
Ein Mann, ein Wort
Ein Mann, ein Wort

Starke Sätze aus der Steiermark: Peter Niemeyer am Anfang des Trainingslagers in Irdning über Einstellung, Ziele und Verantwortung – Nur das Team ist wichtig!
Irdning - Trainingslager sind für Fußballteams spezielle Intervalle. Rund um die Uhr zusammen sein, rund um die Uhr miteinander arbeiten, rundum die Uhr gemeinsam die Sinne schärfen für die Ziele des Teams. Trainingslager sind eben so etwas wie „think-tanks“ für eine komplette Halbserie. Beim Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC ist das nicht anders und aber doch noch besonders. Die Erfahrung von vor zwei Jahren hängt allen Beteiligten noch in den Kleidern, genauer der Schluss aus den damaligen Entwicklungen. Auch Peter Niemeyer, ohnehin Einer, der in größeren Zusammenhängen denkt, weiß das ganz genau.
Herthabsc.de hat mit dem 29-Jährigen, der in der vergangenen Spielzeit die Mannschaft als Kapitän zum souveränen Aufstieg führte, gesprochen: In dem Interview arbeitet der Mann, der beim SV Teuto Riesenbeck das Kicken lernte und über den FC Twente und Werder Bremen 2010 nach Berlin wechselte, heraus, worauf es im kommenden Erstligajahr ankommen wird.
Herthabsc.de: Was ist wichtig in der kommenden Saison?
Peter Niemeyer: Über allem, was wir in der Spielzeit tun werden, steht das Wort Zusammenhalt. Das ist der Schlüssel zum Erfolg, nix anderes. Wir haben als Team gearbeitet, dieser Zusammenhalt hat uns stark gemacht. Das muss auch so bleiben!
Herthabsc.de: Was wäre falsch, wenn es passieren würde?
Niemeyer: Man darf als Mannschaft, aber auch als einzelner Spieler, auch mal Fehler machen. Aber man muss immer aus den Fehlern auch seine Lehre ziehen. Vor zwei Jahren hat diese, wie ich finde damals mangelnde Erkenntnis, auch dazu geführt, dass wir am Ende der Saison mit leeren Händen dastehen. Heißt also, wir müssen Fehler minimieren und wenn sie dann vorkommen, sofort die Schlüsse daraus ziehen. Im Zweitligajahr hatten wir ab und an Gegenwind – aber weil wir alle Dinge, die mal auftraten, sofort besprochen haben und die Lehren aus Entwicklungen gezogen haben, wurde daraus nie ein Sturm.
Herthabsc.de: Was darf nie passieren?
Niemeyer: Dass einer aus der Reihe tanzt. Egoismus ist tödlich im Teamsport. Jeder, ich betone jeder, in der Mannschaft muss sein Ego zurückstellen und sich selbst in den Dienst des großen Ganzen stellen. Wenn wir das tun, so wie im letzten Jahr geschehen, werden wir Erfolg haben am Ende der Spielzeit. Und nebenbei: Wenn da einer aus der Reihe tanzt, muss die Gruppe ihn einfangen.
Herthabsc.de: Was ist richtig im Bundesliga-Jahr?
Niemeyer: Dass in der Mannschaft, im ganzen Verein kein Blatt Papier zwischen die einzelnen Personen passt. Wir müssen zusammenhalten, wir müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, alle 27 Spieler – auch wenn es mal härtete Zeiten gibt. Der Trainer weiß was er tut, wir Spieler müssen unseren Teil dazu beitragen. Wir tragen alle Verantwortung. Von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel müssen wir die Einheit festigen. Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen.
Herthabsc.de: Welche Schwierigkeiten könnten vor der Mannschaft liegen?
Niemeyer: Sicher wird es auch in punkto Aufstellung harte Entscheidungen geben. Aber im Zweitligajahr hat uns stark gemacht, uns von anderen Mannschaften unterschieden, dass bei uns jeder im Kader sein Teil zum großen Ganzen beigetragen hat. Jeder ist wichtig, jeder muss aber auch mal zurückstecken können, wenn es der gemeinsamen Zielsetzung dient. Diese Maxime, die der Trainer pflegt, hat uns schon im letzten Jahr zum Erfolg geführt. Ich bin sicher, dass dies wieder so sein wird.