Fußballlehrer Ante Covic im Interview
Akademie | 2. April 2013, 10:47 Uhr

Fußballlehrer Ante Covic im Interview

Fußballlehrer Ante Covic im Interview

Herthas U15-Trainer sprach u.a. über 10 Monate harter Arbeit, ein starkes Team und den Nike Premier Cup.

Berlin - Am Mittwoch (27.03.13) erhielt Herthas U15-Trainer Ante Covic seine Auszeichnung zum Fußballlehrer. Mit dieser UEFA-Pro-Lizenz hat Covic nun die Möglichkeit, auch Profimannschaften zu trainieren. Im Interview mit herthabsc.de sprach der symapthische Herthaner u.a. über 10 Monate harter Arbeit, ein starkes Team und das größte C-Jugendturnier am Wochenende im Olympiapark.

herthabsc.de: Ante, herzlichen Glückwunsch zum Fußballehrer. Wie gut fühlt es sich an, nach 10 Monaten harter Arbeit endlich die begehrte Urkunde in der Hand zu halten?
Ante Covic: Viel wichtiger ist eigentlich, dass wir das Wissen vermittelt bekommen haben, aber wenn du 10 Monate Arbeit hineinsteckst, dann willst du am Ende auch etwas Handfestes in der Hand halten. Und das ist jetzt mit dem Diplom der Fall. Da kann man sagen, dass man in Bonn, wo die Verleihung war, schon einen Rucksack dort gelassen hat und dass man glücklich ist, das alles geschafft zu haben.

herthabsc.de: Viele deiner Mitschüler waren bekannte Fußballer. Tauscht man sich da in den Pausen untereinander auch über Fußball aus?
Ante Covic: Es ist schon so, dass viele der anderen Teilnehmer auch schon ihre Spuren im Profifußball hinterlassen haben, die ab und zu auch in der Liga gegeneinander gespielt haben. Da ist es ganz normal, dass man sich austauscht. Auch unterhält man sich über Spieler, über die man schon mehr erfährt als ein Außenstehender.

herthabsc.de: Auf eurem Stundenplan standen viele unterschiedliche Lehrinhalte. Was lag dir, was eher nicht so?
Ante Covic: Trainingswissenschaft fiel mir schwer, weil das ein Fach ist, wo man sich hinsetzen und ganz stur lernen muss. Da geht es einfach auch um Begrifflichkeiten, mit denen man im Alltag nicht tagtäglich zu tun hat. Psychologie fand ich dagegen hochinteressant. Das war auch ein Fach, das mir gelegen hat.

herthabsc.de: 10 Monate harter Arbeit sind vorbei. Welche ist deine wichtigste Erkenntnis, die du mitnimmst?
Ante Covic: Die interessanteste war, dass dein gesamtes Handeln als Trainer eine Struktur hat. Da wird einem klar, dass alles, was man macht, eine Auswirkung hat. Die Frage dabei ist, welche du haben willst. Der Unterschied zu vorher ist, dass du nun viel besser die Nebenwirkungen einschätzen kannst und weißt, was in den Spielern vorgeht. Das ist ein großer Vorteil.

herthabsc.de: Du musstest viel pendeln, deine Mannschaft spielt dennoch erfolgreich. Wie ließ sich das alles stemmen?
Ante Covic: In erster Linie muss ich Michael Preetz und Hans-Peter Jakob danken, denn sie haben mich von Anfang an in meinem Vorhaben unterstützt. Michael Preetz hat mir immer den Rücken gestärkt und gesagt, dass es in Herthas Interesse ist, dass ich diese Ausbildung mache. Aber auch meinem gesamten Team gilt mein Dank, nicht nur meinen Co-Trainern Karsten Leyke und Oliver Rathenow, sondern auch unserem Teamleiter Reinhardt Wendt und unserer Physiotherapeutin Monica Harzheim. Und letztendlich auch der Mannschaft, die es mir und allen anderen leicht gemacht hat und immer mitgezogen hat.

herthabsc.de: Mit deinem Fußballlehrer-Schein könntest du jetzt auch einen Erstligisten übernehmen. Wohin soll der Weg gehen?
Ante Covic: Ja, jetzt habe ich quasi den Führerschein in die Hand gedrückt bekommen und kann mich hinters Steuer setzen. Ob man sich sofort in ein Formel 1-Auto setzen muss, weiß ich nicht, ein kleinerer Wagen reicht vielleicht auch erstmal (lacht).

herthabsc.de: Mit deiner Mannschaft, der U15 von Hertha BSC, steht mit dem Nike Premier Cup ein echtes Saisonhighlight an. Wie geht ihr an diese Herausforderung heran?
Ante Covic: Die Vorbereitung war nicht so einfach. Es ist das erste Mal, seitdem ich hier bin, zu Ostern so kalt mit so viel Schnee auf den Plätzen. Wir versuchen unser Bestes, der Verein gibt sein Bestes, dass wir gute Bedingungen bekommen. Sie werden sicher nicht so gut wie in den Vorjahren sein, denn wir können wegen dem Wetter nicht auf Rasen, sondern nur auf Kunstrasen spielen. Das ist schon ein großer Unterschied. Nichtsdestotrotz erwarten wir schon, dass wir wieder eine gute Rolle spielen werden. Vieles wird in diesem Alter von der Tagesform abhängig sein, aber wir fühlen uns gut gewappnet und ich denke, wir stehen bei einigen Experten in den Notizbüchern.

herthabsc.de: Mit welchem Ziel geht ihr ins Turnier?
Ante Covic: Egal, wo wir auftreten, egal gegen wen wir spielen, ich will immer gewinnen. Selbst wenn ich mit meinen Kindern Mensch-ärgere-dich-nicht spiele, will ich gewinnen (lacht). So ist das auch bei diesem Turnier, ich will Sieger ausbilden.

von Hertha BSC