
Teams | 25. März 2013, 14:42 Uhr
Eine Herzensangelegenheit
Eine Herzens-angelegenheit

Sami Allagui entschied sich für Tunesien, wollte aber zuletzt nicht für sein Land spielen.

Berlin - Als die tunesische Fußball-Nationalmannschaft am Samstag (23.03.13) beim WM-Qualifikationsspiel in Radès mit 2:1 gegen Sierra Leone gewann, war Hertha-Spieler Sami Allagui nicht in Tunesien, um seine Auswahl im Kampf um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zu unterstützen. "Ich bin seit knapp fünf Jahren für mein Land am Ball, muss aber leider sagen, dass sich in den letzten Monaten viel zurückentwickelt hat", spricht er auf die politischen Unruhen in dem nordafrikanischen Staat nach der im Dezember 2010 beginnenden Revolution an. Allagui ist kein Sportler mit Scheuklappen, der sich von derartigen Problematiken abwendet. "Dort ist leider einiges kaputt gegangen", erzählt der 26-Jährige betroffen von der Lage in dem Mittelmeerstaat.
Anders als sein Teamkollege Änis Ben-Hatira, der gegen Sierra Leone nur auf der Bank Platz nahm, verzichtete Allagui daher auf die Länderspielreise und blieb in Berlin. "Die Eindrücke aus der Revolution, die ich teilweise vor Ort erlebt habe, haben mich geprägt. Von heute auf morgen hat sich so viel verändert", sagt der Offensivspieler, der bereits seine Teilnahme am Afrika Cup in der Winterpause abgesagt hatte. "Das hatte allerdings andere Gründe", macht Allagui seine Entscheidung pro Hertha deutlich: "Ich hätte die komplette Rückrundenvorbereitung verpasst." Diese Entscheidung bereue er im Nachhinein nicht, allerdings sei sie mit viel Wehmut getroffen worden, da der Stürmer "an der Nationalelf hängt".
Anders als sein Teamkollege Änis Ben-Hatira, der gegen Sierra Leone nur auf der Bank Platz nahm, verzichtete Allagui daher auf die Länderspielreise und blieb in Berlin. "Die Eindrücke aus der Revolution, die ich teilweise vor Ort erlebt habe, haben mich geprägt. Von heute auf morgen hat sich so viel verändert", sagt der Offensivspieler, der bereits seine Teilnahme am Afrika Cup in der Winterpause abgesagt hatte. "Das hatte allerdings andere Gründe", macht Allagui seine Entscheidung pro Hertha deutlich: "Ich hätte die komplette Rückrundenvorbereitung verpasst." Diese Entscheidung bereue er im Nachhinein nicht, allerdings sei sie mit viel Wehmut getroffen worden, da der Stürmer "an der Nationalelf hängt".
Die familiäre Bindung gab den Ausschlag
Weit vor dieser Entscheidungsfindung stand eine fundamentalere Wahl für den sechsfachen Hertha-Saisontorschützen an. Als Sohn tunesischer Eltern wurde Allagui in Düsseldorf geboren. "Ich bin dort aufgewachsen, meine Familie und Freunde wohnen immer noch in der Stadt, zu der ich eine enge Bindung habe", erklärt der Rheinländer, der beim FC Büderich mit dem Fußballspielen begann und auch bis heute seinen Ursprung nicht aus den Augen verloren hat. "Es ist ein kleiner Dorfverein, der jetzt in der Bezirksliga spielt. Als ich noch dort war, spielten sie in der Kreisliga."
Als er in der Jugend zu Fortuna Düsseldorf wechselte und sich fußballerisch stark entwickelte, wurden die Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf den 1,84 Meter großen Stürmer aufmerksam. "Ich hatte mich riesig darüber gefreut und bin sofort zu den Lehrgängen mitgefahren", erinnert er sich an die ersten Interessebekundungen des DFB. Parallel dazu bestand aber immer die familiäre Bindung zu Tunesien – dem Land seiner Eltern. "Desto älter ich wurde, umso größer wurde diese Bindung." Im Jahr 2008 rückte dann die Entscheidung für Allagui näher und der tunesische Verband bemühte sich nachdrücklich um die Dienste des Torjägers. "Im Endeffekt war es eine Herzensangelegenheit", begründet er seine Wahl zugunsten des vierfachen WM-Teilnehmers.
Erst Aufstieg, dann Sturmlauf in der Nationalelf
20-mal trug Allagui bislang das Trikot der tunesischen Fußballauswahl und hat sich seit seinem Wechsel im Sommer nach Berlin gut in der Hauptstadt eingelebt. "Zuvor habe ich in Fürth und bei Mainz gespielt, das war alles überschaubarer", zieht der Spieler mit der Rückennummer elf den Städtevergleich. "Berlin ist eine Metropole und eine schöne Stadt mit freundlichen Menschen." Dem Heimspiel-Doppelpack gegen den VfL Bochum (30.03.13) und gegen Eintracht Braunschweig (08.04.13) schaut er optimistisch entgegen: "Wir sind alle sehr heiß auf die nächsten beiden Heimspiele, aus denen wir das Maximale herausholen wollen."
Die Partie gegen Bochum schätzt Allagui, der in der laufenden Saison 17-mal bei Hertha zum Einsatz kam, als schwierig ein. "Wir würden am liebsten anfangen wie die Feuerwehr und so schnell wie möglich das Spiel an uns reißen", lauten seine Überlegungen zur Herangehensweise an den nächsten Kontrahenten. Mit Hertha BSC will Sami Allagui zunächst "schnellstmöglich aufsteigen und dann wieder in der Nationalelf angreifen". Das ganze Land sei inzwischen wieder auf dem richtigen Weg in eine positive Zukunft, befindet der Tunesier, der sich im Herzen mit dem Team und seinem Land verbunden fühlt.
Weit vor dieser Entscheidungsfindung stand eine fundamentalere Wahl für den sechsfachen Hertha-Saisontorschützen an. Als Sohn tunesischer Eltern wurde Allagui in Düsseldorf geboren. "Ich bin dort aufgewachsen, meine Familie und Freunde wohnen immer noch in der Stadt, zu der ich eine enge Bindung habe", erklärt der Rheinländer, der beim FC Büderich mit dem Fußballspielen begann und auch bis heute seinen Ursprung nicht aus den Augen verloren hat. "Es ist ein kleiner Dorfverein, der jetzt in der Bezirksliga spielt. Als ich noch dort war, spielten sie in der Kreisliga."
Als er in der Jugend zu Fortuna Düsseldorf wechselte und sich fußballerisch stark entwickelte, wurden die Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf den 1,84 Meter großen Stürmer aufmerksam. "Ich hatte mich riesig darüber gefreut und bin sofort zu den Lehrgängen mitgefahren", erinnert er sich an die ersten Interessebekundungen des DFB. Parallel dazu bestand aber immer die familiäre Bindung zu Tunesien – dem Land seiner Eltern. "Desto älter ich wurde, umso größer wurde diese Bindung." Im Jahr 2008 rückte dann die Entscheidung für Allagui näher und der tunesische Verband bemühte sich nachdrücklich um die Dienste des Torjägers. "Im Endeffekt war es eine Herzensangelegenheit", begründet er seine Wahl zugunsten des vierfachen WM-Teilnehmers.
Erst Aufstieg, dann Sturmlauf in der Nationalelf
20-mal trug Allagui bislang das Trikot der tunesischen Fußballauswahl und hat sich seit seinem Wechsel im Sommer nach Berlin gut in der Hauptstadt eingelebt. "Zuvor habe ich in Fürth und bei Mainz gespielt, das war alles überschaubarer", zieht der Spieler mit der Rückennummer elf den Städtevergleich. "Berlin ist eine Metropole und eine schöne Stadt mit freundlichen Menschen." Dem Heimspiel-Doppelpack gegen den VfL Bochum (30.03.13) und gegen Eintracht Braunschweig (08.04.13) schaut er optimistisch entgegen: "Wir sind alle sehr heiß auf die nächsten beiden Heimspiele, aus denen wir das Maximale herausholen wollen."
Die Partie gegen Bochum schätzt Allagui, der in der laufenden Saison 17-mal bei Hertha zum Einsatz kam, als schwierig ein. "Wir würden am liebsten anfangen wie die Feuerwehr und so schnell wie möglich das Spiel an uns reißen", lauten seine Überlegungen zur Herangehensweise an den nächsten Kontrahenten. Mit Hertha BSC will Sami Allagui zunächst "schnellstmöglich aufsteigen und dann wieder in der Nationalelf angreifen". Das ganze Land sei inzwischen wieder auf dem richtigen Weg in eine positive Zukunft, befindet der Tunesier, der sich im Herzen mit dem Team und seinem Land verbunden fühlt.