Jos Luhukay vor St. Pauli
Teams | 25. April 2013, 17:59 Uhr

Jos Luhukay vor St. Pauli

Jos Luhukay vor St. Pauli

Vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (28.04.13) beim FC St. Pauli sprach Herthas Cheftrainer am Donnerstag (25.04.13) auf der Pressekonferenz über die anstehende Partie.
Berlin - Das erste Ziel ist gemeistert, jetzt wird ein neues verfolgt. Seit einigen Wochen zeichnete sich der Aufstieg der Herthaner in die 1. Fußball-Bundesliga bereits an und Herthas Cheftrainer Jos Luhukay erklärte stets: "Wenn wir den Aufstieg in trockenen Tüchern haben, dann wollen wir auch als Zweitligameister nach oben." In den letzten vier Saisonspielen gilt es also für die Berliner, die Tabellenspitze zu verteidigen. Am Sonntag (28.04.13) steht den Blau-Weißen auf diesem Weg eine schwere Auswärtshürde bevor, denn das Luhukay-Team muss im Millerntor-Stadion beim FC St. Pauli antreten. Am Donnerstag (25.04.13) sprach Jos Luhukay auf der Pressekonferenz über die Verabschiedung aus der Zweiten Liga, einen Wunsch für seinen Kapitän und seine nicht vorhandenen Ängste vor der 1. Bundesliga.

Jos Luhukay über...

...die Stimmung beim Aufsteiger:
Die Stimmung im Team ist natürlich gut, denn wir sind alle erleichtert, dass wir am letzten Spieltag den Aufstieg vor unseren eigenen Fans im eigenen Stadion perfekt gemacht haben. So konnten wir diese ganzen Emotionen und die Begeisterung hautnah miterleben, was für unsere Aufstiegshelden, so will ich sie mal nennen, ein besonderes Erlebnis war. Denjenigen Spielern, die in der Abstiegssaison in der vergangenen Spielzeit dabei waren, tat das natürlich besonders gut. Sie konnten sich in dieser Saison mental aufrichten, was ihnen gut gelungen ist. Wir haben keine Schwächephase in diesem Jahr erlebt, permanent die Bereitschaft und den Charakter bewiesen, sodass wir auch permanent gepunktet haben.

...die restlichen Saisonspiele: Wir haben noch vier Spiele vor der Brust, in denen die Stadien dreimal ausverkauft sein können. Es erwartet uns also eine unglaublich schöne Atmosphäre, was uns beflügeln wird. Wir haben uns in dieser Saison viel Anerkennung und Respekt erarbeitet, was wir jetzt auch bis zum Saisonende aufrechterhalten wollen und uns gut aus der 2. Bundesliga verabschieden. Wir verfolgen jetzt ganz klar das Ziel, dass wir am 34. Spieltag in der Heimpartie gegen Energie Cottbus die Meisterschaft feiern können. Aus dieser fantastischen Saison wollen wir uns mit der Meisterfelge in Richtung Erste Liga verabschieden.

...die Personaldecke:
Für das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli haben wir personell kaum Probleme. Lediglich Peter Niemeyer steht nicht im Mannschaftstraining, dafür ist Peter Pekarik wieder voll involviert. Ein Einsatz von ihm am Sonntag käme aber zu früh. Alle anderen Spieler sind fit und einsatzbereit.

...Peter Niemeyer:
Ich wünsche mir, dass er am letzten Spieltag gegen Cottbus als Kapitän auf dem Rasen steht und dann die Meisterfelge entgegennimmt, denn er hat ja schon beim Aufstiegsspiel gefehlt. Ihm geht es nach seiner Gehirnerschütterung bereits ein Stück weit besser und daher hat er am Mittwoch auch wieder mit dem individuellen Lauftraining begonnen. Nun liegt es an ihm, er muss selbst fühlen, wie er auf diese Belastung reagiert. Wir müssen abwarten, wie er das wegsteckt und ob wieder Kopfschmerzen bei ihm auftreten. Wir werden das von Tag zu Tag, von Woche zu Woche beobachten und Peter muss sich in Geduld üben.

...den Gegner: Der FC St. Pauli ist eigentlich eine sehr gute Zweitligamannschaft, die in allen Mannschaftsteilen sehr gut besetzt ist und auch individuelle Klasse besitzt. In der Offensive haben sie mit Daniel Ginczek einen Ausnahmestürmer, der eine gute Saison spielt. Außerdem ist bemerkenswert, dass St. Pauli in den Heimspielen weitaus stärker auftritt als auswärts, denn vor ihrer heimischen Kulisse werden sie angetrieben und wachsen über sich hinaus. Die Fans bestärken sie und geben zusätzliches Selbstvertrauen. In der 2. Bundeliga vor ausverkauftem Haus zu spielen, ist auch für uns ein Extrareiz und eine zusätzliche Motivation, die wir positiv nutzen wollen.

...die kommenden Erstligaaufgaben gegen die Top-Teams: Was Bayern München und Borussia Dortmund in dieser Woche in der Champions League gegen europäische Top-Teams abgeliefert haben, ist fantastisch und aller Ehren wert. Die Art und Weise wie sie aufgetreten sind hat mich beeindruckt, denn diese Erfolge sind nicht glücklich zustande gekommen. Als Fußballliebhaber habe ich die beiden Halbfinalhinspiele genossen und denke, dass ein Champions League-Finale mit den zwei besten deutschen Mannschaften absolut im Bereich des Möglichen liegt. Diese Ergebnisse sind sehr gut für den deutschen Fußball und die Bundesliga und daher möchte ich meinen Respekt für die Arbeit dieser beiden Klubs aussprechen. Dass wir mit Hertha BSC im kommenden Jahr gegen diese starken Mannschaften antreten dürfen, erfüllt mich mit Freude - Angst verspüre ich aber überhaupt nicht. Wir müssen diese Momente, gegen Bayern und Dortmund zu spielen, genießen und aufsaugen. Wir freuen uns alle darauf, uns auf höchstem Niveau mit den besten Teams messen zu dürfen. Mit viel Ehrgeiz, Engagement und Leidenschaft wollen wir auch in der 1. Bundesliga mit unseren Möglichkeiten erfolgreich sein. Angst wäre auf diesem Weg kein guter Begleiter.

von Hertha BSC