
Teams | 23. Februar 2013, 21:09 Uhr
Damals war's: Gegen Lautern nach Europa
Damals war's: Gegen Lautern zum Abschied nach Europa

Am letzten Spieltag der Saison 2002/03 verabschiedeten sich Michael Preetz und Jolly Sverrisson gegen Kaiserslautern mit dem Einzug in den UEFA-Pokal.

Berlin - In über 120 Jahren Vereinsgeschichte erinnern sich Herthaner an eine Reihe von bemerkenswerten Spielen. Am letzten Spieltag der Saison 2002/03 empfing Hertha BSC den 1. FC Kaiserslautern. Es ging neben dem Einzug in den Europapokal auch um die verabschiedung zweier ganz großer Herthaner: Michael Preetz und Eyjölfur 'Jolly' Sverrisson.
Vorgeschichte: 2:4 in Bremen, 3:6 zuhause gegen den neuen Deutschen Meister FC Bayern München und 0:2 in Wolfsburg. Mit drei Niederlagen im Gepäck ging es am 34. Spieltag der Saison 2002/03 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Am 24. Mai waren die 'Roten Teufel' auf der Baustelle Olympiastadion zu Gast, die sich bereits den Klassenerhalt gesichert hatte und eine Woche später im DFB-Pokal-Endspiel gegen Bayern an selber Stätte antreten sollten.
Durch die Niederlagen war Hertha BSC aus den Plätzen, die zur Teilnahme am internationalen Wettbewerb berechtigen, heraus gerutscht und stand mit 51 Punkten und +7 Toren auf Rang sechs. Vor ihnen rangierten nun mit 52 Punkten +4 Toren die Bremer und der HSV mit 53 Punkten und +8 Toren auf den beiden begehrten UEFA-Pokal-Plätzen. Der HSV empfing die bereits gerettete Mannschaft von Hansa Rostock, aber Werder Bremen hatte mit Borussia Mönchengladbach einen noch ernst zu nehmenden Gegner, der bei gleichzeitigen Siegen von Leverkusen in Nürnberg und Bielefeld gegen Hannover noch absteigen konnte.
Vorgeschichte: 2:4 in Bremen, 3:6 zuhause gegen den neuen Deutschen Meister FC Bayern München und 0:2 in Wolfsburg. Mit drei Niederlagen im Gepäck ging es am 34. Spieltag der Saison 2002/03 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Am 24. Mai waren die 'Roten Teufel' auf der Baustelle Olympiastadion zu Gast, die sich bereits den Klassenerhalt gesichert hatte und eine Woche später im DFB-Pokal-Endspiel gegen Bayern an selber Stätte antreten sollten.
Durch die Niederlagen war Hertha BSC aus den Plätzen, die zur Teilnahme am internationalen Wettbewerb berechtigen, heraus gerutscht und stand mit 51 Punkten und +7 Toren auf Rang sechs. Vor ihnen rangierten nun mit 52 Punkten +4 Toren die Bremer und der HSV mit 53 Punkten und +8 Toren auf den beiden begehrten UEFA-Pokal-Plätzen. Der HSV empfing die bereits gerettete Mannschaft von Hansa Rostock, aber Werder Bremen hatte mit Borussia Mönchengladbach einen noch ernst zu nehmenden Gegner, der bei gleichzeitigen Siegen von Leverkusen in Nürnberg und Bielefeld gegen Hannover noch absteigen konnte.

Ablauf: Aufgrund des Umbaus des Olympiastadions für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist das weite Rund schon mit 50.000 Zuschauern ausverkauft. Die Partie war neben der sportlichen Brisanz auch von einer Portion Wehmut gekennzeichnet: Michael Preetz und Jolly Sverrisson beendeten am Ende der Saison ihre Karrieren und wurden von den Hertha-Fans mit einer riesigen Blockfahne über die Ostkurve verabschiedet.
In der Abwehr fehlte Arne Friedrich - vor Gabor Kiraly im Tor verteidigten Marko Rehmer und Michael Hartmann auf den Außen sowie Dick van Burik und Joe Simunic in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld sollten Bartosz Karwan, Pal Dardai und Bart Goor Herthas Antreiber Marcelinho unterstützen und die beiden Spitzen Michael Preetz und Nando Rafael in Szene setzen. Bei den Lauterern fehlten unter anderem Miroslav Klose und Ciriaco Sforza. Mit Lokvenc versuchte FCK-Trainer Gerets mit nur einer Spitze durch die Berliner Abwehr zu kommen, Mifsud, Lincoln, Hristov und Mario Basler, der ebenfalls sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt, sollten in der Offensive ebenfalls für Durchschlagskraft sorgen. Im Tor der Pfälzer stand der junge Tim Wiese.
Nando Rafael mit der Führung kurz vor der Pause
Bei hochsommerlichen Temperaturen legten die Herthaner gleich mächtig los. Noch in der ersten Minute taucht Michael Preetz frei vor dem Lauterer Tor auf, doch sein Schuss mit links geht weit drüber. Wenig später zielt Herthas Angreifer besser, doch Wiese ist mit einem Fußreflex auf dem Posten. Mitte der ersten Halbzeit wurde es auch einmal im Hertha-Strafraum brenzlig. Ein scharfer Freistoß von Mario Basler ging abgefälscht haarscharf am Pfosten vorbei. Auf allen drei Plätzen, auf denen es noch um den Einzug nach Europa geht, steht es noch 0:0 - der HSV scheiterte jedoch schon vom Elfmeterpunkt und spielte zu der Zeit in Überzahl.
Kurz vor der Pause setzte Lauterns Hristov einen fulminaten Schuss an das hinter Torgestänge - parallel ging Hamburg durch einen Cardoso-Freistoß in Führung, Bremen hingegen musste nach Notbremse von Verlaat in Unterzahl weiterspielen. Und Hertha reagierte perfekt: Bartosz Karwan setzte sich stark über die rechte Seite durch, flankte nach innen, wo Nando Rafael mit einem wuchtigen Kopfball Wiese zum viel umjubelten Führungstreffer überwandt. Zur Pause waren die Blau-Weißen wieder an Bremen in der Tabelle vorbei.
Emotionale Verabschiedung von Michael Preetz
Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste aus der Pfalz die erste Chance, doch Klos scheiterte kläglich. Die Herthaner gaben in der Folge auch weiterhin den Ton an, ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erspielen. Dann sorgte ein inzwischen auch in Berlin bekannter Name für Jubel im weiten Rund des Olympiastadions. Der junge Peer Kluge hatte Gladbach gegen Bremen auf die Siegerstraße gebracht - wenig später sorgten die 'Fohlen' mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Den Blau-Weißen hätte somit gegen Kaiserslautern sogar ein Remis gereicht.
Unter Standing Ovations verlässt kurz vor Schluss Michael Preetz den Platz des Olympiastadions. Für ihn kommt 'Paule' Beinlich, der die Herthaner nach der Saison ebenfalls verließ und zum HSV in den Norden wechselte. Beinlich verabschiedete sich sportlich: Seine präzise Vorarbeit landete über Marcelinho erneut bei Rafael, der mit einem Flachschuss das 2:0 erzielte - und damit den UEFA-Pokal-Einzug perfekt machte.
Historische Einordnung: Hertha BSC war zum fünften Mal in Folge für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert und war damit neben dem FC Bayern die einzige deutsche Mannschaft, die dies von sich behaupten durfte.
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: Samstag, 24.05.2003, 15.30 Uhr
Wettbewerb: 1. Bundesliga, Saison 2002/03, 34. Spieltag
Aufstellungen
Hertha BSC: Kiraly - Rehmer (80. A. Schmidt), van Burik, Simunic, Hartmann - Karwan (67. Neuendorf), Dardai, Marcelinho, Goor - Preetz (83. Beinlich), Rafael - Trainer: Huub Stevens
1. FC Kaiserslautern: Wiese - H. Koch, Klos, Lembi, Grammozis - Anfang, Basler (57. Riedl), Lincoln, Mifsud (57. Timm) - Hristov - Lokvenc (73. Ratinho) - Trainer: Eric Gerets
Tore: 1:0 Rafael (45.), 2:0 Rafael (83.)
Gelbe Karten: Goor - Grammozis
Schiedsrichter: Jürgen Aust (Köln)
Spielort: Olympiastadion, Berlin
Zuschauer: 50.580
In der Abwehr fehlte Arne Friedrich - vor Gabor Kiraly im Tor verteidigten Marko Rehmer und Michael Hartmann auf den Außen sowie Dick van Burik und Joe Simunic in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld sollten Bartosz Karwan, Pal Dardai und Bart Goor Herthas Antreiber Marcelinho unterstützen und die beiden Spitzen Michael Preetz und Nando Rafael in Szene setzen. Bei den Lauterern fehlten unter anderem Miroslav Klose und Ciriaco Sforza. Mit Lokvenc versuchte FCK-Trainer Gerets mit nur einer Spitze durch die Berliner Abwehr zu kommen, Mifsud, Lincoln, Hristov und Mario Basler, der ebenfalls sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt, sollten in der Offensive ebenfalls für Durchschlagskraft sorgen. Im Tor der Pfälzer stand der junge Tim Wiese.
Nando Rafael mit der Führung kurz vor der Pause
Bei hochsommerlichen Temperaturen legten die Herthaner gleich mächtig los. Noch in der ersten Minute taucht Michael Preetz frei vor dem Lauterer Tor auf, doch sein Schuss mit links geht weit drüber. Wenig später zielt Herthas Angreifer besser, doch Wiese ist mit einem Fußreflex auf dem Posten. Mitte der ersten Halbzeit wurde es auch einmal im Hertha-Strafraum brenzlig. Ein scharfer Freistoß von Mario Basler ging abgefälscht haarscharf am Pfosten vorbei. Auf allen drei Plätzen, auf denen es noch um den Einzug nach Europa geht, steht es noch 0:0 - der HSV scheiterte jedoch schon vom Elfmeterpunkt und spielte zu der Zeit in Überzahl.
Kurz vor der Pause setzte Lauterns Hristov einen fulminaten Schuss an das hinter Torgestänge - parallel ging Hamburg durch einen Cardoso-Freistoß in Führung, Bremen hingegen musste nach Notbremse von Verlaat in Unterzahl weiterspielen. Und Hertha reagierte perfekt: Bartosz Karwan setzte sich stark über die rechte Seite durch, flankte nach innen, wo Nando Rafael mit einem wuchtigen Kopfball Wiese zum viel umjubelten Führungstreffer überwandt. Zur Pause waren die Blau-Weißen wieder an Bremen in der Tabelle vorbei.
Emotionale Verabschiedung von Michael Preetz
Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste aus der Pfalz die erste Chance, doch Klos scheiterte kläglich. Die Herthaner gaben in der Folge auch weiterhin den Ton an, ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erspielen. Dann sorgte ein inzwischen auch in Berlin bekannter Name für Jubel im weiten Rund des Olympiastadions. Der junge Peer Kluge hatte Gladbach gegen Bremen auf die Siegerstraße gebracht - wenig später sorgten die 'Fohlen' mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Den Blau-Weißen hätte somit gegen Kaiserslautern sogar ein Remis gereicht.
Unter Standing Ovations verlässt kurz vor Schluss Michael Preetz den Platz des Olympiastadions. Für ihn kommt 'Paule' Beinlich, der die Herthaner nach der Saison ebenfalls verließ und zum HSV in den Norden wechselte. Beinlich verabschiedete sich sportlich: Seine präzise Vorarbeit landete über Marcelinho erneut bei Rafael, der mit einem Flachschuss das 2:0 erzielte - und damit den UEFA-Pokal-Einzug perfekt machte.
Historische Einordnung: Hertha BSC war zum fünften Mal in Folge für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert und war damit neben dem FC Bayern die einzige deutsche Mannschaft, die dies von sich behaupten durfte.
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: Samstag, 24.05.2003, 15.30 Uhr
Wettbewerb: 1. Bundesliga, Saison 2002/03, 34. Spieltag
Aufstellungen
Hertha BSC: Kiraly - Rehmer (80. A. Schmidt), van Burik, Simunic, Hartmann - Karwan (67. Neuendorf), Dardai, Marcelinho, Goor - Preetz (83. Beinlich), Rafael - Trainer: Huub Stevens
1. FC Kaiserslautern: Wiese - H. Koch, Klos, Lembi, Grammozis - Anfang, Basler (57. Riedl), Lincoln, Mifsud (57. Timm) - Hristov - Lokvenc (73. Ratinho) - Trainer: Eric Gerets
Tore: 1:0 Rafael (45.), 2:0 Rafael (83.)
Gelbe Karten: Goor - Grammozis
Schiedsrichter: Jürgen Aust (Köln)
Spielort: Olympiastadion, Berlin
Zuschauer: 50.580