Erstklassiger Rückhalt
Teams | 20. Juni 2013, 19:13 Uhr

Erstklassiger Rückhalt

Erstklassiger Rückhalt

Hertha-Torwart Thomas Kraft war statistisch der beste Keeper der letzten Zweitligasaison.
Berlin - Unermüdlich weist er seine Vordermänner an, korrigiert ihr Stellungsspiel, treibt sie an und geigt ihnen auch gehörig die Meinung, wenn ihm etwas nicht passt. Ob im Training oder im Pflichtspiel – die Einstellung, mit der Thomas Kraft zur Sache geht, ist vorbildlich. Unabhängig vom Gegner oder vom Spielstand möchte der Torwart von Hertha BSC das Optimum aus sich und der Mannschaft herausholen.

Und das gelang ihm mit den Herthanern in der abgelaufenen Zweitligasaison 2012/2013 fast in Perfektion. Der mannschaftliche Erfolg stimmte – Aufstieg, Meisterschaft, Punkterekord. Doch neben dieser Gesamtheit und dem sportlichen Triumph im Team waren auch die Einzelfaktoren entscheidend. Jedes Mitglied der Truppe von Cheftrainer Jos Luhukay schmiss seine Qualitäten in die Waagschale und ebnete so die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs.
Beste Quote bei abgewehrten Torschüssen

Thomas Kraft ist eine dieser wichtigen Säulen, die das Gerüst der Berliner stützten und einsturzfest machten. Ein Blick in die Statistik verrät, dass Herthas Nummer eins auch die Nummer eins seiner Zunft in der 2. Fußball-Bundesliga war. In 28 Einsätzen wurde der Schlussmann der Blau-Weißen lediglich achtzehnmal überwunden – besonders herausstechend dabei ist die Tatsache, dass er keinen einzigen Gegentreffer verschuldete. Überhaupt unterlief dem Torwart-Trio von Hertha BSC (Kraft, Sascha Burchert, Philip Sprint), das in der Spielzeit zum Einsatz kam und stets Top-Leistungen ablieferte, kein einziger Patzer mit Torfolge.

Vor allem der Tätigkeitsnachweis zwischen den Pfosten von Kraft ist beeindruckend. 78 Prozent aller Torschüsse auf seinen Kasten wehrte er ab – kein anderer Stammkeeper der Zweiten Liga konnte da Schritt halten. In 55 Prozent aller Torversuche packte der ehemalige Torwart von Bayern München sicher zu und hielt den Ball fest, was ebenfalls ein echter Top-Wert war.

Keiner spielte öfter zu Null

Nur in jedem zweiten Spiel musste Kraft den unliebsamen Weg Richtung Tor hinnehmen und den Ball aus dem eigenen Netz fischen – vierzehn Spiele zu Null hat ebenfalls kein anderer Goalie im Unterhaus des deutschen Fußballs erreicht. „Vor den Leistungen von Thomas muss man großen Respekt haben“, ehrte ihn sein Chefcoach Jos Luhukay als erstklassigen Rückhalt. „In vielen Spielen war er lange Zeit beschäftigungslos und hielt dennoch die Konzentration hoch. Wenn er gefordert wurde, war er da und löste die Aufgaben fantastisch.“ Das lässt sich mit den Werten untermauern. Sieben von neunzehn Großchancen vereitelte Kraft – diese 37 Prozent gehören ligaweit zum Spitzenfeld.

Thomas Kraft ähnelt von seiner Grundeinstellung her sehr seinem Trainer Jos Luhukay. Beide sind Perfektionisten, die das Bestmögliche erreichen wollen. „Ich weiß, dass es in der Bundesliga ein ungleich höheres Niveau gibt als in der Zweiten Liga, die Anforderungen sind viel höher. Wir müssen alles tun, um diesen Anforderungen näher zu kommen, um ihnen umso besser entsprechen zu können“, sagte Kraft mit dem Blick auf die neue Saison in der 1. Fußball-Bundesliga. Dann wird er seine Vordermänner auch wieder unermüdlich anweisen und nach vorne peitschen – egal, ob im Training oder im Pflichtspiel.

von Hertha BSC