Der Griff nach der Felge
Teams | 11. Mai 2013, 18:20 Uhr

Der Griff nach der Felge

Der Griff nach der Felge

Bereits ein Punkt reicht den Herthanern am Sonntag (12.05.13) im Auswärtsspiel in Köln zur Zweitligameisterschaft.
Berlin – „Nie mehr Zweite Liga!“ Dieser Fußball-Evergreen schallt bei den Spielen von Hertha BSC seit dem 30. Spieltag – also seit dem Aufstiegsspiel gegen den SV Sandhausen – durch die Stadien. Sei es im heimischen Olympiastadion, am Hamburger Millerntor oder sicherlich auch am Sonntag (12.05.13) im RheinEnergieStadion in Köln, wenn der Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga Hertha BSC beim 1. FC Köln antritt. Doch so ganz richtig ist diese Aussage nicht. Noch zweimal heißt es für die Herthaner Zweite Liga – erst dann steht endlich wieder Fußball in der 1. Bundesliga an.

Das letzte Auswärtsspiel in Deutschlands zweithöchster Spielklasse ist noch einmal eine große Herausforderung für den Spitzenreiter, der beim Tabellenvierten aus Köln gastiert. „Das wird eine schwere Angelegenheit, denn die Mannschaft vom 1. FC Köln wird alles in die Waagschale werfen“, zielt Marcel Ndjeng auf das letzte Fünkchen Hoffnung ab, dass bei den „Geißböcken“ hinsichtlich des Erreichens der Relegationsspiele um den Aufstieg in die Erste Liga vorhanden ist. „Köln wird auf Sieg spielen, wir aber auch“, erwartet Alfredo Morales ein packendes Spiel.

Ein Punkt für die Meisterschaft

Bei vier Punkten Rückstand auf den Drittplatzierten 1. FC Kaiserslautern und dem deutlich schlechteren Torverhältnis ist es zwei Spieltage vor Ablauf der Saison lediglich der berühmte Strohhalm, an den sich der Kölner Aufstiegswunsch klammert. „Die Chance ist in den vergangenen Wochen natürlich nicht besser geworden, aber sie ist noch da. Und solange das so ist, werden wir weiterhin alles raushauen, was geht“, gibt sich Kölns Trainer Holger Stanislawski durchaus kämpferisch. Als wäre die Situation bei den Rheinländern nicht schwierig genug, empfangen sie nun auch noch das erfolgreichste Auswärtsteam der Liga in der heimischen Arena, die restlos ausverkauft sein wird. Nachdem es in den ersten sieben Heimspielen nur einen Sieg gab, ist Köln seit Heimspielen ungeschlagen (7 Siege, 2 Remis).

Besonders in der zweiten Saisonhälfte überzeugte die Stanislawski-Truppe und ist mit 27 eingefahrenen Punkten das zweitbeste Rückrundenteam – lediglich die in dieser Saison alles überstrahlenden Herthaner (36 Punkte) stehen in wie so vielen Statistiken auf dem Platz an der Sonne. Diesen haben sie auch in der Gesamtabrechnung inne. Bei sechs Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten aus Braunschweig genügt dem Team von Jos Luhukay nun ein einziger Punkt, um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga perfekt zu machen. „Den Aufstieg haben wir als ganz großes Saisonziel gemeistert, nun wollen wir unbedingt Platz eins“, setzt Luhukay, der zwischen 2002 und 2005 als Assistent von Friedhelm Funkel, Marcel Koller und Huub Stevens beim „Effzeh“ arbeitete, zum Griff nach der „Meisterfelge“ an. Am 1. November 2003 feierte der Holländer sogar seine Premiere als hauptverantwortlicher Trainer in der Bundesliga und fungierte als Kölner Interimscoach.

Ronny und Pekarik fehlen

Zwei Akteure, die diese erfolgreiche Spielzeit der Blau-Weißen maßgeblich prägten werden in Köln allerdings fehlen. Sowohl der Top-Torschütze Ronny als auch Peter Pekarik, der als Rechtsverteidiger in der Defensive ganz groß auftrumpft und mit seinen Vorstößen die Offensive unermüdlich belebt, sahen am vergangenen Spieltag gegen Aue ihre fünften Gelben Karten und müssen nun pausieren. Wie Luhukay sein Team aufstellen wird, möchte er erst im Laufe des Sonntags bestimmen. Nicht im Aufgebot stehen neben Peter Niemeyer (nach Gehirnerschütterung) Fabian Holland, Hany Mukhtar, Felix Bastians und Marvin Knoll.

„Es wird ein heißes Spiel mit vielen Emotionen, das wir unbedingt gewinnen wollen“, möchte Sami Allagui nach dem feststehenden Aufstieg einfach nicht nachlassen. Gegen den 1. FC Köln möchten die Herthaner nun den Titel in Liga zwei erobern, um am letzten Spieltag gemeinsam mit den Fans im Olympiastadion die Meistertrophäe in Empfang nehmen zu dürfen. Erst dann heißt es wirklich: „Nie mehr Zweite Liga!“

Informationen zum Spiel:

Gesamtbilanz:
49 Spiele, 16 Siege – 10 Unentschieden – 23 Niederlagen
Anstoß: Sonntag, 12.05.2013, 13.30 Uhr
Stadion: RheinEnergieStadion, Köln
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
So könnte Köln spielen: Horn – Brecko, Maroh, McKenna, Hector – M. Lehmann, Matuschyk – Chihi, Clemens, Bröker – Ujah
So könnte Hertha spielen: Kraft – Ndjeng, Lustenberger, Brooks, Kobiashvili – Morales, Kluge – Allagui, Ben-Hatira, Schulz – Ramos

Das Spiel im TV: ab 12.30 Uhr live auf Sky

von Hertha BSC