
Teams | 9. April 2013, 13:41 Uhr
Der Mann für die besonderen Momente
Der Mann für die besonderen Momente

Am Vormittag verlängerte Ronny seinen Vertrag und am Abend schoss er Braunschweig ab.
Berlin - Nach dem Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga gab sich der Akteur des Tages durchaus wortkarg. "Dankeschön", war das Einzige, was Ronny nach dem sensationellen 3:0 (1:0)-Erfolg des Tabellenführers Hertha BSC gegen den Zweitplatzierten Eintracht Braunschweig an die 'Party-Gesellschaft Olympiastadion' richtete. Dabei kam der Brasilianer so schüchtern und unscheinbar daher, als könne er den Hype um seine Person in Berlin gar nicht verstehen. Okay, sein bisher noch überschaubares Repertoire an deutschen Vokabeln dürfte auch seinen Anteil daran haben.
In den knapp zwei Stunden zuvor euphorisierte der Südamerikaner die blau-weiße Anhängerschaft in vier Akten und wurde zum "Mann für die besonderen Momente", wie ihn sein Mitspieler Fabian Lustenberger im Anschluss taufte. Einen dieser magischen Momente zauberte er bereits wenige Minuten vor dem Anpfiff des Gipfeltreffens aus dem Hut. Mit seiner Vertragsverlängerung bis 2017 setzte Ronny am Vormittag ein deutliches Zeichen – für Hertha BSC. "Ich habe mein Herz entscheiden lassen", erklärte der Spielmacher mit der Rückennummer 12. "Und zwar für einen Verein, bei dem ich von Anfang an gut und freundlich behandelt wurde. Meine Familie und ich fühlen uns in Berlin sehr wohl, deshalb wollte ich bei Hertha bleiben." Bei der Bekanntgabe per Foto auf den Videoleinwänden brodelte der 'Fußballkessel Olympiastadion' zum ersten Mal an diesem denkwürdigen Abend.
Genuss bei Luhukay
Der brasilianische Fußball-Feintechniker glänzte als Hauptdarsteller, allerdings sorgten noch zahlreiche Nebenprotagonisten auf dem Feld sowie Drehbuchautoren und Regisseure abseits des Rasens für eine perfekte Inszenierung. Hertha-Manager Michael Preetz schaffte es mit seiner unermüdlichen Arbeit, einen Leistungsträger langfristig an den Klub zu binden – ein wahres Meisterstück. "Ronny ist nicht nur ein fantastischer Fußballer, sondern auch ein wirklicher Publikumsliebling – insofern ist seine Entscheidung ein gutes Signal für unsere Mannschaft und für unsere Fans", strahlte Preetz über den Vertrags-Coup, der sich in den letzten Wochen immer mehr zuspitzte und dessen positiver Ausgang wohl zu keinem besseren Zeitpunkt hätte offenbart werden können.
Beflügelt von der Gewissheit einer hoffnungsfrohen Zukunft als Herthaner, nahm Ronny in der 34. Spielminute Anlauf zum zweiten Akt. Schlitzohrig schoss der Linksfuß einen seiner berüchtigten Freistöße durch die sich in Auflösung befindende Zwei-Mann-Mauer der Eintracht hindurch flach ins kurze Toreck und brachte sein Team verdient in Führung. Beim zweiten Treffer des Abends – dem dritten Akt – verzückten die beiden Südamerika im Team der Hauptstädter die Fans mit Fußball-Feinkost. Zunächst schickte Ronny seinen Offensivpartner Adrian Ramos mit einem gefühlvollen Außenristpass auf die Reise und der Kolumbianer zeigte dann seine ganze Klasse, ließ Eintracht-Kapitän Deniz Dogan zum Statisten im Laufduell verkommen und schloss kaltschnäuzig mit einem Außenristlupfer über Daniel Davari hinweg ins Tor der Braunschweiger ab (55.). "Wir haben mit Ronny eine Extraqualität im Team und das 2:0 von Adrian konnte ich richtig genießen", schwärmte Hertha-Coach Jos Luhukay, der seine Mannschaft wieder einmal optimal auf einen Gegner einstellte und zum Regisseur des Berliner Erfolgs aufsteigt.
Genuss bei Luhukay
Der brasilianische Fußball-Feintechniker glänzte als Hauptdarsteller, allerdings sorgten noch zahlreiche Nebenprotagonisten auf dem Feld sowie Drehbuchautoren und Regisseure abseits des Rasens für eine perfekte Inszenierung. Hertha-Manager Michael Preetz schaffte es mit seiner unermüdlichen Arbeit, einen Leistungsträger langfristig an den Klub zu binden – ein wahres Meisterstück. "Ronny ist nicht nur ein fantastischer Fußballer, sondern auch ein wirklicher Publikumsliebling – insofern ist seine Entscheidung ein gutes Signal für unsere Mannschaft und für unsere Fans", strahlte Preetz über den Vertrags-Coup, der sich in den letzten Wochen immer mehr zuspitzte und dessen positiver Ausgang wohl zu keinem besseren Zeitpunkt hätte offenbart werden können.
Beflügelt von der Gewissheit einer hoffnungsfrohen Zukunft als Herthaner, nahm Ronny in der 34. Spielminute Anlauf zum zweiten Akt. Schlitzohrig schoss der Linksfuß einen seiner berüchtigten Freistöße durch die sich in Auflösung befindende Zwei-Mann-Mauer der Eintracht hindurch flach ins kurze Toreck und brachte sein Team verdient in Führung. Beim zweiten Treffer des Abends – dem dritten Akt – verzückten die beiden Südamerika im Team der Hauptstädter die Fans mit Fußball-Feinkost. Zunächst schickte Ronny seinen Offensivpartner Adrian Ramos mit einem gefühlvollen Außenristpass auf die Reise und der Kolumbianer zeigte dann seine ganze Klasse, ließ Eintracht-Kapitän Deniz Dogan zum Statisten im Laufduell verkommen und schloss kaltschnäuzig mit einem Außenristlupfer über Daniel Davari hinweg ins Tor der Braunschweiger ab (55.). "Wir haben mit Ronny eine Extraqualität im Team und das 2:0 von Adrian konnte ich richtig genießen", schwärmte Hertha-Coach Jos Luhukay, der seine Mannschaft wieder einmal optimal auf einen Gegner einstellte und zum Regisseur des Berliner Erfolgs aufsteigt.
"Das wird eine Bombe"
Aufsteigen ist das richtige Wort, denn durch den Sieg haben die Herthaner nunmehr vier Zähler Vorsprung auf den BTSV und ein Vierzehn-Punkte-Polster auf den 1. FC Kaiserslautern, der auf dem Relegationsrang liegt. Der Weg für das Luhukay-Team in Richtung Erstklassigkeit ist endgültig bereitet. "Jetzt sieht es ziemlich gut mit dem Aufstieg aus", musste sogar die 'notorische Euphoriebremse' Peer Kluge eingestehen. "Trotzdem müssen wir auch in den kommenden Spielen konzentriert sein", bekam der Mittelfeldspieler dann doch noch die Kurve.
Den krachenden Schlusspunkt in Herthas-Meisterstück in vier Akten hielt natürlich der brasilianische Zauberfuß bereit. Als es in der 76. Minute einen Freistoß siebzehn Meter vor dem Braunschweiger Kasten in zentraler Position gab, klügelten sich Ronny und Lustenberger einen Plan aus. "Ich habe ihn gefragt, ob er es mit Gefühl probieren möchte oder mit Gewalt", schilderte der Schweizer die Überlegungen. Ronnys Antwort kam trocken, ebenso wie die endgültige Ausführung. "Das wird eine Bombe!" Gesagt getan: Der 26-Jährige drosch den Ball mit Urgewalt mittig direkt auf Davari zu. Doch selbst wenn du am richtigen Fleck stehst, eine Kanonenkugel fängst du nicht so einfach ein. Der restliche Abend war Glückseligkeit in blau und weiß. Auch dem Helden der Partie Ronny stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Und bis 2017 hat er ja jetzt auch noch genügend Zeit, um sein Deutschvokabel-Repertoire aufzustocken.
Aufsteigen ist das richtige Wort, denn durch den Sieg haben die Herthaner nunmehr vier Zähler Vorsprung auf den BTSV und ein Vierzehn-Punkte-Polster auf den 1. FC Kaiserslautern, der auf dem Relegationsrang liegt. Der Weg für das Luhukay-Team in Richtung Erstklassigkeit ist endgültig bereitet. "Jetzt sieht es ziemlich gut mit dem Aufstieg aus", musste sogar die 'notorische Euphoriebremse' Peer Kluge eingestehen. "Trotzdem müssen wir auch in den kommenden Spielen konzentriert sein", bekam der Mittelfeldspieler dann doch noch die Kurve.
Den krachenden Schlusspunkt in Herthas-Meisterstück in vier Akten hielt natürlich der brasilianische Zauberfuß bereit. Als es in der 76. Minute einen Freistoß siebzehn Meter vor dem Braunschweiger Kasten in zentraler Position gab, klügelten sich Ronny und Lustenberger einen Plan aus. "Ich habe ihn gefragt, ob er es mit Gefühl probieren möchte oder mit Gewalt", schilderte der Schweizer die Überlegungen. Ronnys Antwort kam trocken, ebenso wie die endgültige Ausführung. "Das wird eine Bombe!" Gesagt getan: Der 26-Jährige drosch den Ball mit Urgewalt mittig direkt auf Davari zu. Doch selbst wenn du am richtigen Fleck stehst, eine Kanonenkugel fängst du nicht so einfach ein. Der restliche Abend war Glückseligkeit in blau und weiß. Auch dem Helden der Partie Ronny stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Und bis 2017 hat er ja jetzt auch noch genügend Zeit, um sein Deutschvokabel-Repertoire aufzustocken.