Der schnellste Mitspieler
Teams | 11. Juli 2013, 19:38 Uhr

Der schnellste Mitspieler

Der schnellste Mitspieler

Die Mannschaft von Hertha BSC legte beim Donnerstagstraining (11.07.13) viel Wert auf ein hohes Balltempo im Passspiel.
Berlin - Jede Fußballmannschaft dieser Welt hat einen Hauptdarsteller in ihren Reihen, der mit seinem Durchhaltevermögen und hohen Tempo die Gegner zur Verzweiflung bringen kann. Gemeint ist natürlich der Ball, der, wenn er mit der nötigen Schärfe und Präzision gespielt wird, der schnellste Akteur auf dem Rasen ist und so unermüdlich den Kontrahenten beschäftigt.

Die Qualität innerhalb der Hertha-Mannschaft ist groß, doch Cheftrainer Jos Luhukay möchte logischerweise auch die "Stärken" des Balls in sein Spielsystem einfließen lassen. Dementsprechend baute er am Donnerstagvormittag (11.07.13) mit seinen Assistenztrainern einen kleinen "Wald" aus Hütchen und Aufstellern auf, mit Hilfe dessen der Spielaufbau einstudiert wurde. Im One-Touch-Fußball - also im konsequenten Direktspiel - fegte der Ball von einer Anspielstation zur nächsten. "Ich will hohes Balltempo sehen, dann eine schöne Flanke von den Außenbahnen. Der erfolgreiche Torabschluss ist die Krönung des Ganzen", machte Luhukay allen auf dem Platz seine Denkweise klar.
Schnelles Umdenken gefragt

"Diese Übung, die der Situation im Spiel entspricht, erfordert eine hohe Qualität im Passspiel und viel Bewegung", musste nach Luhukays Aufgabenstellung zufolge nicht nur der Ball schnell unterwegs sein, sondern auch die Passgeber und -empfänger. Wettkampfnah und ebenfalls mit schneller Ballzirkulation wurde die erste Einheit des Tages abgeschlossen. Auf Großfeld standen sich zwei Teams in einem intensiven Trainingsspiel gegenüber. Immer wieder unterbrach der Cheftrainer der Berliner das Spielgeschehen, korrigierte das begutachtete Verhalten auf dem Schenckendorffplatz und lobte die gelungenen Aktionen.

Vor allem das Umschaltspiel in beide Richtungen beschäftigte den Niederländer dabei sehr. "Besonders im Testspiel gegen Altglienicke hat mir das Umdenken von Defensive auf Offensive sehr gut gefallen. In die andere Richtung wurden wir in den ersten vier Testspielen bislang noch nicht gefordert", sagte Luhukay, der sein Augenmerk im Donnerstagstraining daher insbesonders auf die Reaktion nach dem Ballverlust legte. "Ihr müsst schneller umschalten, einfach schneller denken", rüffelte er seine Spieler auch mal, wenn es ihm alles zu langsam ging. "In der Bundesliga ist das Tempo so viel höher, daher müsst ihr euch schnell wieder in der Mittelfeldzone positionieren." Mit der letzten Aktion des knapp zwanzigminütigen Trainingsmatches erzielte Ben Sahar trocken per Flachschuss aus siebzehn Metern den Siegtreffer für sein "Team Blau". Aufgrund der nötigen Schärfe und Präzision war dieser Ball für Torhüter Thomas Kraft nicht zu erreichen.

Kobiashvili fällt aus

Sowohl am Vormittag als auch in der Einheit um 16.00 Uhr fehlten zwei Herthaner. Neben Roman Hubnik, der sich am Vortag eine Innenbanddehnung im rechten Knie zuzog, nahm auch Levan Kobiashvili nicht am Training teil. Dem Georgier schwoll in der Nacht aufgrund einer Infektion der rechte Fuß an, sodass eine Teilnahme am Training unmöglich für ihn war. "Kobi hat ein Antibiotikum verschrieben bekommen und wird vier bis fünf Tage aussetzen müssen", so Luhukay. "Wir hoffen, dass sich das über das Wochenende hinweg erholt."

Am Nachmittag setzten die Coaches primär Reize im Fitnessbereich. Die Herthaner kamen bereits bei den läuferischen Übungen mit Ball ins Schwitzen. Bei den abschließenden vier mal drei Minuten Intervallläufen gingen sie dann an ihre Grenzen, trotzten der hohen Belastung und bissen sich durch. Am Vormittag ließen die Spieler den Ball laufen, am Nachmittag mussten sie es dann doch selbst tun.

von Hertha BSC