Gespräch mit einem Insider
Teams | 28. Februar 2013, 19:25 Uhr

Gespräch mit einem Insider

Gespräch mit einem Insider

Herthas Mittelfeldmann Marvin Knoll sprach mit herthabsc.de über den nächsten Gegner Dynamo Dresden.

Berlin - Er ist ein Fachmann in Sachen Dynamo Dresden, denn Marvin Knoll spielte selbst in der vergangenen Saison für das Team aus der sächsischen Landeshauptstadt. Elf Spiele absolvierte der gebürtige Berliner im Dress der Dresdner und erzielte ein Tor. Vor dem Rückspiel der laufenden Saison am Samstag (02.03.13) sprach er bei herthabsc.de über Dynamo.

herthabsc.de: Marvin, du bist in Berlin geboren und hast an deinem 20. Geburtstag dein Profi-Debüt bei Hertha BSC gefeiert. In der vergangenen Saison warst du an Dynamo Dresden ausgeliehen. Mit welchen Gefühlen blickst du auf diese Zeit zurück?
Marvin Knoll: Ich habe nur gute Erinnerungen, denn es war eine wirklich schöne Zeit. Für mich war es das erste Jahr, in dem ich außerhalb von Berlin war, habe Erfahrungen gesammelt und konnte mich menschlich weiterentwickeln.

herthabsc.de: Wie wichtig war dieser Schritt für deine weitere Karriere?
Marvin Knoll:
Der Konkurrenzkampf bei Hertha war enorm groß, zudem wurde die Mannschaft nach dem Aufstieg verstärkt. Mir war es in dem Moment einfach wichtig, zu spielen und nah an einer Mannschaft dran zu sein. Daher war der Schritt nach Dresden zu gehen richtig, das hat mich weitergebracht.

herthabsc.de:
Hast du noch Kontakt zu den Dresdnern?
Marvin Knoll: Auf jeden Fall, einige meiner Freunde sind allerdings mittlerweile auch weggegangen, aber zu Cristian Fiel habe ich zum Beispiel noch guten Kontakt.

herthabsc.de:
Im Vorjahr bist du mit Dynamo Neunter der Zweiten Liga geworden, in dieser Saison kämpft die SGD gegen den Abstieg. Wie beurteilst du die Situation?
Marvin Knoll: Das ist schwierig zu sagen, denn ich bin nicht mehr so nah dran an dem Team. Man muss ganz klar feststellen, dass die Qualität vorhanden ist, ansonsten wären wir als Aufsteiger im letzten Jahr nicht so erfolgreich gewesen. Es gab einige Zu- und Abgänge, außerdem wurde der Trainer gewechselt. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber ich hoffe, dass die Mannschaft da unten rauskommt.

herthabsc.de: Dresden ist bekannt für seine heißblütigen Fans, da herrscht eine besondere Atmosphäre. Auf was müsst ihr euch am Samstag einstellen?
Marvin Knoll: Es wird ein Hexenkessel. Das Stadion wird ausverkauft sein und die Fans werden ihr Team nach vorne peitschen, sich gegen uns stellen und wie eine Wand hinter Dynamo stehen. Es wird eine Superatmosphäre, davon bin ich fest überzeugt und freue mich drauf. Es wird ein geiles Spiel.

herthabsc.de: Die Arena in Dresden ist das größte Einrangstadion Deutschlands. Wie fühlt es sich an, wenn man vor dieser schwarz-gelben Wand steht?
Marvin Knoll:
Ich sehe es noch genau vor mir, wie ich mein erstes Tor für Dresden geschossen habe. Ich bin auf diese Wand zugerannt und da wurde mir richtig mulmig, habe richtig weiche Knie bekommen. So etwas muss man miterlebt haben, daher freue ich mich, dass wir dort spielen.

herthabsc.de: Ihr erlebt ein Kontrastprogramm. Am Montag ging es gegen den Tabellendritten, nun wartet der Drittletzte auf euch. Was erwartest du für ein Spiel?
Marvin Knoll: Wir werden wieder Vollgas geben und das Spiel gewinnen. Wir haben zwar eine gute Ausgangsposition, aber es ist noch nichts entschieden. Das Spiel gegen Dresden ist genauso wichtig wie gegen Kaiserslautern und wir wollen die drei Punkte.  

herthabsc.de: In einem Zeitungsinterview hast du mal von deiner Sucht gesprochen - nichts Schlimmes natürlich - Tattoos sind deine Leidenschaft. Wie muss man sich Marvin Knoll abseits des Platzes vorstellen?
Marvin Knoll:
Eigentlich ganz locker und ruhig. Ich unterscheide mich da nicht von anderen jungen Menschen, gehe oft ins Kino, unternehme was mit meiner Freundin - halt ganz normal. Und meine kleine Tattoosucht, naja: Ich mag das einfach sehr, es ist eine Leidenschaft.

herthabsc.de: Du bist ein junger Spieler, hast noch einige Jahre in der Karriere vor dir. Letzte Saison warst du ausgeliehen und dieses Jahr hast du bei Hertha sechs Spiele absolviert. Wie siehst du deine Rolle im Team?
Marvin Knoll: Ich hatte in dieser Saison Höhen und Tiefen. Zu Saisonbeginn habe ich viel gespielt, mich dann aber leider verletzt, sodass ich mich erst wieder herankämpfen musste. Wir haben eine unglaubliche Breite und Qualität im Kader, weshalb wir auch ganz oben in der Tabelle stehen. Diese Qualität spüre ich auch im Training, da versuche ich mich stets zu zeigen und weiterzuentwickeln. Das bereitet Spaß und Freude.

von Hertha BSC