
Hertha und Berlin - das ist sehr emotional
Hertha und Berlin - das ist sehr emotional

Herthas neuer Torwarttrainer Richard Golz im herthabsc.de-Interview.
Berlin - Über 450 Bundesliga-Partien für den SC Freiburg und den Hamburger SV stehen in seiner Statistik. Geballte Erfahrung bringt Herthas neuer Torwarttrainer Richard Golz somit mit in die Hauptstadt. Der gebürtige Berliner, der sich zuletzt um den Nachwuchs beim Ligakonkurrenten Hamburger SV kümmerte, war der Wunschkandidat der Herthaner. "Richie", der am Mittwoch (05.06.13) 45 jahre alt wird, sprach bei herthabsc.de u.a. über seine Rückkehr in die Heimat, seine Ziele mit Hertha BSC und seine Besuche im Olympiastadion.
herthabsc.de: Gratulation zur Rückkehr nach Berlin! Herr Golz, Sie sind in der kommenden Saison Herthas Torwarttrainer. Wie kam die Entscheidung zustande?
Richard Golz: Jos Luhukay hat mich letzte Woche angerufen und mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Das hat mich natürlich sehr gefreut und wir, Manager Michael Preetz, Jos Luhukay und ich, haben uns dann in Berlin getroffen. Dort haben wir eigentlich alles besprochen und so war innerhalb einer Woche alles klar.
herthabsc.de: Was waren denn die ausschlaggebenden Gründe für die Rückkehr in die Heimat?
Golz: Für mich ist das ganz klar ein Schritt voran. Ich habe fünf Jahre im Nachwuchs gearbeitet und kann jetzt wieder in der Bundesliga arbeiten, wo ich schon als Spieler aktiv war. Das ist natürlich sehr interessant und reizvoll. Auch in der Konstellation mit dem Trainerteam und der Geschäftsführung hatte ich einen sehr guten Eindruck und bin fest davon überzeugt, dass das gut passt und wir erfolgreich sein werden. Ich hatte in allen Gesprächen ein sehr gutes Gefühl und brauchte daher auch nicht lange zu überlegen.
herthabsc.de: Sie haben nie für, aber einige Male gegen Hertha gespielt. Welche Erinnerungen sind da hängen geblieben?
Golz: Ich glaube, meine Bilanz gegen Hertha ist eigentlich ganz gut. (lacht) Ich habe mich immer sehr über die Auswärtsspiele in Berlin und im Olympiastadion gefreut. Jetzt freue ich mich, dass das Heimspiele sind und ich öfter in diesem Stadion sein kann, weil ich schon als Jugendlicher bei Hertha-Spielen im Stadion gestanden habe. Es war schon immer ein besonderes Erlebnis für mich, im Olympiastadion zu sein.
herthabsc.de: Für Sie ist es die Rückkehr in die Geburtsstadt. Worauf ist die Vorfreude am größten?
Golz: Ich freue mich am meisten auf die Arbeit bei Hertha in der Bundesliga. Natürlich ist das Gesamtpaket mit Berlin schon toll - besser geht's nicht. Am wichtigsten ist immer die Arbeit, aber wenn man das in seiner Heimat bei dem Verein, den man in der Jugend begleitet und für den man gefiebert hat, tun kann, ist das schon sehr emotional.
herthabsc.de: In Berliner Medien hieß es, der Trainer Golz könne sich auch die Arbeit als Sportdirektor vorstellen. Wie sind da Ihre Ambitionen?
Golz: Es ging da ja eher darum, dass ich wohl auch in Freiburg im Gespräch war, aber das ist momentan kein Ziel von mir. Ich habe vor drei Jahren noch ein Studium begonnen und inzwischen abgeschlossen, um in der Zukunft ein bisschen breiter aufgestellt zu sein und einfach auch ein bisschen was für den Kopf zu machen. Ich komme als Torwarttrainer zur Hertha und will die nächsten Jahre in der Position im Klub arbeiten.
herthabsc.de: Worauf dürfen sich Herthas Torhüter freuen? Wie ist der Torwarttrainer Richard Golz?
Golz: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, das sage ich ihnen erstmal persönlich. Ich will sie nicht schon vorher schocken und ihnen den Urlaub verderben. (lacht)
herthabsc.de: Wie viel ist Ihnen bereits von Herthas Keepern wie Thomas Kraft oder Sascha Burchert bekannt?
Golz: Ich habe ja die Bundesligen verfolgt und viele Spiele gesehen. Thomas Kraft kenne ich natürlich aus der Bundesliga, Sascha habe ich öfters in der U23 gesehen, wenn Hertha gegen den HSV in der Regionalliga gespielt hat - ich habe schon ein ganz klares Bild von den beiden. Und auch Philip Sprint habe ich schon ein paar Mal gesehen - sie sind mir also nicht unbekannt und wir fangen nicht bei null an. Wir werden uns sicher schnell kennenlernen.
herthabsc.de: Mit welchen Zielen gehen Sie in die kommende Saison?
Golz: Über allem steht der Klassenerhalt. Ich werde versuchen, meinen Teil dazu beizutragen, dass die Torhüter gut vorbereitet sind und so ihren Teil zum Klassenerhalt beitragen. Natürlich ist es das Ziel als Trainer, seine Spieler besser zu machen. Wenn mir das gelingt, bin ich sehr zufrieden.