"Wir wollen für eine Überraschung sorgen"
Teams | 10. April 2013, 17:32 Uhr

"Wir wollen für eine Überraschung sorgen"

"Wir wollen für eine Überraschung sorgen"

Vor der Zweitligapartie zwischen dem FC Ingolstadt und Hertha BSC am Freitag (12.04.13) sprach der Ingolstädter Verteidiger Danny da Costa bei herthabsc.de im Gegner-Interview.

Berlin - Vor der aktuellen Saison wechselte Danny da Costa von Leverkusen an die Donau zum FC Ingolstadt. Bei 21 Einsätzen stand der deutsche U20-Nationalspieler zwanzigmal in der Startelf der Oberbayern und spielte sich in der Formation von FCI-Trainer Tomas Oral fest. Vor der Begegnung mit dem Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga Hertha BSC sprach Danny da Costa im Gegner-Interview über Erlebnisse wie an der Playstation, den Negativtrend des Teams und das Duell mit den Herthanern.

herthabsc.de: Hallo Herr da Costa, Sie hatten sich vor dieser Saison dafür entschieden, vom Erstligisten Bayer Leverkusen in die 2. Bundesliga zum FC Ingolstadt zu wechseln. Wie denken Sie nach 28 Spieltagen über diesen Karriereschritt?
Danny da Costa: Ich denke, das war der richtige Schritt für mich. Ich spiele regelmäßig und kann mich daher auf gutem Niveau weiterentwickeln.

herthabsc.de: Sie sind auf Leihbasis zum FCI gewechselt. Warum gleich für zwei Jahre?
Danny da Costa: Die Vereine haben sich darauf verständigt. Ich bin aber sehr happy in Ingolstadt und freue mich daher auf eine weitere Saison im Trikot der Schanzer.

herthabsc.de: Sie sind als 17-Jähriger gleich rasant in den Profi-Fußball eingestiegen und haben ihr Debüt in der Gruppenphase der Europa League in der Saison 2010/11 gegen den damals amtierenden Titelträger Atlético Madrid gefeiert. Dort sind Sie zur zweiten Halbzeit als Rechtsverteidiger eingewechselt worden und mussten sich gegen Weltstars wie Diego Forlán und Sergio Agüero behaupten. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?
Danny da Costa: Es war der 16. Dezember 2010: An diesen Tag erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen. Ich war den ganzen Tag schon extrem aufgeregt, weil mir Jupp Heynckes damals beim Abschlusstraining sagte, dass er mich einwechseln will, wenn das Spiel gut für uns läuft. Als er mich dann nach 30 Minuten gemeinsam mit Stefan Kießling zum warmmachen schickte, merkte ich schon, wie mein Herzschlag immer schneller wurde. In der Kabine sagte er dann, dass ich mich fertig machen soll. In den ersten Minuten war ich dann natürlich sehr aufgeregt, ich kannte ja Spieler wie Diego Forlán oder Agüero nur von der Playstation oder vom Fernseher.

herthabsc.de: Mittlerweile spielen Sie nun in Ingolstadt. Ihr Klub galt vor der Saison als ein Geheimtipp für den Aufstieg in die Erste Liga und blieb auch lange Zeit auf Tuchfühlung. Derzeit stehen die Schanzer aber nur noch auf Rang zwölf im Niemandsland der Tabelle. Warum konnte man nicht Schritt halten?
Danny da Costa: Ich denke, diese Rolle wurde uns bewusst zugeschoben. Weder im Verein noch im nahen Umfeld hat irgendjemand vom Aufstieg gesprochen. Für uns war und ist klar: Wir wollen eine Saison in ruhigeren Fahrwässern erleben.

herthabsc.de: Am vergangenen Wochenende hat der FCI beim Aufsteiger in Aalen mit 1:2 verloren, wobei es einige knifflige Elfmetersituationen gab. Ihrer Mannschaft gelang zunächst der 1:1-Ausgleich durch einen unumstrittenen Foulelfmeter. Aalen kam jedoch durch einen eigenen Strafstoß zum Siegtor – Sie hatten diesen Elfmeter 'verschuldet'. Wie beurteilen Sie die Szene?
Danny da Costa: Der Schiedsrichter hat es als Foul gewertet. Es lässt sich nicht mehr ändern.

herthabsc.de: Nach dem 1:2-Rückstand gab es einen erneuten Elferpfiff zugunsten Ihres Teams. Doch Schiedsrichter Tobias Christ revidierte seine eigene Entscheidung und verlegte den 'Tatort' des Handspiels fälschlicherweise außerhalb des Strafraums. Welchen Einfluss hatte dieser Moment auf die Partie?
Danny da Costa: Natürlich war es eine Fehlentscheidung. Aber unter dem Strich hatten wir noch immer genug Torchancen, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das Ding ist rum, wir haben nun mit Hertha eine schwierige Aufgabe vor uns. Darauf fokussieren sich wir, die Spieler, und auch unsere Fans.

herthabsc.de: Es war die dritte Niederlage in Folge für die Schanzer und jetzt kommen die Herthaner in die Donaustadt. Wie kann man diesen Negativtrend stoppen?
Danny da Costa: Wir arbeiten weiterhin hart an uns, sind nun nochmal ein Stückchen näher zusammengerückt und wollen wieder punkten. Was die Art und Weise unseres Auftritts in Aalen betrifft, so können wir uns nichts vorwerfen. Ich bin mir sicher, dass es wieder Erfolgserlebnisse geben wird.

Bildergalerie: Hertha BSC - FC Ingolstadt

herthabsc.de: Hertha BSC hat eine enorm kurze Regenerationspause zwischen dem Topspiel am Montagabend gegen Braunschweig und dem Freitagsspiel in Ingolstadt. Welchen Vorteil erhoffen Sie sich daraus?
Danny da Costa: Ich denke nicht wirklich, dass wir einen Vorteil dadurch haben. Die Zeit reicht und Hertha wird sie entsprechend nutzen, um sich zu regenerieren.

herthabsc.de: Welchen Eindruck hatten Sie von der Mannschaft von Hertha-Trainer Jos Luhukay im Spitzenspiel gegen Eintracht?
Danny da Costa: Im Spitzenspiel hat sich Hertha sehr souverän präsentiert, die Qualität der Mannschaft ist enorm, zudem haben sie Spieler in ihren Reihen, die jederzeit für Überraschungsmomente sorgen können.

herthabsc.de: Der FC Ingolstadt spielt um die berühmte 'Goldene Ananas' in dieser Saison – sowohl nach oben als auch in Richtung Abstiegszone ist kaum mehr etwas möglich. Welche Ziele verfolgen Sie für die restlichen sechs Spiele?
Danny da Costa: Das sehe ich etwas anders. Wir haben ja unser Ziel – 40 Punkte – noch nicht erreicht. Das wollen wir schnellstmöglich tun.

herthabsc.de: Welchen Ausgang wird das Spiel am Freitag gegen Hertha BSC nehmen?
Danny da Costa: Ich tippe ungern, aber ich glaube, dass wir im Hinspiel mit einer hochkonzentrierten Leistung ein verdientes 0:0 in Berlin erkämpfen konnten. Auch, wenn Hertha als klarer Favorit kommt: Wir wollen für unsere Fans alles investieren, um für eine Überraschung zu sorgen.

von Hertha BSC