
Anspruch und Wirklichkeit
Anspruch und Wirklichkeit

Peter Pekarik arbeitet im österreichischen Trainingslager Tag für Tag hart und konsequent an seiner Bestform – Derzeit aber hat Marcel Ndjeng bei Trainer Jos Luhukay auf der rechten Außenbahn die Nase vorn
Irdning - Seit fast genau elf Monaten steht Peter Pekarik bei Hertha BSC unter Vertrag. Der 26-Jährige, der zu Beginn der letzten Saison vom VfL Wolfsburg, mit der Zwischenstation Kayserispor, zu den Blau-Weißen wechselte, „dichtete“ per sofort eine Schwachstelle im Hertha-Spiel ab – die rechte Außenverteidigerposition. Lange war exakt diese Seite Herthas Achillesferse, dank des stillen Slowaken waren diese Sorgen von einem auf das andere Spiel vergessen. „Peter Pekarik hat unsere Erwartungen sofort und zu 100 Prozent erfüllt“, sagte Michael Preetz, Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC, damals.
Die Bundesligadatenbank sagt auch warum: Als rechter Verteidiger ließ Peter Pekarik gegen seine Gegenspieler stets das Stoppzeichen, erledigte nebenbei 16 Torschussvorlagen und sorgte pro Spiel durchschnittlich für gute 18 Sprints. Gute Werte, die auch Cheftrainer Jos Luhukay auf dem Weg zurück in Bundesliga imponierten.
Ein vorbildlicher Profi
Derzeit jedoch erlebt Peter Pekarik eine Zeit der Startschwierigkeiten. Zuletzt im Test gegen die „Kesselflicker“ aus Palermo zog Herthas Coach Marcel Ndjeng von Beginn an auf diese Position, der Mann aus Zilina kam erst für die letzten 20 Minuten in die Partie. Luhukay erwartet mehr: „Peter ist ein exzellenter, vorbildlicher Profi, der allerdings sein Niveau jetzt auf ein höheres Level heben muss. Er gibt immer alles, Herz, Leidenschaft und Kampf – aber um ein Vorbild und eine Stammkraft auf dieser Position zu werden, will ich, dass da noch mehr kommt“, sagt der Trainer.
„Ich weiß, was der Chef meint,“ sagt Peter Pekarik selbst, „Die Ansprüche sind hoch, für jeden Spieler wird es schwerer, seinen Platz zu ergattern. Ich war selbst in den letzten Wochen nicht zufrieden, aber wer mich kennt, der weiß, dass ich angreife. Marcel spielt jetzt auch auf meiner Position, erhöht somit den Druck auf mich. Aber ich verspreche, dass ich bis zum letzten Trainingstag so viel Vollgas gebe, dass ich zum Start in der ersten Elf stehen werde.
Der beste Trainer, den ich je hatte
Insgesamt sieht Peter Pekarik, der in Irdning mit Sebastian Langkamp zusammen wohnt, sowieso das große Ganze: „Wir haben damals unter Felix Magath trainiert wie die Wahnsinnigen. Jetzt bei Jos Luhukay ist es auch sehr, sehr hart. Aber ich schätze seine Offenheit, seine Ehrlichkeit und das permanente Bemühen, jeden von uns besser zu machen. Wir arbeiten täglich sehr, sehr hart und sehr, sehr detailgenau – unser Trainer nutzt jede Chance, uns punktgenau auf die Bundesliga vorzubereiten.“
Und Peter Pekarik setzt noch einen drauf: „Jos Luhukay ist ein sehr guter Coach, ein brillanter Taktiker. Ich glaube sogar, er ist der beste Trainer, den ich jemals hatte. Alle seine Übungen müssen wir in voller Geschwindigkeit, mit großem Tempo ausüben. Er bereitet uns exzellent auf die Bundesliga vor. Er weiß, da ist alles schneller, da wird viel intensiver gefightet. Das üben wir täglich im Training.
Dabei ist für Pekarik, der mit dem VfL Wolfsburg bereits Deutscher Meister war („Der Titel mit Wolfsburg war ein unbeschreibliches Erlebnis. Du stehst nach einer endlos langen Saison plötzlich als Meister fest, stemmst die Schale in den Himmel – das ist Gänsehaut pur, traumhaft“), besonders eines wichtig: „Wir haben eine unglaublich feste, gute Gemeinschaft in der Mannschaft. So etwas habe ich bisher noch nie so erlebt. Jeder schätzt jeden, auch wenn wir alle Konkurrenten sind. Wir wollen gemeinsam für den Verein und für unsere tollen Fans eine gute Saison hinlegen – und da wird jeder gebraucht.“