Showdown in Liga zwei
Teams | 7. April 2013, 18:36 Uhr

Showdown in Liga zwei

Showdown in Liga zwei

Der Spitzenreiter der Zweiten Liga Hertha BSC empfängt am Montag (08.04.13) den Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig.
Berlin - Am Montag (08.04.13, 20.15 Uhr) wird das Restprogramm der Zweitligatournee mit einem der letzten Meilensteine komplettiert. Die offensivstarke Eintracht-Elf von Braunschweig-Trainer Torsten Lieberknecht erachtet die Partie als genauso richtungsweisend, wie es die Herthaner tun. Es geht nicht einfach nur um eine weitere Punktbereicherung der Konten beider Mannschaften. Es geht um die Tabellenführung. Kurz gesagt aus Sicht der Berliner: Ausbau der Tabellenführung oder Abrutschen auf Platz zwei.

Am vergangenen Samstag setzte sich die Truppe von Hertha-Coach Jos Luhukay noch mit einem souveränen 2:0-Sieg gegen abstiegsbedrohte Bochumer durch. Der Arbeitssieg gegen den VfL bedeutete die Rückeroberung der Tabellenspitze, die sich die Braunschweiger mit einem 2:1-Erfolg gegen Dynamo Dresden für nicht einmal 48 Stunden sicherten. Nachdem beide Aufstiegsaspiranten die bevorstehenden Generalproben gegen Teams des letzten Tabellendrittels erfolgreich absolvierten, steht nun der Showdown im Aufstiegsrennen an. Die besten Defensivverbünde der 2. Bundesliga müssen sich gegen die besten Angriffsreihen der Spielklasse behaupten. In Zahlen ausgedrückt: 51 selbst erzielte Tore stehen den 21 Gegentore bei den Blau-Weißen gegenüber. 44 zu 22 lautet die Statistik der Blau-Gelben.

Bestes Auswärtsteam empfängt stärkste Heimelf

Für die nötige Torgefahr sorgen die beiden besten Torschützen der Liga, natürlich verteilt auf beide Mannschaften. Den Namen Ronny verbindet man in dieser Spielzeit mit vierzehn Saisontreffern und zwölf Torvorlagen. Damit führt Ronny die Scorerliste deutlich an, für die Spitze der Torschützenliste reichte es aber bisher noch nicht. "Es ist mir nicht wichtig, diese Wertung anzuführen. Für mich zählt nur der Erfolg der Mannschaft", antwortet der Brasilianer vor dem Aufeinandertreffen mit dem derzeitigen Top-Torschützen der Zweiten Liga. Der Kongolese Domi Kumbela spielt derzeit die beste Saison seiner Karriere. Seit drei Jahren agiert der Mittelstürmer bei den Niedersachsen und spielt erfolgreicher als je zuvor. Mit stolzen 17 Saisontoren hat Kumbela einen großen Anteil an der Erfolgswelle des BTSV. Gegen den Stadtrivalen der Herthaner erzielte der athletische Offensivmann sogar einen Hattrick. Mit drei Toren in den letzten drei Spielen ist der 28-Jährige nun besonders motiviert: "Wir reisen mit viel Selbstvertrauen und breiter Brust nach Berlin. Ganz Deutschland wird auf uns schauen", so der Angreifer. Eine kleine Randnotiz zum Top-Torschützen: Mit 173 Zentimetern Körpergröße hat Kumbela nicht gerade die körperlichen Voraussetzungen, um ein 'Kopfballungeheuer' zu sein, dennoch nickte er sechs der insgesamt vierzehn Braunschweiger Kopfballtore ein. Nur der Herthaner Adrian Ramos und Boubacar Sanogo von Energie Cottbus (beide achtmal) waren mit dem Haupt erfolgreicher.

Die Vorzeichen stehen aus Sicht der Berliner sehr gut. In dieser Saison haben die Blau-Weißen das Olympiastadion immer ohne Niederlage verlassen. In dreizehn Heimspielen sammelte die Luhukay-Elf stolze 31 Punkte. Nur die Eintracht ist mit 33 Punkten zu Hause effektiver, spielten jedoch auch einmal mehr vor heimischer Kulisse. Das beste Auswärtsteam könnte sich mit einem Heimsieg auch als die beste Heimmannschaft bezeichnen. Auch keines der bislang sechs Montagabendspiele verloren die Herthaner (fünf Siege, ein Remis). Zur siebten Begegnung zum Wochenbeginn werden rund 8.000 blau-gelbe Anhänger der Niedersachsen mit in die Bundeshauptstadt reisen, um das Spiel zwischen den Bundesliga-Gründungsmitgliedern zu verfolgen.

Spannung in der Schlussviertelstunde

Schon vor dem Spiel gegen Bochum drohten gleich fünf Herthaner aufgrund einer Gelbsperre zu fehlen. Kapitän Peter Niemeyer, Peter Pekarik, Sandro Wagner und Ronny wollten das Spiel gegen den Tabellenzweiten keineswegs verpassen. Der ebenfalls von einer Gelbsperre bedrohte Maik Franz hatte gegen die Bochumer mit einem schweren grippalen Infekt zu kämpfen und steht am 28. Spieltag noch nicht wieder im Kader. Darüber hinaus fehlen Marcel Ndjeng und Felix Bastians krankheitsbedingt sowie Hany Mukhtar und Marvin Knoll, die am Samstag mit der U23 im Einsatz waren - ebenfalls nicht in den Kader hat es Roman Hubnik geschafft. Fabian Holland, der zunächst auch nicht im Aufgebot stand, rutscht nachträglich für Sandro Wagner, der in der Nacht zum Montag zum zweiten Mal Vater wurde, in den 18er-Kader. Auf Seiten der Gäste wird der Hinspieltorschütze Dennis Kruppke (Innenbandriss im Knie) diesmal fehlen. Aus demselben Grund wird der gebürtige Berliner Ken Reichel, der im Hinspiel die Vorarbeit für Kruppke leistete, ausfallen. Ramos hatte in Braunschweig den späten, aber hochverdienten Ausgleich für Hertha erzielt.
 
Besondere Spannung lauert in der Schlussviertelstunde der Partie. In dieser Spielphase sind die Niedersachsen mit acht Gegentreffern besonders anfällig. Im Vergleich: Hertha BSC kassierte zwischen der 76. Minute und dem Schlusspfiff lediglich drei Gegentore. Siebzehnmal konnten die Herthaner in den finalen fünfzehn Minuten jubeln, so oft wie keine andere Mannschaft in dieser Saison. Trotz einer negativen Statistik von neun sieglosen Heimspielen gegen die Eintracht, haben die Berliner keinen Grund, sich zu fürchten. Der Großteil der rund 50.000 Stadionbesucher würde sich sicherlich nicht beschweren, wenn das Duell 'Erster gegen Zweiter'  zugunsten des Ersten gegen den Zweiten ausgeht.


Informationen zum Spiel:

Gesamtbilanz:
41 Spiele, 13 Siege – 16 Unentschieden – 12 Niederlagen
Anstoß: Montag, 08.04.2013, 20.15 Uhr
Stadion: Olympiastadion, Berlin
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

So könnte Hertha BSC spielen:  Kraft – Pekarik, Lustenberger, Brooks, Kobiashvili – Niemeyer, Kluge – Allagui, Ronny, Schulz – Ramos
So könnte Braunschweig spielen: Davari – Correia, Bicakcic, Dogan, Bohl – Theuerkauf – Elabdellaoui, Vrancic, Boland, Korte – Kumbela

Das Spiel im TV: ab 19.45 Uhr live auf Sport1 und Sky

von Hertha BSC