Das ist der neue Kapitän - Lusti im Portrait
Teams | 30. Juli 2013, 18:40 Uhr

Das ist der neue Kapitän - Lusti im Portrait

Das ist der neue Kapitän - Lusti im Portrait

Fabian Lustenberger ist seit 2007 Herthaner und für die Saison 2013/14 der neue verlängerte Arm des Trainers. Der Schweizer hat sich Jahr für Jahr nach oben gekämpft.

Berlin - Hertha BSC hat einen neuen Kapitän. Nach einer starken letzten Saison und einer überzeugenden Vorbereitung wird Fabian Lustenberger der neue Spielführer der Herthaner. Der 25-jährige Allrounder wechselte 2007 vom Schweizer Erstligisten FC Luzern in die Hauptstadt und ist inzwischen der dienstälteste Spieler des Teams von Trainer Jos Luhukay. Sechs, teilweise von Verletzungen geplagte Jahre später, ist „Lusti“ eine tragende Säule in der Mannschaft. Doch wer ist Fabian Lustenberger eigentlich genau?

Wolhusen, Schweiz. Es ist der 2. Mai 1988 als der heutige Lockenkopf geboren wird. Aufgewachsen in Nebikon, ein 2.000-Seelen-Dorf in der nördlichen Schweiz, wo Jeder jeden kennt, zeichnete sich der Weg des jungen Talents früh ab. Bereits mit 18 Jahren, um genau zu sein am 19. Juli 2006, debütierte „Lusti“ unter Ciriaco Sforza für den FC Luzern in der Schweizer Super League.  Nach der Halbzeit (Stand 0:3) kam der junge Lustenberger gegen den FC Zürich in die Partie. Der damalige Trainer Zürichs war Lucien Favre, der am Ende der Saison zu Hertha BSC wechselte. Zwei weitere Spiele später dann endlich der erste Sieg gegen den FC Aarau. Die Saison verlief schleppend und Luzern beendete die Saison auf dem achten Rang, knapp vor der Abstiegszone. Allerdings sammelte der damals 18-jährige viel Erfahrung und stand in insgesamt 30 Spielen auf dem Platz. Am Ende der Saison klopfte Hertha BSC mit dem neuen Trainer Lucien Favre an, um das vielversprechende Talent aus der Schweiz in die Bundesliga zu locken – mit Erfolg.

Der Kulturschock, die Wende, der Allrounder

Lustenberger selbst beschrieb seinen damaligen Wechsel von Luzern nach Berlin als Kulturschock. „Ich kam aus dem Dorf mit 2.000 Einwohnern in eine 3,5 Millionen-Metropole, das war ein riesiger Unterschied.“ Doch die erste Saison verlief trotz des Schocks zufriedenstellend. Hertha landete auf dem neunten Platz und der 19-Jährige absolviert 24 Spiele. Die zweite Saison stand unter einem anderen Stern. Vor dem Rückrundenauftakt gegen Eintracht Frankfurt erlitt „Lusti“ einen Ermüdungsbruch im Fuß – das Saisonaus. Auch die nächsten Jahre liefen verletzungsbedingt nicht optimal und warfen ihn immer wieder zurück. Kritiker attestierten dem jungen Schweizer einen schweren Weg. Das Urteil: „Zu verletzungsanfällig“. Doch Lustenberger gab nicht auf, arbeitete weiter hart an sich und legte eine professionelle Einstellung an den Tag.

Die Wende kam in der Spielzeit 2012/2013 unter Jos Luhukay in der 2. Bundesliga. Der Trainer baute auf den vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler, der nun auch oft in der Innenverteidigung zum Einsatz kommt. Mit Anthony Brooks entwickelte Lustenberger eine sehr gute Partnerschaft in der Verteidigung, die dazu führte, dass Hertha die beste Abwehr der 2. Bundesliga stellte. Keine Gegentore nach Ecken und die wenigsten Gegentreffer nach Flanken. „Lusti“ stellte sich in den Dienst der Mannschaft und spielte dort, wo er gebraucht wurde. Diese Einstellung und die starken Leistungen brachten ihm die persönliche Auszeichnung „Herthaner der Hinrunde“ ein.

Von Team und Trainer akzeptiert - Berlin und die Familie

Auch Trainer Luhukay zeigte sich angetan: "Er spielt unglaublich stabil und konstant. Er kann eigentlich alles, er hat sich toll entwickelt. Fabian ist unser Allrounder", so der Cheftrainer. Auch im Team ist die Allzweckwaffe voll akzeptiert und versteht sich mit allen Teamkollegen sehr gut. Pierre-Michel Lasogga hat auch nur lobende Worte für den neuen Hertha-Kapitän übrig:  „Ich kenne ihn ja jetzt auch schon drei Jahre, gehe mit ihm in mein viertes Jahr und er ist ein sensationeller Kollege. Man kann sich immer auf ihn verlassen, außerhalb des Platzes wie auch auf dem Platz. Er ist einfach ein geiler Typ und es macht Spaß mit ihm in einer Mannschaft zu spielen.“, so der deutsche U21-Nationalspieler.

Erst kürzlich verlängerte der Schweizer seinen laufenden Vertrag bei Hertha vorzeitig bis 2017. „Ich fühle mich bei Hertha super wohl. Ich habe damals hier die Chance gekriegt Bundesliga zu spielen. Bei einem Klub wie Hertha wird es einem nicht langweilig. Nach sechs Jahren kennt man die Leute im Verein, man kennt auch Leute außerhalb vom Fußball in Berlin und das ist auch immer ein wichtiger Faktor“, äußerte sich der 25-Jährige und bekennt sich zu Hertha BSC. Seine Ehefrau Monique, die er im vergangenen Mai in Potsdam heiratete, lernte er in Berlin kennen und auch sein Sohn Jonas wurde in der Hauptstadt geboren. Ein prägender Moment im Leben des noch jungen Hertha Kapitäns, welches ihn, wie das Verlassen der Heimat in jungen Jahren, hat reifen lassen. Er ist erwachsener, übernimmt Verantwortung und gibt auf dem Platz klare Anweisungen. Vielseitig, zweikampfstark und technisch beschlagen sind die Attribute, die ihn am Besten beschreiben.

Also, wer ist Fabian Lustenberger jetzt eigentlich? Richtig, unser neuer Kapitän!

von Hertha BSC