Von Spreeathen nach Elbflorenz
Teams | 27. Februar 2013, 01:20 Uhr

Von Spreeathen nach Elbflorenz

Von Spreeathen nach Elbflorenz

Hertha BSC reist am Samstag (02.03.13) zum Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden.
"Hertha, Hertha, du ganz allein sollst der Stolz von Spreeathen sein!" Dieser Spruch prangte beim großen Berliner Derby vor knapp zwei Wochen in der Ostkurve des Olympiastadions. Eine imposante Choreografie der Fans aus der Spreestadt, die beim Betrachten der Bilder noch immer Gänsehaut auslöst. Am Samstag (02.03.13) muss der frischgebackene Zweitligaspitzenreiter Hertha BSC sich aber in ein anderes Gewässer wagen – von der Spree geht es an die Elbe. Dynamo Dresden ist der nächste Gegner der Blau-Weißen, und trotz dem die Sachsen im Abstiegskampf festhängen, wird es eine schwere Hürde für die Berliner im weiteren Ritt Richtung Liga Eins.
Im Vorjahr zählte Dynamo als Aufsteiger zu den positiven Überraschungen in der 2. Bundesliga, machte den Klassenerhalt frühzeitig perfekt und landete am Saisonende bei 45 Punkten und Tabellenrang neun in sicherem Fahrwasser. In der laufenden Spielzeit greift der Dynamo aber ins Leere, sodass seit dem ersten Spieltag der Blick des Teams aus der sächsischen Landeshauptstadt fast ausnahmslos in den Tabellenkeller gerichtet ist. Die Unzufriedenheit im Klub endete in der Entlassung von Coach Ralf Loose nach der 0:3-Heimpleite gegen den VfL Bochum Anfang Dezember. Peter Pacult, der bereits 2005/2006 bei den Schwarz-Gelben als Trainer tätig war, übernahm das Ruder und kann nach vier Partien eine ausgeglichene Bilanz verbuchen: ein Sieg, zwei Remis und eine Niederlage.

Schiffbruch nach der Wende

Dynamo steht momentan auf dem Abstiegsrelegationsrang und hat drei Zähler Rückstand auf das endgültig 'rettende Ufer', an dem sich derzeit der MSV Duisburg vor dem Ertrinken fernhält. Leid erprobt sind sie in Dresden aber ohnehin. Glorreich waren noch die Oberligajahre in der früheren DDR – achtmal wurde Dynamo Meister. Nach der Wiedervereinigung hatten sich die Sachsen vier Jahre in der 1. Bundesliga gehalten, ehe der Klub wegen einer wirtschaftlichen Schieflage den Schiffbruch erlitt und in die Drittklassigkeit zwangsabsteigen musste. Anfang des neuen Jahrtausends zog der unermüdliche Abwärtsstrudel den Verein sogar hinab in die Oberliga.

Doch der Klub aus der Elbemetropole erholte sich wieder und strampelte sich zurück in die Zweite Liga, aber nach zwei Jahren (2004 bis 2006) wurde wieder der Stöpsel gezogen und Dresden musste den ungeliebten Gang hinab antreten. Obwohl der Verein einen enormen Wellengang in seiner Historie erlebte und stetig zwischen Hochs und Tiefs umher gewirbelt wurde, konnte er sich auf eines verlassen: Seine Fans. Treu und leidenschaftlich standen sie ihren Idolen auch in den schwersten Sturmfluten zur Seite. Kritisch sind allerdings die zuletzt immer zunehmenden Randale im Umfeld der Dresdner Fan-Szene zu beurteilen, denen der Verein mit unterschiedlichen Maßnahmen intensiv entgegenwirken möchte – Stichwort freiwilliger Fanverzicht bei Auswärtsspielen.

Schmuckkästchen an der Lennéstraße

Während der Spiele sorgen die Dynamo-Anhänger indes für tolle Stimmung, insbesondere bei Heimspielen, die im 'glücksgas stadion' an der Lennéstraße stattfinden. Die Stadt Dresden, die mit seinem historischen Stadtbild und unzähligen Sehenswürdigkeit stets eine Reise wert ist, bekam im Jahr 2009 mit dem neuen Stadion ein echtes Schmuckkästchen hinzu. 32.066 Zuschauer finden in Deutschlands derzeit größtem Einrangstadion Platz, gegen die Herthaner dürfte dieser Pegelstand durchaus erreicht werden.

Stimmgewaltig werden die Dresdner ihr Team Richtung 'Nicht-Abstiegsufer' singen, die mitreisende Fangemeinde aus der Hauptstadt wird dem in nichts nachstehen und so für eine großartige Kulisse sorgen. Herthas Cheftrainer Jos Luhukay erwartet nach dem Sieg im Gipfeltreffen gegen Kaiserslautern nun auch in Dresden eine erfolgreiche Vorstellung seiner Mannschaft: "Samstag geht es weiter, wir müssen den Fokus immer neu ausrichten, dann werden wir auch unser Ziel erreichen." Elbe- gegen Spreestädter lautete das Duell ab 13.00 Uhr. Wer hat mehr Wasserkraft zu bieten?

Hier findet ihr zusätzliche Informationen zur Auswährtsfahrt nach Dresden!

von Hertha BSC