Der Durchstarter
Teams | 1. März 2013, 15:58 Uhr

Der Durchstarter

Der Durchstarter

Nach seinem Außenbandanriss im Sprunggelenk kämpfte sich Nico Schulz zurück ins Team und feierte gegen den 1. FC Kaiserslautern ein starkes Comeback.

Berlin - Plötzlich ging es dann doch ganz schnell. Vor wenigen Wochen hatte Hertha-Trainer Jos Luhukay fast noch gebetsmühlenartig betont, dass die Rückkehrer im Team Zeit benötigen. Er wolle sie langsam über Teileinsätze heranführen, lautete die Devise. "Die Spieler brauchen Geduld", erklärte der Übungsleiter, der dadurch die schützende Hand über seine Akteure hielt. Am Montag scherte Luhukay dann aus seinem selbst auferlegten Schema heraus und setzte Nico Schulz auf der linken Offensivseite ein. Von wegen Teileinsatz, über die volle Spielzeit beackerte Schulz seine Außenbahn. So war er ein belebendes Element für das Spiel der Berliner und startete wahrlich von null auf hundert.
Die Freude und Zufriedenheit über den ersten Einsatz nach seiner Verletzungspause ist dem Flügelflitzer anzumerken. "Es war schön wieder dabei zu sein. Ich habe versucht, mich gut einzubringen und die Mannschaft hat es mir leicht gemacht", sagt Schulz, der sich Ende November des letzten Jahres beim 4:0-Auswärtssieg in Aue einen Außenbandanriss im linken Sprunggelenk zugezogen hatte. "Diese Verletzungspause war nicht einfach für mich, aber ich bin jetzt wieder bei einhundert Prozent."

Krankheit verhinderte Erstliga-Erfahrungen

Im August 2010 gab Schulz im Alter von 17 Jahren sein Profi-Debüt bei Hertha, wurde am ersten Zweitligaspieltag gegen Oberhausen in der 81. Minute eingewechselt und hatte als unerfahrener Neuling in der Mannschaft am Ende seiner Premierensaison beachtliche 21 Einsätze und galt schon damals als echter Durchstarter im Meisterteam. Mittlerweile vergisst man schon fast, dass 'Schulle' als 19-Jähriger immer noch ein Teenager ist, denn gefühlt ist er schon 'ewig' für die Blau-Weißen unterwegs.

Nach seinem rasanten Aufstieg in das Leben eines Profi-Fußballers musste der dribbelstarke Mittelfeldspieler zu Beginn der letzten Saison einen jähen Dämpfer hinnehmen. Schulz erkrankte an Pfeifferschen Drüsenfieber und verpasste die komplette Vorbereitung auf das erste Jahr im Oberhaus des deutschen Fußballs. "Das war ärgerlich, denn ich hatte gehofft, dass ich auch in der Ersten Liga auf meine Einsätze komme", erzählt Schulz, der in der zurückliegenden Spielzeit kein einziges Mal auf dem Feld stand. "Aber so etwas gehört zum Leben dazu und ich habe es jetzt erlebt", ergänzt er mit der Hoffnung, in Zukunft von ähnlichen Rückschlägen verschont zu bleiben.

Neubeginn unter Luhukay

Zum Beginn der neuen Saison nutzte das 1,80 Meter große Talent seine Möglichkeit unter dem neuen Trainer Jos Luhukay und spielte sich wieder in den Fokus des laufenden Zweitligajahres. Auf zwölf Einsätze kam der gebürtige Berliner, bis ihn sein Körper wieder ausbremste. Nach knapp drei Monaten Pause gelang nun das Comeback, das für Schulz, der seit dem Jahr 2000 bei Hertha BSC spielt, wieder einen Neubeginn markiert: "Ich werde mich weiter im Training anbieten, dann hat der Trainer die Qual der Wahl."

Im Spiel gegen Dynamo Dresden am Samstag (02.03.13) liebäugelt Schulz, der in dieser Saison zu drei Hertha-Toren auflegte, wieder mit einem Einsatz. Das Spiel gegen die abstiegsbedrohten Dresdner sei ganz anders im Vergleich zur Partie gegen den FCK: "Es wird weitaus kampfbetonter. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir dagegenhalten und dürfen uns keine Schwächephase erlauben." Nico Schulz will seinen Teil dazu beitragen und auch gegen Dynamo durchstarten.

von Hertha BSC