstag ein weiteres Highlight beim Abenteuer zweite Liga und lobt die Hauptstädter. „Hertha hat den besten Kader der gesamten Liga“, befindet VfR-Coach Ralph Hasenhüttl. „Wir haben großen Respekt, aber den hatten wir letzte Woche auch vor Eintracht Braunschweig“, sagt Hasenhüttl mit einem Augenzwinkern in Anspielung auf das überraschende Remis, das Aalen dem niedersächsischen Tabellenführer abringen konnte. „Vielleicht schaffen wir es erneut, einem Topclub Punkte abzutrotzen.“ Der vierfache VfR-Saisontorschütze Enrico Valentini erzielte gegen die Eintracht das 1:0 per Elfmeter und freut sich auf das Duell mit Hertha: „Hertha BSC ist für mich eine Mannschaft mit viel individueller Klasse. Da müssen wir höllisch aufpassen.“

Damit dürfte er unter anderen Ronny gemeint haben, der gegen Union Berlin am Montag bereits seine Scorerpunkte 21 und 22 in dieser Spielzeit erzielte. „Wir wollen uns wieder spielerisch steigern“, sagt der Brasilianer. Das verlangt auch sein Trainer: „Mehr Spieler müssen wieder ein Top-Level erreichen, aber das kann man nicht programmieren. Insbesondere müssen wir die Offensive mit mehr Leben füllen.“ Die Marschroute für die Herthaner ist also deutlich. Der Respekt vor dem VfR Aalen ist groß und die Bedeutung der Partie ist für das Primärziel Wiederaufstieg unverkennbar. Aber Vorsicht ist geboten: Zwerge können verdammt hartnäckig sein.

Informationen zum Spiel:

Gesamtbilanz:
1 Spiel, 1 Sieg - 0 Unentschieden - 0 Niederlage
Anstoß: Samstag, 16.02.2013, 13.00 Uhr
Stadion: Scholz-Arena, Aalen
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
So könnte Hertha spielen: Kraft - Pekarik, Lustenberger, Brooks, Holland - Niemeyer, Kobiashvili/Knoll/Morales - Ndjeng, Ronny, Allagui - Ramos
So könnte VfR Aalen spielen: Fejzic - Traut, Kister, Barth, Buballa - Junglas, Leandro - Lechleiter, Haller, Valentini - Cidimar

Das Spiel im TV: ab 12.30 Uhr live auf Sky

von Hertha BSC