"Wir haben die Bewährungsprobe bestanden"
Teams | 6. Mai 2013, 19:46 Uhr

"Wir haben die Bewährungsprobe bestanden"

"Wir haben die Bewährungs- probe bestanden"

herthabsc.de sprach am Montag mit Herthas "Geburtstagskind" Marcel Ndjeng.
Berlin - Wie üblich versammelte sich auch am Montag (06.05.13) die Mannschaft von Hertha BSC vor dem Trainingsbeginn um ihren Cheftrainer Jos Luhukay. Nach einigen Worten schallte dann ein "Happy Birthday" über den Schenckendorffplatz. Die Mitspieler von Marcel Ndjeng sangen anlässlich seines 31. Geburtstages ein Ständchen. Nach dem Training sprach herthabsc.de mit dem "Geburtstagskind".

herthabsc.de: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Marcel! Welches Geschenk kann man einem Spieler von Hertha BSC in diesen Tagen, in denen der Aufstieg in die 1. Bundesliga bereits feststeht, an seinem Ehrentag überhaupt machen?
Marcel Ndjeng: Das stimmt, denn eigentlich kann ich in diesem Jahr bereits zufrieden sein. Ich würde jetzt gerne noch den Platz eins in der Zweiten Liga behalten, sodass wir dann alle zusammen am 19. Mai noch einmal richtig feiern können. Außerdem würde ich mich sehr darüber freuen, wenn uns die Fans weiter so unterstützen, wie sie es schon die gesamte Saison machen. Am letzten Spieltag gegen Cottbus vielleicht dann sogar noch einen Tick lauter, weil das Stadion dann hoffentlich ausverkauft ist.
herthabsc.de: Du hast ja mittlerweile eine gewisse Routine beim Aufsteigen in die Erste Liga, was dir mit Borussia Mönchengladbach, dem FC Augsburg und nun mit Hertha BSC gelungen ist. Wie fällt dein Vergleich zwischen diesen drei Aufstiegen aus?
Marcel Ndjeng: Das kann man nicht miteinander vergleichen, denn die Unterschiede klaffen zu weit auseinander. Hier in Berlin war es von Anfang an eine Ecke härter, der Druck war größer. Aber damit konnten wir letztendlich gut umgehen, wodurch wir in diesem Jahr auch sehr zusammengewachsen sind. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit im Sommer und einem suboptimalen Saisonstart war das nicht selbstverständlich. Die Mannschaft hat diese Bewährungsprobe bestanden und gezeigt, was sie kann und ihr ganzes Potenzial abgerufen. Für alle Anhänger und Liebhaber von Hertha BSC war dieser Aufstieg wichtig.

herthabsc.de: Das Schöne an deiner Aufstiegshistorie ist, dass es gleichsam auch die von Jos Luhukay ist. Seit vielen Jahren geht ihr beide einen "gemeinsamen" Weg. Wie habt ihr beide euch im Laufe dieser Zeit verändert?
Marcel Ndjeng: Als junger Spieler ist man immer noch etwas wilder und will auf sich aufmerksam machen. Doch mit der Zeit reift man natürlich und ich denke, dass man die Stärken, die man sich über viele Jahre hinweg erarbeitet hat, dann besser einbringen kann. Und der Trainer hat sich dahingehend auch entwickelt. Er nimmt uns Spielern mit seiner Erfahrung und Routine viel, viel Last ab und er hat auch in diesem Jahr bewiesen, dass er Spieler, die eigentlich schon fast abgeschrieben waren, wieder aufleben lässt.

herthabsc.de: Den Aufstieg konntet ihr mit einem Sieg gegen Sandhausen selbstständig in trockene Tücher packen. Bei der Meisterschaft kann das ein wenig anders laufen, insofern Eintracht Braunschweig am Montagabend gegen Energie Cottbus verliert. Wie wirst du das Spiel verfolgen?
Marcel Ndjeng: Ich werde es nicht mit voller Wehmut verfolgen. Meiner Ansicht nach wird es ein interessantes Spiel und wir wünschen den Cottbusern an der Stelle nochmal einen Saisonsieg, bevor sie den Jahresabschluss dann verlieren.
herthabsc.de: Mit Gladbach bist du 2008 zwar als Erstplatzierter in die Erste Liga aufgestiegen, doch es gab damals noch keine Meistertrophäe in der 2. Bundesliga. Was würde es dir bedeuten, diese "Felge" am letzten Spieltag nach der Partie gegen Cottbus in den Händen zu halten?   
Marcel Ndjeng: Der Gewinn dieser Trophäe ist mit viel Prestige behaftet. Ich fände es wirklich nett, eine Schale, auch wenn es nur für die 2. Bundesliga ist, in den Händen zu halten. Doch das ist nur der Anfang, denn wir wollen uns hinsichtlich der Erstligasaison im kommenden Jahr nun zunächst gut aus der Zweiten Liga verabschieden, um die neuen Aufgaben mit einem guten Gefühl anzugehen.

herthabsc.de: Zuvor steht aber noch die Begegnung gegen den 1. FC Köln auf dem Restprogramm. Was erwartest du für eine Partie beim Tabellenvierten?
Marcel Ndjeng: Das wird eine ganz schwere Angelegenheit, denn die Kölner hoffen noch auf einen Patzer von Kaiserslautern und müssen selber auch gewinnen. Köln wird nochmal alles in die Waagschale werfen, was uns vielleicht wieder entgegenkommen wird, denn es hat sich in diesem Jahr gezeigt, dass wir besser zur Entfaltung kommen, wenn der Gegner versucht, das Spiel offen zu gestalten. Deswegen hoffe ich, dass die Kölner Druck aufbauen und versuchen, uns vor Probleme zu stellen. Darauf werden wir Lösungen finden und unser Spiel durchziehen.

herthabsc.de: Geburtstagskinder haben natürlich mindestens einen Wunsch an ihrem Ehrentag frei. Daher die Frage: Welcher soll für dich in Erfüllung gehen?
Marcel Ndjeng: Ich möchte, dass wir gemeinsam mit der Mannschaft weiterhin erfolgreichen Fußball spielen und zelebrieren. Für mich persönlich wünsche ich mir noch ein paar Spiele in der 1. Fußball-Bundesliga, in denen ich dem Team weiterhelfen möchte, sodass wir uns auch über Jahre hinweg in der Ersten Liga etablieren.

von Hertha BSC