Großer Unterhaltungswert
Teams | 16. April 2013, 19:40 Uhr

Großer Unterhaltungswert

Großer Unterhaltungs- wert

Hertha-Trainer Jos Luhukay sorgte beim Training am Dienstag (16.04.13) für viele Lacher.
Berlin - Die Spieler von Hertha BSC haben das Zweiligaspiel am Montagabend zwischen dem FC Erzgebirge Aue und dem Drittplatzierten aus Kaiserslautern natürlich verfolgt und mit Freude zur Kenntnis genommen, dass im Heimspiel am Sonntag (21.04.13) gegen den SV Sandhausen der Aufstieg perfekt gemacht werden kann. Die Herthaner haben sich ihren Matchball erarbeitet.

Von der glänzenden Aussicht auf die zeitnah feststehende Rückkehr in die Erstklassigkeit war das Team beim Training am Dienstagnachmittag (16.04.13) beflügelt. Vor allem Cheftrainer Jos Luhukay stand die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Bei den Torabschlussübungen zum Ende der Einheit lief der Holländer zur Höchstform auf und amüsierte mit seinen 'verbalen Einwürfen' nicht nur seine Mannschaft, sondern auch die Fans am Trainingsplatz.

Jos Luhukay als Entertainer

Bei den komplex einstudierten Spielzügen über die Außenbahnen mimte der Coach einen Reporter, der den Zuschauern das Gesehene akustisch untermalte. "Oh herrlich gespielt", fing er anfänglich noch etwas zurückhaltender mit seinen Kommentaren an. "Eine gute Flanke bedeutet schon das halbe Tor", erklärte er seine simple Vorstellung. Als Peer Kluge per Volleyabnahme den Ball ins Netz hämmerte, hielt es auch Luhukay nicht mehr zurück: "Wahnsinn Peer Kluge. Wann kann ich das von dir in einem Spiel sehen?" Sami Allaguis abgeklärten Kopfballtreffer huldigte er ebenfalls: "Klasse Sami, wenn das der Trainer der tunesischen Nationalelf gesehen hätte."

Einen Teil seiner Spieler nahm er sogar liebevoll auf den Arm. "Sag mal John", fragte er Innenverteidiger Brooks, der bei mehreren Möglichkeiten nicht zum Torerfolg kam. "Hast du heute überhaupt schon ein Tor gemacht? Wie kann das sein?" Die Lacher hatte der Hertha-Trainer auf seiner Seite, der mit seiner positiven Stimmung das Team regelrecht ansteckte. Als Levan Kobiashvili beim Kopfball nicht den nötigen Druck hinter den Ball brachte, suchte Luhukay die Erklärung bei der Frisur des Georgiers: "Kobi, da waren zu viele Haare im Spiel." Und auch Alfredo Morales bekam sein Fett weg, als er eine Flanke nicht zielgenau in die Mitte brachte. "Wenn Jürgen Klinsmann das gesehen hätte, würde er nicht ruhig schlafen können", spielte der Übungsleiter der Blau-Weißen auf den US-Nationalcoach von Morales an. Sowohl positive als auch negative Gefühlswelten durchlebte Luhukay bei Roman Hubnik. Eine verpasste Kopfballmöglichkeit quitierte er umgehend: "Oh, Roman. Das hat man bis nach Tschechien gesehen." Als der Innenverteidiger wenige Augenblicke dann doch per Kopf traf, huldigte ihn sein Coach prompt: "Ja, das ist er wieder. Der Mann aus Tschechien."  

Sechs Spieler bei der U23

Nicht beim Training waren am Dienstag Sandro Wagner, Pierre-Michel Lasogga, Felix Bastians, Marvin Knoll, Hany Mukhtar und Shervin Radjabali-Fardi, die sich mit der U23 auf das Regionalligaspiel am Mittwoch (17.04.13, 17.30 Uhr, Amateurstadion Olympiapark) gegen Optik Rathenow vorbereiten. Peter Pekarik (Muskelfaserriss) und Peter Niemeyer (Gehirnerschütterung) fehlten ebenfalls. Fabian Lustenberger trainierte nach seinen Magen-Darm-Problemen hingegen wieder, beließ aber nur bei einer Laufeinheit. Sei es das überschwängliche Lob für seine Mannen oder die mit einem Augenzwinkern versehenen Seitenhiebe: Jos Luhukay freut sich auf das Spiel gegen den SV Sandhausen. "Hoffentlich kommen so viel wie möglich Zuschauer ins Stadion, denn das wird ein toller Tag."

Sollten die Hertha-Verfolger auf den Rängen drei und vier aus Kaiserslautern und Köln am kommenden Spieltag ihre Partien nicht gewinnen, dann würde den Herthanern auch ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage für die Rückkehr in die 1. Fußball-Bundesliga genügen. Doch auf diese Überlegungen möchte sich das heimstärkste Team der Zweiten Liga erst gar nicht einlassen. Die Mannschaft von Hertha-Trainer Jos Luhukay will ihren Matchball nun auch mit einem Sieg gegen Sandhausen verwandeln.

von Hertha BSC