Die Magie des Augenblicks
Club | 20. Mai 2013, 18:15 Uhr

Die Magie des Augenblicks

Die Magie des Augenblicks

Die Herthaner feierten ihren Saisonabschluss in der "Station Berlin".

Berlin - Der Fußball ist rasant, der Fußball ist schnelllebig, der Fußball ist unglaublich ereignisreich. Umso wichtiger ist es, diesem Tempo einmal entgegenzuwirken, einfach die Augen zu schließen und die Erlebnisse Revue passieren lassen. Das tat die Mannschaft, die Geschäftsführung sowie das Trainer- und Betreuerteam von Hertha BSC am Sonntagabend (19.05.13) gemeinsam mit ihren Wegbegleitern bei der Saisonabschlussfeier in der "Station Berlin". Die Herthaner haben eine herausragende Spielzeit in der 2. Fußball-Bundesliga auf den Rasen gebracht und feierten nun ihre Rückkehr in die Erstklassigkeit.

"Wir wollen diesen Moment genießen, denn es wird der Tag kommen, ab dem wir uns wieder konzentriert auf die Erste Liga vorbereiten werden", sagte Hertha-Präsident Werner Gegenbauer voller Wertschätzung für die Leistung aller Beteiligten und eröffnete den Abend mit seiner Rede. Der Manager der Berliner Michael Preetz pflichtete ihm bei: "Es ist ein Tag, der uns freut und der uns stolz macht. Wir haben für unsere Fans und Mitglieder und die gesamte Stadt die Bundesliga zurück nach Berlin geholt."

Die sieben Tugenden nach Michael Preetz

Hertha BSC ist wohl das beste Beispiel für die Schnelllebigkeit des Fußballs. Des Öfteren kam bei der Feierlichkeit die Erinnerung hoch, wo der Klub vor einem Jahr stand. Umso beeindruckender ist die Art und Weise, wie die Hauptstädter durch diese Saison marschiert sind. "Es war nicht einfach nach der letzten Saison wieder aufzustehen. Doch wir haben es geschafft, die Reset-Taste zu drücken und sind so souverän wie noch kein Zweitligist zuvor in die Erste Liga aufgestiegen", stimmte Preetz einen Lobgesang auf das gesamte Team an und hob eine ganz fundamentale Personalie heraus. "Die Verpflichtung von Trainer Jos Luhukay war die wichtigste und beste Entscheidung, die wir treffen konnten, denn er ist der Baumeister des Erfolgs", schwärmte der Manager von seinem Coach und wandte seinen Blick dem Objekt zu, das als Lohn für die harte Arbeit neben ihm auf der Bühne im Scheinwerferlicht aufgestellt war - die Meistertrophäe der Zweiten Liga, die Michael Preetz als Sinnbild für die Leistung der Herthaner in diesem Jahr sah. 

In der "Felge" - wie der Pokal gerne gennant wird - verlaufen sieben Strahlen vom Zentrum nach außen. Diese sieben Strahlen stehen nach Ansicht des Managers für die Grundtugenden des sportlichen Erfolgs der Luhukay-Truppe in dieser Saison: Siegeswillen, Leidenschaft, Teamgeist, Technik, Durchsetzungsvermögen, Nervenstärke, Taktik. Als Leitwolf im Team ergriff auch Kapitän Niemeyer das Mikrofon, um sich bei allen Unterstützern zu bedanken, gab aber auch gleichsam eine Verzichtserklärung ab. "Es war ein überragendes Gefühl, die Trophäe in den Berliner Himmel zu recken, aber ich hoffe, das war das letzte Mal", lautete sein Wunsch nach ewiger Erstligazugehörigkeit. Dass sich die Blau-Weißen auch in der Beletage des deutschen Fußballs festspielen können, glaubten nach dieser Saison ausnahmslos alle. Jedoch wird die neue Spielzeit keinesfalls ein Selbstgänger und reibunsglos verlaufen. Viel mehr sei es wichtig, die "Tugenden zu bewahren und gewisse Dinge zu optimieren", erklärte Preetz. "Wenn uns das gelingt, bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir eine richtig gute Rolle in der 1. Bundesliga spielen werden." Die Aufgaben in der Ersten Liga werden größer, aber das Team von Hertha BSC ist auch in dieser Zweitligasaison an den Herausforderungen gewachsen und gereift. Daher appellierte der Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller an alle: "Bewahrt euch diese Tugenden, denn wir werden sie brauchen, um in der Ersten Liga zu bestehen." Schiller zeigte zudem eine bisher verborgene Seite als Entertainer und bat die Frauen und Lebenspartner aller Herthaner um Rücksicht. "Wir werden nicht immer so gut gelaunt nach Hause kommen wie in diesem Jahr. Also habt bitte Verständnis für uns", hatte der Finanzboss die Schmuzler auf seiner Seite und ließ es sich mit den abschließenden Worten "Das wollte ich schon immer Mal machen" nicht nehmen, "Nie mehr Zweite Liga" anzustimmen.  

Wowereit freut sich mit Hertha BSC

Ein Gast am Sonntagabend zeigte sich besonders verzückt von den Leistungen der Berliner. Er hatte sich unlängst als Hertha-Fan bekannt und brachte dieses Gefühl bei seiner Rede stark zum Ausdruck. "Hertha ist erstklassig und Berlin ist stolz darauf", rief der Regierende Bürgermeister der Stadt Klaus Wowereit voller Inbrunst und Leidenschaft in das Mikrofon und lobte dabei vor allem die Arbeit von Manager Michael Preetz. "Alle 3,55 Millionen Einwohner unserer Stadt freuen sich mit Hertha BSC." Wowereit war es anzumerken, dass es für ihn eine Ehre war, der Saisonabschlussfeier dieser Erfolgsmannschaft beizuwohnen und bat das komplette Team, sich im "Buch der Stadt" einzutragen. "Man soll träumen, man soll Visionen haben", gab er den Herthanern für das kommende Jahr mit auf den Weg. "Ich wünsche euch alles Gute für die 1. Fußball-Bundesliga!"

Es war ein kurzweiliger und amüsanter Abend, an dem die Zeit gekommen war, die Augen zu schließen und den Erfolg dieser Saison schlichtweg zu genießen, denn das haben sich die Mannschaft von Hertha BSC und alle Beteiligten verdient. Es war die Magie des Augenblicks, die die "Station Berlin" umhüllte und den perfekten Abschluss einer perfekten Saison bereitete.

von Hertha BSC