
Teams | 24. Juni 2013, 19:16 Uhr
"Ich kann es kaum erwarten, für Hertha zu spielen"
"Ich kann es kaum erwarten, für Hertha zu spielen"

Der Hertha-Neuzugang Alexander Baumjohann sprach im Interview ausführlich über seine neue Herausforderung in Berlin.
Berlin - Drei der vier Neuzugänge für die Bundesligasaison 2013/2014 begrüßte Herthas-Cheftrainer Jos Luhukay beim Trainingsauftakt der Herthaner. Sebastian Langkamp, Johannes van den Bergh und Alexander Baumjohann streiften zum ersten Mal die blau-weißen Trainingsklamotten über - lediglich Hajime Hosogai, der mit der japanischen Nationalelf beim Confederations Cup in Brasilien spielte, fehlte noch im Quartett der Neulinge. Alexander Baumjohann, der vom 1. FC Kaiserslautern nach Berlin wechselte, traf sich am Montag vor dem Training mit herthabsc.de und sprach über seine ersten Eindrücke in der neuen Heimat, seine perfekten Portugiesisch-Kenntnisse und das "Zwitschern" für die Fans.
herthabsc.de: Hallo Alexander, als du nach der Bekanntgabe deines Wechsels zu Hertha BSC zum ersten Interview bei uns warst, hattest du erzählt, dass du noch einmal mit deiner Familie Urlaub machen wolltest. Wo ging es hin und wie hat es mit der Entspannung geklappt?
Alexander Baumjohann: Ich war mit meiner Familie in Brasilien, denn meine Frau ist Brasilianerin, die aus Belo Horizonte kommt. Wir verbringen jeden Urlaub dort, weil wir dann ihre Familie besuchen können, was natürlich immer schön ist. Sie ist jetzt auch noch ein bisschen länger dort geblieben und kommt dann nach unserem Trainingslager nach Berlin.
herthabsc.de: Hallo Alexander, als du nach der Bekanntgabe deines Wechsels zu Hertha BSC zum ersten Interview bei uns warst, hattest du erzählt, dass du noch einmal mit deiner Familie Urlaub machen wolltest. Wo ging es hin und wie hat es mit der Entspannung geklappt?
Alexander Baumjohann: Ich war mit meiner Familie in Brasilien, denn meine Frau ist Brasilianerin, die aus Belo Horizonte kommt. Wir verbringen jeden Urlaub dort, weil wir dann ihre Familie besuchen können, was natürlich immer schön ist. Sie ist jetzt auch noch ein bisschen länger dort geblieben und kommt dann nach unserem Trainingslager nach Berlin.

herthabsc.de: Da deine Frau Brasilianerin ist, sprichst du ja auch fließend Portugiesisch.
Alexander Baumjohann: Genau, wir kennen uns seit 2004 und sind seit 2007 zusammen. Dadurch habe ich mir die Sprache angeeignet, was natürlich auch ganz gut passt, wenn man mit anderen brasilianischen Spielern zusammen auf dem Platz steht. Daher wird es jetzt auch für mich bei Hertha keine sprachlichen Barrieren zu den Südamerikanern Adrian Ramos und Ronny geben. Auch generell hatte ich bislang immer einen guten Kontakt zu meinen brasilianischen Mitspielern und Freunden – zum Beispiel Dante oder Rafinha. Mit denen stehe ich noch im regen Kontakt. Also sehe ich keine Probleme bei der Verständigung mit den Südamerikanern im Team.
herthabsc.de: Mit Ronny hast du einen brasilianischen Spieler im Team, der auch auf deiner Position im zentralen Mittelfeld spielt. Wie schätzt du deine Einsatzchancen ein?
Alexander Baumjohann: Ich denke, dass sich gute Fußballer immer sehr gut auf dem Platz verstehen, deshalb freue ich mich auch, mit ihm zusammenzuspielen. Aber es gibt noch einige andere gute Fußballer in unseren Reihen – je mehr gute Spieler wir haben, umso besser ist das für die Mannschaft. Gerade in der Ersten Liga muss man da sehr gut aufgestellt sein – in der Defensive ist das bei uns sehr gut und in der Offensive sind wir noch ein bisschen unberechenbarer. In der letzten Saison wurde viel auf Ronny geschaut, sodass er die Last oft alleine tragen musste. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass diese Last auch auf anderen Schultern getragen wird.
herthabsc.de: Am Sonntag fand vor vielen Fans das erste Training auf dem Schenckendorffplatz statt. Wie hat es dir gefallen?
Alexander Baumjohann: Zunächst muss ich sagen, dass mich die Mannschaft sehr gut aufgenommen hat. Außerdem kannte ich ja bereits viele Spieler hier, mit denen ich in der Vergangenheit zusammengespielt habe – sei es im Verein oder bei der U21-Nationalmannschaft. Der erste Tag war super und hat riesig Spaß gemacht. Dass so viele Fans zum ersten Training kommen, ist auch nicht selbstverständlich. Aber mir war das bereits im Vorfeld klar, dass die Fans hier in Berlin stark vorhanden sind. Das habe ich auch immer in den Spielen im Olympiastadion gemerkt. Jetzt kann ich es kaum erwarten, selber dort als Hertha-Spieler aufzulaufen und die Fans im Rücken zu haben.
herthabsc.de: Ihr habt den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen und bereitet euch nun auf die Saison in der 1. Bundesliga vor. Was hat euch euer Trainer Jos Luhukay vor dem Trainingsauftakt mit auf den Weg gegeben?
Alexander Baumjohann: Das ist ja normal, dass der Trainer zum Saisonstart eine Ansprache hält, die neuen Spieler vorstellt und auch nochmal einige Worte zur letzten Saison fallen lässt. Die Mannschaft hatte eine hervorragende Zweitligasaison gespielt und ist souverän aufgestiegen. Natürlich hat er uns auch darauf eingestimmt, was uns in der kommenden Saison erwartet. Jedem bei uns ist bekannt, dass die Bundesliga nochmal etwas anderes ist als die Zweite Liga. Von daher wollen wir uns von Anfang an gut verkaufen und jetzt täglich hart an uns arbeiten, um in Form zu kommen und gut in die Bundesliga zu starten.
herthabsc.de: In der letzten Saison hattest du mit Kaiserslautern zweimal gegen Hertha gespielt und konntest kein Spiel gewinnen. Wie war es, gegen den Zweitligameister zu spielen?
Alexander Baumjohann: Im Hinspiel sind wir in Führung gegangen, mussten dann aber noch das 1:1 hinnehmen. Tja, und im Rückspiel stand ich ja nicht so lange auf dem Platz, da ich in der 30. Minute vom Platz geflogen bin. Das ist natürlich keine schöne Erinnerung – es war meine erste und einzige Rote Karte in meiner bisherigen Karriere. Die Herthaner hatten in beiden Partien stark gespielt und sind auch – im gesamten Saisonverlauf betrachtet – verdient aufgestiegen.
herthabsc.de: Aber jetzt stehst du in den Reihen der Blau-Weißen.
Alexander Baumjohann: Und darüber freue ich mich. Nach meinen Relegationsspielen mit Kaiserslautern hatte ich gute Gespräche mit den Verantwortlichen von Hertha und mit dem Trainer, den ich ja schon aus meiner Zeit in Mönchengladbach kenne. Ich denke, dass Hertha perfekt für mich ist – die Stadt, die Fans, die komplette Infrastruktur: Für mich passt das Gesamtpaket total und von daher bin ich glücklich, dass ich jetzt hier bin.
Alexander Baumjohann: Genau, wir kennen uns seit 2004 und sind seit 2007 zusammen. Dadurch habe ich mir die Sprache angeeignet, was natürlich auch ganz gut passt, wenn man mit anderen brasilianischen Spielern zusammen auf dem Platz steht. Daher wird es jetzt auch für mich bei Hertha keine sprachlichen Barrieren zu den Südamerikanern Adrian Ramos und Ronny geben. Auch generell hatte ich bislang immer einen guten Kontakt zu meinen brasilianischen Mitspielern und Freunden – zum Beispiel Dante oder Rafinha. Mit denen stehe ich noch im regen Kontakt. Also sehe ich keine Probleme bei der Verständigung mit den Südamerikanern im Team.
herthabsc.de: Mit Ronny hast du einen brasilianischen Spieler im Team, der auch auf deiner Position im zentralen Mittelfeld spielt. Wie schätzt du deine Einsatzchancen ein?
Alexander Baumjohann: Ich denke, dass sich gute Fußballer immer sehr gut auf dem Platz verstehen, deshalb freue ich mich auch, mit ihm zusammenzuspielen. Aber es gibt noch einige andere gute Fußballer in unseren Reihen – je mehr gute Spieler wir haben, umso besser ist das für die Mannschaft. Gerade in der Ersten Liga muss man da sehr gut aufgestellt sein – in der Defensive ist das bei uns sehr gut und in der Offensive sind wir noch ein bisschen unberechenbarer. In der letzten Saison wurde viel auf Ronny geschaut, sodass er die Last oft alleine tragen musste. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass diese Last auch auf anderen Schultern getragen wird.
herthabsc.de: Am Sonntag fand vor vielen Fans das erste Training auf dem Schenckendorffplatz statt. Wie hat es dir gefallen?
Alexander Baumjohann: Zunächst muss ich sagen, dass mich die Mannschaft sehr gut aufgenommen hat. Außerdem kannte ich ja bereits viele Spieler hier, mit denen ich in der Vergangenheit zusammengespielt habe – sei es im Verein oder bei der U21-Nationalmannschaft. Der erste Tag war super und hat riesig Spaß gemacht. Dass so viele Fans zum ersten Training kommen, ist auch nicht selbstverständlich. Aber mir war das bereits im Vorfeld klar, dass die Fans hier in Berlin stark vorhanden sind. Das habe ich auch immer in den Spielen im Olympiastadion gemerkt. Jetzt kann ich es kaum erwarten, selber dort als Hertha-Spieler aufzulaufen und die Fans im Rücken zu haben.
herthabsc.de: Ihr habt den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen und bereitet euch nun auf die Saison in der 1. Bundesliga vor. Was hat euch euer Trainer Jos Luhukay vor dem Trainingsauftakt mit auf den Weg gegeben?
Alexander Baumjohann: Das ist ja normal, dass der Trainer zum Saisonstart eine Ansprache hält, die neuen Spieler vorstellt und auch nochmal einige Worte zur letzten Saison fallen lässt. Die Mannschaft hatte eine hervorragende Zweitligasaison gespielt und ist souverän aufgestiegen. Natürlich hat er uns auch darauf eingestimmt, was uns in der kommenden Saison erwartet. Jedem bei uns ist bekannt, dass die Bundesliga nochmal etwas anderes ist als die Zweite Liga. Von daher wollen wir uns von Anfang an gut verkaufen und jetzt täglich hart an uns arbeiten, um in Form zu kommen und gut in die Bundesliga zu starten.
herthabsc.de: In der letzten Saison hattest du mit Kaiserslautern zweimal gegen Hertha gespielt und konntest kein Spiel gewinnen. Wie war es, gegen den Zweitligameister zu spielen?
Alexander Baumjohann: Im Hinspiel sind wir in Führung gegangen, mussten dann aber noch das 1:1 hinnehmen. Tja, und im Rückspiel stand ich ja nicht so lange auf dem Platz, da ich in der 30. Minute vom Platz geflogen bin. Das ist natürlich keine schöne Erinnerung – es war meine erste und einzige Rote Karte in meiner bisherigen Karriere. Die Herthaner hatten in beiden Partien stark gespielt und sind auch – im gesamten Saisonverlauf betrachtet – verdient aufgestiegen.
herthabsc.de: Aber jetzt stehst du in den Reihen der Blau-Weißen.
Alexander Baumjohann: Und darüber freue ich mich. Nach meinen Relegationsspielen mit Kaiserslautern hatte ich gute Gespräche mit den Verantwortlichen von Hertha und mit dem Trainer, den ich ja schon aus meiner Zeit in Mönchengladbach kenne. Ich denke, dass Hertha perfekt für mich ist – die Stadt, die Fans, die komplette Infrastruktur: Für mich passt das Gesamtpaket total und von daher bin ich glücklich, dass ich jetzt hier bin.

herthabsc.de: Du hast mal von dir gesagt, dass dir das Vertrauen des Trainers sehr wichtig sei. In Gladbach hatte dein damaliger Coach Jos Luhukay behauptet, du hättest „wenig Professionalität und Ernsthaftigkeit“. Jetzt hat er dich nach Berlin geholt und hält viel von dir. Inwiefern hast du dich verändert?
Alexander Baumjohann: Zunächst muss ich sagen, dass es für jeden Spieler schön ist, wenn er das Vertrauen des Trainers spürt. Gerade für Spieler, die wie ich auf einer Position im zentralen Mittelfeld spielen und das Risiko suchen, ist es angenehm, wenn der Trainer auch mal den einen oder anderen Fehler durchgehen lässt. In der Vergangenheit hatte ich viele Trainer, bei denen das nicht der Fall war und ich dementsprechend nach etwas schlechteren Spielen auch schnell wieder draußen war. Deswegen war Jos Luhukay für mich ein Hauptgrund, nach Berlin zu kommen, da er meine Stärken kennt und weiß, wie er mich anzupacken hat. In unserer gemeinsamen Zeit in Gladbach war ich noch brutal jung, kam neu dorthin und hatte noch einige Verletzungen mitgeschleppt, weshalb ich viel ausgefallen bin. Trotzdem konnte ich mich in der Schlussphase unter Jos Luhukay durchsetzen, sodass er mich spielen ließ. In den letzten Jahren habe ich mich nun persönlich weiterentwickelt und bin mir sicher, dass es jetzt passt.
herthabsc.de: In der letzten Saison hattest du fünf Tore erzielt und zehn Treffer vorbereitet. Wie würdest du den Spieler Alexander Baumjohann beschreiben?
Alexander Baumjohann: Es ist immer schwierig, sich selber einzuschätzen. Ich denke, da gibt es genug Experten, die das besser können. Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, dass ich der Mannschaft mit meinen Fähigkeiten weiterhelfe. Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich in der zentralen Position spiele, bin aber zuletzt auch in der Rückrunde bei Kaiserslautern viel über links gekommen und dann mit allen Freiheiten in die Mitte gezogen. Es fällt mir schwer, über mich zu reden, daher sollten das lieber andere machen.
herthabsc.de: Eine Sache gibt es aber, bei der du doch gerne über dich redest. Du bist ein fleißiger User des Netzwerkes Twitter. Was machen die „Neuen Medien“ für dich aus?
Alexander Baumjohann: Ich finde es schön, dass es heutzutage solche Möglichkeiten gibt, denn wenn ich mich an meine Jugend erinnere, war das noch ganz anders. Als Kind war ich bereits ein absoluter Fußballfanatiker und hatte rund um die Uhr nur an Fußball gedacht. Aber damals gab es diese Medien noch nicht, die es einem ermöglichen, so nah an den Fußballern dran zu sein. Ich hätte mir das damals gewünscht, in das Leben eines Profis hineinzublicken – von daher kann ich mich gut mit den Fans identifizieren. Es ist eine gute Sache, dass die Anhänger auch sehen, wie sich ein Fußballer außerhalb des Platzes verhält und wie er lebt. Deswegen bin ich sehr fleißig auf Twitter – manchmal auch auf Portugiesisch, um meine Freunde und Fans in Brasilien, die mich toll unterstützen, auf dem Laufenden zu halten.
herthabsc.de: Ein ehemaliger Mitspieler von dir – Hans Sarpei – wurde unter anderem durch einen Kommentar über dich zu einer Internet-Berühmtheit. Es ging damals um einen angeblichen Wechsel von dir zum VfL Wolfsburg, wo Felix Magath Trainer war. Wäre so eine Internetkarriere auch etwas für dich?
Alexander Baumjohann: Nein, Quatsch. Ich mache das nicht, um mich ins Blickfeld zu schreiben, sondern mache das nur, um den Fans einen Einblick in mein privates Leben zu ermöglichen. Mir ist es wichtig auf dem Platz aufzufallen. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich Hans Sarpei auch ein bisschen helfen konnte, dass er jetzt nach dem Fußball eine weitere Riesenkarriere startet. (lacht)
herthabsc.de: Du hast bislang in Mönchengladbach, München, Gelsenkirchen und Kaiserslautern gespielt und gewohnt. Jetzt bist du nach Berlin gezogen. Bist du eher der Großstadt- oder Kleinstadtmensch?
Alexander Baumjohann: Ich komme ursprünglich aus einem ganz kleinen Ort in der Nähe von Dortmund. Waltrop heißt die Stadt, in der 35.000 Menschen leben und in der ich groß geworden bin. Danach habe ich in Gelsenkirchen gewohnt, was auch keine Weltstadt ist, dann in Mönchengladbach, was schon etwas größer war. In München war es schon schön, aber da war ich nicht allzu lange, ehe es zurück nach Gelsenkirchen ging. Zuletzt war ich dann in Kaiserslautern, was auch keine Metropole ist. Deswegen ist es für mich etwas ganz Neues, in so einer Riesenstadt wie Berlin zu leben. Ich habe von Berlin nur Positives gehört und freue mich, jetzt in dieser Stadt, die niemals schläft, zu wohnen.
herthabsc.de: Was zeichnet dich als Privatperson abseits des Platzes aus?
Alexander Baumjohann: Ich bin im Allgemeinen ein eher ruhiger Typ, der außerhalb des Fußballs versucht, die meiste Zeit mit seiner Familie – meiner Frau und unseren beiden Kindern – zu verbringen. In dieser Hinsicht ist Berlin natürlich auch optimal, hier können wir viel unternehmen. Gespielt habe ich schon oft in Berlin, aber privat war ich noch nie dort. Wenn ich eine Wohnung gefunden habe, werde ich das aber sicherlich nachholen, um die Stadt besser kennenzulernen.
Alexander Baumjohann: Zunächst muss ich sagen, dass es für jeden Spieler schön ist, wenn er das Vertrauen des Trainers spürt. Gerade für Spieler, die wie ich auf einer Position im zentralen Mittelfeld spielen und das Risiko suchen, ist es angenehm, wenn der Trainer auch mal den einen oder anderen Fehler durchgehen lässt. In der Vergangenheit hatte ich viele Trainer, bei denen das nicht der Fall war und ich dementsprechend nach etwas schlechteren Spielen auch schnell wieder draußen war. Deswegen war Jos Luhukay für mich ein Hauptgrund, nach Berlin zu kommen, da er meine Stärken kennt und weiß, wie er mich anzupacken hat. In unserer gemeinsamen Zeit in Gladbach war ich noch brutal jung, kam neu dorthin und hatte noch einige Verletzungen mitgeschleppt, weshalb ich viel ausgefallen bin. Trotzdem konnte ich mich in der Schlussphase unter Jos Luhukay durchsetzen, sodass er mich spielen ließ. In den letzten Jahren habe ich mich nun persönlich weiterentwickelt und bin mir sicher, dass es jetzt passt.
herthabsc.de: In der letzten Saison hattest du fünf Tore erzielt und zehn Treffer vorbereitet. Wie würdest du den Spieler Alexander Baumjohann beschreiben?
Alexander Baumjohann: Es ist immer schwierig, sich selber einzuschätzen. Ich denke, da gibt es genug Experten, die das besser können. Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, dass ich der Mannschaft mit meinen Fähigkeiten weiterhelfe. Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich in der zentralen Position spiele, bin aber zuletzt auch in der Rückrunde bei Kaiserslautern viel über links gekommen und dann mit allen Freiheiten in die Mitte gezogen. Es fällt mir schwer, über mich zu reden, daher sollten das lieber andere machen.
herthabsc.de: Eine Sache gibt es aber, bei der du doch gerne über dich redest. Du bist ein fleißiger User des Netzwerkes Twitter. Was machen die „Neuen Medien“ für dich aus?
Alexander Baumjohann: Ich finde es schön, dass es heutzutage solche Möglichkeiten gibt, denn wenn ich mich an meine Jugend erinnere, war das noch ganz anders. Als Kind war ich bereits ein absoluter Fußballfanatiker und hatte rund um die Uhr nur an Fußball gedacht. Aber damals gab es diese Medien noch nicht, die es einem ermöglichen, so nah an den Fußballern dran zu sein. Ich hätte mir das damals gewünscht, in das Leben eines Profis hineinzublicken – von daher kann ich mich gut mit den Fans identifizieren. Es ist eine gute Sache, dass die Anhänger auch sehen, wie sich ein Fußballer außerhalb des Platzes verhält und wie er lebt. Deswegen bin ich sehr fleißig auf Twitter – manchmal auch auf Portugiesisch, um meine Freunde und Fans in Brasilien, die mich toll unterstützen, auf dem Laufenden zu halten.
herthabsc.de: Ein ehemaliger Mitspieler von dir – Hans Sarpei – wurde unter anderem durch einen Kommentar über dich zu einer Internet-Berühmtheit. Es ging damals um einen angeblichen Wechsel von dir zum VfL Wolfsburg, wo Felix Magath Trainer war. Wäre so eine Internetkarriere auch etwas für dich?
Alexander Baumjohann: Nein, Quatsch. Ich mache das nicht, um mich ins Blickfeld zu schreiben, sondern mache das nur, um den Fans einen Einblick in mein privates Leben zu ermöglichen. Mir ist es wichtig auf dem Platz aufzufallen. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich Hans Sarpei auch ein bisschen helfen konnte, dass er jetzt nach dem Fußball eine weitere Riesenkarriere startet. (lacht)
herthabsc.de: Du hast bislang in Mönchengladbach, München, Gelsenkirchen und Kaiserslautern gespielt und gewohnt. Jetzt bist du nach Berlin gezogen. Bist du eher der Großstadt- oder Kleinstadtmensch?
Alexander Baumjohann: Ich komme ursprünglich aus einem ganz kleinen Ort in der Nähe von Dortmund. Waltrop heißt die Stadt, in der 35.000 Menschen leben und in der ich groß geworden bin. Danach habe ich in Gelsenkirchen gewohnt, was auch keine Weltstadt ist, dann in Mönchengladbach, was schon etwas größer war. In München war es schon schön, aber da war ich nicht allzu lange, ehe es zurück nach Gelsenkirchen ging. Zuletzt war ich dann in Kaiserslautern, was auch keine Metropole ist. Deswegen ist es für mich etwas ganz Neues, in so einer Riesenstadt wie Berlin zu leben. Ich habe von Berlin nur Positives gehört und freue mich, jetzt in dieser Stadt, die niemals schläft, zu wohnen.
herthabsc.de: Was zeichnet dich als Privatperson abseits des Platzes aus?
Alexander Baumjohann: Ich bin im Allgemeinen ein eher ruhiger Typ, der außerhalb des Fußballs versucht, die meiste Zeit mit seiner Familie – meiner Frau und unseren beiden Kindern – zu verbringen. In dieser Hinsicht ist Berlin natürlich auch optimal, hier können wir viel unternehmen. Gespielt habe ich schon oft in Berlin, aber privat war ich noch nie dort. Wenn ich eine Wohnung gefunden habe, werde ich das aber sicherlich nachholen, um die Stadt besser kennenzulernen.