
Teams | 30. März 2013, 11:00 Uhr
"Den Aufstieg schnell in trockene Tücher packen"
"Wir wollen den Aufstieg schnell in trockene Tücher packen"

Vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (30.03.13) sprach Hertha-Stürmer Sami Allagui über seine Situation in der Nationalelf, den nächsten Gegner und das Osterfest.

Im Sommer wechselte der gebürtige Düsseldorfer Sami Allagui vom Erstligisten FSV Mainz 05 zu Hertha BSC. In siebzehn Zweitligaspielen der aktuellen Saison traf der tunesische Nationalspieler sechsmal – allein beim letzten Heimspiel gegen den MSV Duisburg gelangen dem Offensivspieler zwei Treffer.
Nach der Länderspielpause startet Hertha BSC in der 2. Fußball-Bundesliga mit zwei Heimspielen in Folge wieder durch. Vor der ersten Partie des Heimspiel-Doppelpacks gegen den VfL Bochum sprach der Spieler mit der Rückennummer elf über seine Situation in der Nationalmannschaft, den nächsten Gegner und das Osterfest.
Das spielfreie Wochenende liegt hinter Hertha BSC und die Nationalmannschaften waren auf Tour. Warum durften wir dich diesmal nicht in der tunesischen Elf sehen?
Sami Allagui: Ich war in Tunesien, allerdings nur zu Besuch und habe mir auch unser Spiel gegen Sierra Leone, das Tunesien mit 2:1 gewonnen hat, angeschaut. Vielleicht spiele ich beim nächsten Mal dann wieder für mein Land.
Was hast du in deiner Heimat unternommen?
Sami Allagui: Ich war seit einigen Monaten nicht mehr dort gewesen und es war einfach wieder schön, zu Hause zu sein. Vor allem war es dort viel wärmer – so um die 20 Grad Celsius. Daher konnte ich mich gut erholen und die Zeit nutzen, um meine Familie zu besuchen und alte Freunde wiederzutreffen.
In einem Zeitungsinterview hatte dein Vater vor einiger Zeit deine Entscheidung für die tunesische Nationalelf zu spielen kritisiert. Sie war seiner Meinung nach zu verfrüht gewesen, denn er hatte dir auch Chancen für die DFB-Elf eingeräumt. Wie denkt er mittlerweile darüber?
Sami Allagui: Meine Familie steht voll und ganz hinter mir, das steht fest. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich diese Entscheidung so getroffen habe – und auch zu diesem frühen Zeitpunkt. Meine Entscheidung ist eine Herzensangelegenheit gewesen und ist es auch immer noch, dementsprechend spiele ich sehr gerne für Tunesien.
Deine Karriere hat in der Jugend beim FC Büderich, bei Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen begonnen. Mit 18 Jahren bist du dann auf deiner ersten Profistation gelandet – und zwar beim RSC Anderlecht. Wie kam es dazu, dass du deine ersten Profischritte im Ausland unternommen hast?
Sami Allagui: Ich spielte zum damaligen Zeitpunkt in Aachen, was in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Holland und Belgien liegt, und wurde dort vom RSC Anderlecht gesichtet. Daraufhin erhielt ich das Angebot, zum RSC zu wechseln, das ich mir angehört und dann auch sofort angenommen habe. Das waren zwei tolle Jahre, in denen ich während meiner ersten beiden Profijahre gleich zweimal belgischer Meister wurde. Diese Zeit werde ich nie vergessen, da sie meine sportliche Entwicklung geprägt hat
Die Profikarriere im Ausland zu starten ist bei weitem nicht üblich. Würdest du jungen Spielern diesen Schritt raten?
Sami Allagui: Auf jeden Fall, wenn man für eine derartige Aufgabe frei im Kopf ist und den entsprechenden Mut aufbringt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Ich habe nur schöne Erinnerungen an diesen Karriereschritt und außerdem war ich in Anderlecht nicht so weit von zu Hause weg, lediglich zweieinhalb Autostunden trennten mich von meiner Familie und meinen Freunden, daher hat sich das Ganze für mich nie als weit weg angefühlt.
Vor deinem Wechsel nach Anderlecht hast du deine schulische Laufbahn mit dem Fachabitur beendet und hättest, insofern du kein Profi-Fußballer geworden wärst, studiert. In welche Richtung wolltest du gehen?
Sami Allagui: So genaue Vorstellungen hatte ich mir damals noch nicht gemacht, aber ich denke schon, dass ich diesen Weg eingeschlagen hätte. Im Endeffekt sollte es aber nicht so sein, was mich jetzt auch nicht traurig stimmt oder schlimm ist. Vielleicht hole ich das irgendwann nach dem Ende meiner Fußballlaufbahn nach.
Mittlerweile bist du zu einem erfolgreichen Fußballer gereift. Welche Interessen hast du neben dem Fußball?
Sami Allagui: Da gibt es wirklich viele Dinge, die mich interessieren. Ich bin ein sehr großer Familienmensch, der versucht, so viel wie möglich Zeit mit ihnen zu verbringen. Außerdem treffe ich mich unglaublich gerne mit meinen Freunden, wir unternehmen dann etwas zusammen. Es ist mir einfach wichtig, diese Kontakte zu pflegen. Außerdem lese ich gerne und erkunde zurzeit tagsüber immer noch Berlin. Zuvor habe ich in Fürth und Mainz gespielt, dort war das städtische Leben weitaus überschaubarer als in einer Metropole wie Berlin, die mir sehr gut gefällt.
Du bist ein Spieler, der sehr stark durch seine technische Überlegenheit zum Torabschluss gelangt. Die Zweite Liga besticht eher durch körperbetontes Spiel. Wie kommst du mit dieser Umstellung zurecht?
Sami Allagui: Bevor ich im Sommer nach Berlin zu Hertha BSC gewechselt bin, hatte ich ja bereits knapp zweieinhalb Jahre in der 2. Bundesliga gespielt und weiß demnach worauf es in dieser Spielklasse ankommt. Aber ich muss klipp und klar sagen, dass es eine Umstellung ist, von der Ersten in die Zweite Liga zu gehen. Man hat weitaus weniger Räume im Spiel und es hängt dir andauernd ein Gegenspieler an den Versen. An diese Spielweise muss man sich dann anpassen und das haben wir als Mannschaft in dieser Saison sehr gut gemacht. Jetzt haben wir noch acht Spiele in diesem Jahr vor uns und wollen unser Spiel weiterhin genauso erfolgreich durchbringen, sodass wir den Aufstieg schnell in trockene Tücher packen können.
Welche Liga entspricht eher deiner Spielweise?
Sami Allagui: Natürlich fühle ich mich in der Ersten Liga wohler, aber ich denke, dass würde jeder Fußballer antworten. Es sind nur noch acht Spiele in dieser Zweitligasaison, die uns davon trennen, im nächsten Jahr wieder in der 1. Fußball-Bundesliga zu spielen. Diesem Ziel jagen wir hinterher und wenn wir unser Soll erreichen, können wir ab Sommer wieder dort aufspielen, wo wir hin wollen.
Am Samstag spielt ihr gegen den VfL Bochum, der am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig klar überlegen war, aber am Ende trotzdem mit 0:1 verlor. Wie schätzt du die Bochumer ein?
Sami Allagui: Das wird auf jeden Fall ein sehr schweres Spiel. Der VfL Bochum kommt ins Olympiastadion und muss zwangsläufig auf Sieg spielen, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Aber auch wir werden voll auf Erfolg spielen, sodass die Zuschauer ein interessantes Spiel geboten bekommen werden. Es wird von beiden Seiten sehr kampfbetont auf dem Rasen ablaufen und ich hoffe, dass wir von der ersten Sekunde der Begegnung sehr konzentriert agieren, um den Gegner dann mit unserer spielerischen Qualität zu schlagen.
Was wird das Mittel zum Erfolg sein?
Sami Allagui: Wir müssen gegen eine kampfstarke Truppe einfach noch stärker in den Zweikämpfen sein, um ihnen dort den Schneid abzukaufen. Wir müssen uns die Bochumer so zurechtlegen, dass sie sich nach uns richten müssen und wir das Spielgeschehen und Tempo diktieren. Wir haben viel Qualität in unserer Mannschaft und das müssen wir gegen den VfL Bochum auf den Platz bringen. Ein frühes Tor würde uns sehr helfen, dann könnten wir das Spiel entspannter auf uns zukommen lassen.
Das Osterfest steht am Wochenende an. Deine Eltern kommen aus Tunesien und ihr seid Moslems. Du bist aber in Deutschland aufgewachsen und kennst diesen Feiertag. Wie wird der im Hause Allagui begangen?
Sami Allagui: Wir werden uns im großen familiären Kreis sammeln, denn wir spielen am Samstag, werden am Sonntag auslaufen und hoffentlich am Ostermontag trainingsfrei haben. Deshalb habe ich geplant, in meine Düsseldorfer Heimat zu fliegen und dort mit meiner Familie die Tage genießen.
Was wünschst du dir vom Osterhasen?
Sami Allagui: Ganz klar: Drei Punkte gegen den VfL Bochum und ein schönes Osterfest für alle Hertha-Fans.
Im Sommer wechselte der gebürtige Düsseldorfer Sami Allagui vom Erstligisten FSV Mainz 05 zu Hertha BSC. In siebzehn Zweitligaspielen der aktuellen Saison traf der tunesische Nationalspieler sechsmal – allein beim letzten Heimspiel gegen den MSV Duisburg gelangen dem Offensivspieler zwei Treffer. Nach der Länderspielpause startet Hertha BSC in der 2. Fußball-Bundesliga mit zwei Heimspielen in Folge wieder durch. Vor der ersten Partie des Heimspiel-Doppelpacks gegen den VfL Bochum sprach der Spieler mit der Rückennummer elf über seine Situation in der Nationalmannschaft, den nächsten Gegner und das Osterfest.herthabsc.de: Das spielfreie Wochenende liegt hinter Hertha BSC und die Nationalmannschaften waren auf Tour. Warum durften wir dich diesmal nicht in der tunesischen Elf sehen?
Sami Allagui: Ich war in Tunesien, allerdings nur zu Besuch und habe mir auch unser Spiel gegen Sierra Leone, das Tunesien mit 2:1 gewonnen hat, angeschaut. Vielleicht spiele ich beim nächsten Mal dann wieder für mein Land.
herthabsc.de: Was hast du in deiner Heimat unternommen?
Sami Allagui: Ich war seit einigen Monaten nicht mehr dort gewesen und es war einfach wieder schön, zu Hause zu sein. Vor allem war es dort viel wärmer – so um die 20 Grad Celsius. Daher konnte ich mich gut erholen und die Zeit nutzen, um meine Familie zu besuchen und alte Freunde wiederzutreffen.
herthabsc.de: In einem Zeitungsinterview hatte dein Vater vor einiger Zeit deine Entscheidung für die tunesische Nationalelf zu spielen kritisiert. Sie war seiner Meinung nach zu verfrüht gewesen, denn er hatte dir auch Chancen für die DFB-Elf eingeräumt. Wie denkt er mittlerweile darüber?
Sami Allagui: Meine Familie steht voll und ganz hinter mir, das steht fest. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich diese Entscheidung so getroffen habe – und auch zu diesem frühen Zeitpunkt. Meine Entscheidung ist eine Herzensangelegenheit gewesen und ist es auch immer noch, dementsprechend spiele ich sehr gerne für Tunesien.
herthabsc.de: Deine Karriere hat in der Jugend beim FC Büderich, bei Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen begonnen. Mit 18 Jahren bist du dann auf deiner ersten Profistation gelandet – und zwar beim RSC Anderlecht. Wie kam es dazu, dass du deine ersten Profischritte im Ausland unternommen hast?
Sami Allagui: Ich spielte zum damaligen Zeitpunkt in Aachen, was in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Holland und Belgien liegt, und wurde dort vom RSC Anderlecht gesichtet. Daraufhin erhielt ich das Angebot, zum RSC zu wechseln, das ich mir angehört und dann auch sofort angenommen habe. Das waren zwei tolle Jahre, in denen ich während meiner ersten beiden Profijahre gleich zweimal belgischer Meister wurde. Diese Zeit werde ich nie vergessen, da sie meine sportliche Entwicklung geprägt hat.
herthabsc.de: Die Profikarriere im Ausland zu starten ist bei weitem nicht üblich. Würdest du jungen Spielern diesen Schritt raten?
Sami Allagui: Auf jeden Fall, wenn man für eine derartige Aufgabe frei im Kopf ist und den entsprechenden Mut aufbringt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Ich habe nur schöne Erinnerungen an diesen Karriereschritt und außerdem war ich in Anderlecht nicht so weit von zu Hause weg, lediglich zweieinhalb Autostunden trennten mich von meiner Familie und meinen Freunden, daher hat sich das Ganze für mich nie als weit weg angefühlt.
herthabsc.de: Vor deinem Wechsel nach Anderlecht hast du deine schulische Laufbahn mit dem Fachabitur beendet und hättest, insofern du kein Profi-Fußballer geworden wärst, studiert. In welche Richtung wolltest du gehen?
Sami Allagui: So genaue Vorstellungen hatte ich mir damals noch nicht gemacht, aber ich denke schon, dass ich diesen Weg eingeschlagen hätte. Im Endeffekt sollte es aber nicht so sein, was mich jetzt auch nicht traurig stimmt oder schlimm ist. Vielleicht hole ich das irgendwann nach dem Ende meiner Fußballlaufbahn nach.
herthabsc.de: Mittlerweile bist du zu einem erfolgreichen Fußballer gereift. Welche Interessen hast du neben dem Fußball?
Sami Allagui: Da gibt es wirklich viele Dinge, die mich interessieren. Ich bin ein sehr großer Familienmensch, der versucht, so viel wie möglich Zeit mit ihnen zu verbringen. Außerdem treffe ich mich unglaublich gerne mit meinen Freunden, wir unternehmen dann etwas zusammen. Es ist mir einfach wichtig, diese Kontakte zu pflegen. Außerdem lese ich gerne und erkunde zurzeit tagsüber immer noch Berlin. Zuvor habe ich in Fürth und Mainz gespielt, dort war das städtische Leben weitaus überschaubarer als in einer Metropole wie Berlin, die mir sehr gut gefällt.
herthabsc.de: Du bist ein Spieler, der sehr stark durch seine technische Überlegenheit zum Torabschluss gelangt. Die Zweite Liga besticht eher durch körperbetontes Spiel. Wie kommst du mit dieser Umstellung zurecht?
Sami Allagui: Bevor ich im Sommer nach Berlin zu Hertha BSC gewechselt bin, hatte ich ja bereits knapp zweieinhalb Jahre in der 2. Bundesliga gespielt und weiß demnach worauf es in dieser Spielklasse ankommt. Aber ich muss klipp und klar sagen, dass es eine Umstellung ist, von der Ersten in die Zweite Liga zu gehen. Man hat weitaus weniger Räume im Spiel und es hängt dir andauernd ein Gegenspieler an den Fersen. An diese Spielweise muss man sich dann anpassen und das haben wir als Mannschaft in dieser Saison sehr gut gemacht. Jetzt haben wir noch acht Spiele in diesem Jahr vor uns und wollen unser Spiel weiterhin genauso erfolgreich durchbringen, sodass wir den Aufstieg schnell in trockene Tücher packen können.
herthabsc.de: Welche Liga entspricht eher deiner Spielweise?
Sami Allagui: Natürlich fühle ich mich in der Ersten Liga wohler, aber ich denke, dass würde jeder Fußballer antworten. Es sind nur noch acht Spiele in dieser Zweitligasaison, die uns davon trennen, im nächsten Jahr wieder in der 1. Fußball-Bundesliga zu spielen. Diesem Ziel jagen wir hinterher und wenn wir unser Soll erreichen, können wir ab Sommer wieder dort aufspielen, wo wir hin wollen.
herthabsc.de: Am Samstag spielt ihr gegen den VfL Bochum, der am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig klar überlegen war, aber am Ende trotzdem mit 0:1 verlor. Wie schätzt du die Bochumer ein
Sami Allagui: Das wird auf jeden Fall ein sehr schweres Spiel. Der VfL Bochum kommt ins Olympiastadion und muss zwangsläufig auf Sieg spielen, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Aber auch wir werden voll auf Erfolg spielen, sodass die Zuschauer ein interessantes Spiel geboten bekommen werden. Es wird von beiden Seiten sehr kampfbetont auf dem Rasen ablaufen und ich hoffe, dass wir von der ersten Sekunde der Begegnung sehr konzentriert agieren, um den Gegner dann mit unserer spielerischen Qualität zu schlagen.
herthabsc.de: Was wird das Mittel zum Erfolg sein?
Sami Allagui: Wir müssen gegen eine kampfstarke Truppe einfach noch stärker in den Zweikämpfen sein, um ihnen dort den Schneid abzukaufen. Wir müssen uns die Bochumer so zurechtlegen, dass sie sich nach uns richten müssen und wir das Spielgeschehen und Tempo diktieren. Wir haben viel Qualität in unserer Mannschaft und das müssen wir gegen den VfL Bochum auf den Platz bringen. Ein frühes Tor würde uns sehr helfen, dann könnten wir das Spiel entspannter auf uns zukommen lassen.
herthabsc.de: Das Osterfest steht am Wochenende an. Deine Eltern kommen aus Tunesien und ihr seid Moslems. Du bist aber in Deutschland aufgewachsen und kennst diesen Feiertag. Wie wird der im Hause Allagui begangen?
Sami Allagui: Wir werden uns im großen familiären Kreis sammeln, denn wir spielen am Samstag, werden am Sonntag auslaufen und hoffentlich am Ostermontag trainingsfrei haben. Deshalb habe ich geplant, in meine Düsseldorfer Heimat zu fliegen und dort mit meiner Familie die Tage genießen.
herthabsc.de: Was wünschst du dir vom Osterhasen?
Sami Allagui: Ganz klar: Drei Punkte gegen den VfL Bochum und ein schönes Osterfest für alle Hertha-Fans.
Sami Allagui: Ich spielte zum damaligen Zeitpunkt in Aachen, was in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Holland und Belgien liegt, und wurde dort vom RSC Anderlecht gesichtet. Daraufhin erhielt ich das Angebot, zum RSC zu wechseln, das ich mir angehört und dann auch sofort angenommen habe. Das waren zwei tolle Jahre, in denen ich während meiner ersten beiden Profijahre gleich zweimal belgischer Meister wurde. Diese Zeit werde ich nie vergessen, da sie meine sportliche Entwicklung geprägt hat.
herthabsc.de: Die Profikarriere im Ausland zu starten ist bei weitem nicht üblich. Würdest du jungen Spielern diesen Schritt raten?
Sami Allagui: Auf jeden Fall, wenn man für eine derartige Aufgabe frei im Kopf ist und den entsprechenden Mut aufbringt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Ich habe nur schöne Erinnerungen an diesen Karriereschritt und außerdem war ich in Anderlecht nicht so weit von zu Hause weg, lediglich zweieinhalb Autostunden trennten mich von meiner Familie und meinen Freunden, daher hat sich das Ganze für mich nie als weit weg angefühlt.
herthabsc.de: Vor deinem Wechsel nach Anderlecht hast du deine schulische Laufbahn mit dem Fachabitur beendet und hättest, insofern du kein Profi-Fußballer geworden wärst, studiert. In welche Richtung wolltest du gehen?
Sami Allagui: So genaue Vorstellungen hatte ich mir damals noch nicht gemacht, aber ich denke schon, dass ich diesen Weg eingeschlagen hätte. Im Endeffekt sollte es aber nicht so sein, was mich jetzt auch nicht traurig stimmt oder schlimm ist. Vielleicht hole ich das irgendwann nach dem Ende meiner Fußballlaufbahn nach.
herthabsc.de: Mittlerweile bist du zu einem erfolgreichen Fußballer gereift. Welche Interessen hast du neben dem Fußball?
Sami Allagui: Da gibt es wirklich viele Dinge, die mich interessieren. Ich bin ein sehr großer Familienmensch, der versucht, so viel wie möglich Zeit mit ihnen zu verbringen. Außerdem treffe ich mich unglaublich gerne mit meinen Freunden, wir unternehmen dann etwas zusammen. Es ist mir einfach wichtig, diese Kontakte zu pflegen. Außerdem lese ich gerne und erkunde zurzeit tagsüber immer noch Berlin. Zuvor habe ich in Fürth und Mainz gespielt, dort war das städtische Leben weitaus überschaubarer als in einer Metropole wie Berlin, die mir sehr gut gefällt.
herthabsc.de: Du bist ein Spieler, der sehr stark durch seine technische Überlegenheit zum Torabschluss gelangt. Die Zweite Liga besticht eher durch körperbetontes Spiel. Wie kommst du mit dieser Umstellung zurecht?
Sami Allagui: Bevor ich im Sommer nach Berlin zu Hertha BSC gewechselt bin, hatte ich ja bereits knapp zweieinhalb Jahre in der 2. Bundesliga gespielt und weiß demnach worauf es in dieser Spielklasse ankommt. Aber ich muss klipp und klar sagen, dass es eine Umstellung ist, von der Ersten in die Zweite Liga zu gehen. Man hat weitaus weniger Räume im Spiel und es hängt dir andauernd ein Gegenspieler an den Fersen. An diese Spielweise muss man sich dann anpassen und das haben wir als Mannschaft in dieser Saison sehr gut gemacht. Jetzt haben wir noch acht Spiele in diesem Jahr vor uns und wollen unser Spiel weiterhin genauso erfolgreich durchbringen, sodass wir den Aufstieg schnell in trockene Tücher packen können.
herthabsc.de: Welche Liga entspricht eher deiner Spielweise?
Sami Allagui: Natürlich fühle ich mich in der Ersten Liga wohler, aber ich denke, dass würde jeder Fußballer antworten. Es sind nur noch acht Spiele in dieser Zweitligasaison, die uns davon trennen, im nächsten Jahr wieder in der 1. Fußball-Bundesliga zu spielen. Diesem Ziel jagen wir hinterher und wenn wir unser Soll erreichen, können wir ab Sommer wieder dort aufspielen, wo wir hin wollen.
herthabsc.de: Am Samstag spielt ihr gegen den VfL Bochum, der am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig klar überlegen war, aber am Ende trotzdem mit 0:1 verlor. Wie schätzt du die Bochumer ein
Sami Allagui: Das wird auf jeden Fall ein sehr schweres Spiel. Der VfL Bochum kommt ins Olympiastadion und muss zwangsläufig auf Sieg spielen, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Aber auch wir werden voll auf Erfolg spielen, sodass die Zuschauer ein interessantes Spiel geboten bekommen werden. Es wird von beiden Seiten sehr kampfbetont auf dem Rasen ablaufen und ich hoffe, dass wir von der ersten Sekunde der Begegnung sehr konzentriert agieren, um den Gegner dann mit unserer spielerischen Qualität zu schlagen.
herthabsc.de: Was wird das Mittel zum Erfolg sein?
Sami Allagui: Wir müssen gegen eine kampfstarke Truppe einfach noch stärker in den Zweikämpfen sein, um ihnen dort den Schneid abzukaufen. Wir müssen uns die Bochumer so zurechtlegen, dass sie sich nach uns richten müssen und wir das Spielgeschehen und Tempo diktieren. Wir haben viel Qualität in unserer Mannschaft und das müssen wir gegen den VfL Bochum auf den Platz bringen. Ein frühes Tor würde uns sehr helfen, dann könnten wir das Spiel entspannter auf uns zukommen lassen.
herthabsc.de: Das Osterfest steht am Wochenende an. Deine Eltern kommen aus Tunesien und ihr seid Moslems. Du bist aber in Deutschland aufgewachsen und kennst diesen Feiertag. Wie wird der im Hause Allagui begangen?
Sami Allagui: Wir werden uns im großen familiären Kreis sammeln, denn wir spielen am Samstag, werden am Sonntag auslaufen und hoffentlich am Ostermontag trainingsfrei haben. Deshalb habe ich geplant, in meine Düsseldorfer Heimat zu fliegen und dort mit meiner Familie die Tage genießen.
herthabsc.de: Was wünschst du dir vom Osterhasen?
Sami Allagui: Ganz klar: Drei Punkte gegen den VfL Bochum und ein schönes Osterfest für alle Hertha-Fans.