Nachlegen beim Club
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Berlin - So kann es weitergehen. Eine Woche nach dem Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt, wartet mit dem 1. FC Nürnberg die nächste Herausforderung auf die Herthaner von Trainer Jos Luhukay. Als 'Spitzenreiter' geht es am Sonntag (18.08.13) im Grundig-Stadion gegen das Team von 'Club'-Trainer Michael Wiesinger. Die Nürnberger holten am 1. Spieltag in Hoffenheim ein 2:2-Unentschieden, lagen aber zwischenzeitlich bereits 0:2 hinten. Verletzungspech gibt es auf Seiten der Berliner. Mit Marcel Ndjeng und Johannes van den Bergh, fehlen gleich zwei Außenverteidiger, auch Hany Mukhtar mit seiner im Länderspiel erlittenen Außenbandverletzung aus. Zudem nicht mit im 18er Kader sind Ben Sahar, Roman Hubnik und Levan Kobiashvili.
Hertha-Trainer Jos Luhukay gab sich auf der Pressekonferenz am Freitag (16.08.13) gewohnt sachlich. Der 50-Jährige sprach von einer "komplizierten Woche nach einem hervorragendem Eindruck", den seine Mannschaft letzte Woche hinterlassen habe und verwies dabei auf die "bitteren" Ausfälle von Johannes van den Bergh und Marcel Ndjeng. Am Morgen des vorletzten Trainings kehrten mit Sami Allagui und Änis Ben-Hatira die beiden letzten Nationalspieler zurück, John Brooks und Peter Pekarik, die mit ihren Nationalmannschaften am Mittwoch zum Einsatz kamen, absolvierten eine verkürzte Trainingseinheit. "Wir haben eigentlich Glück, dass wir einen Tag extra haben. Samstag ist das erste Mal in dieser Woche, dass ich die Mannschaft komplett habe. Ich hoffe, dass wir am Sonntag die Konzentration und die Fokussierung haben", sagte Luhukay.
Respekt und Anerkennung auf beiden Seiten
Vor dem 1. FC Nürnberg hat der Hertha-Trainer großen Respekt: "Nürnberg ist für mich eine Mannschaft, die seit Jahren hervorragende Arbeit leistet. Der ganze Verein ist sehr gut strukturiert und sehr gut aufgestellt. Sie machen mit ihren Möglichkeiten sportlich gesehen das Maximale und haben sich in der ersten Liga etabliert, obwohl sie nicht zu den Vereinen mit einem riesen Etat gehören. Davor habe ich sehr viel Respekt und das verdient Anerkennung." Mit Emanuel Pogatetz und Daniel Ginczek hat der 'Club' zwei gute Transfers getätigt, ist sich der Niederländer sicher. Pogatetz sei sehr erfahren und mit Ginczek habe Nürnberg einen "hervorragenden Jungen und talentierten Spieler verpflichtet."
Michael Wiesinger sieht die Stärken der Berliner in "einer guten Organisation und dem schnellem Umschaltspiel." Ramos, Allagui, Baumjohann und Ben-Hatira seien sehr variable Offensivspieler und die 'Clubberer' müssten "von Anfang an hellwach sein, nichts zulassen und marschieren", sagte der 'Club'-Trainer. Dem 40-Jährigen blieben in den letzten Wochen aber auch die eigenen Schwächen nicht verborgen: "Im Defensivbereich müssen wir kompakter auftreten. Das haben wir intensiv trainiert und wollen es am Sonntag umsetzen." Die Herthaner werden laut Wiesinger nach dem 6:1-Auftaktsieg gegen Frankfurt mit "Euphorie" nach Nürnberg kommen. Trotzdem wolle man sich nicht nach dem Gegner richten, sondern sein eigenes Spiel durchsetzen. Das Heimspiel sieht der junge Trainer als Vorteil und verwies auf die vergangene Spielzeit: "Wir haben in der letzten Saison gezeigt, dass wir zu Hause eine Macht sein können."
Defensiv organisiert und unangenehm - Offensiv mit Tempo und Qualität
Luhukay sieht Nürnberg als "eine Mannschaft die immer als Team funktioniert", kennt allerdings auch die Stärken der einzelnen Spieler und hob dabei Hajime Hosogais japanischen Nationalmannschaftskollegen Hiroshi Kiyotake besonders hervor: "Sie haben mit Kiyotake einen sehr guten Vorbereiter, der mit seinen Tempodribblings immer gefährlich ist. Er ist verantwortlich für alle Standards bei Nürnberg", welche der Hertha-Trainer ebenfalls als Stärke des FCN sieht. Defensiv schätzt Luhukay den 'Club' als "sehr unangenehm und gut organisiert" ein. Aber auch in der Offensive hätten die Nürnberger Spieler, die Tempo mitbringen und eine starke individuelle Qualität haben.
Zusätzlich erwartet der Hertha-Trainer, dass Nürnberg darauf brennt, das erste Heimspiel zu gewinnen. "Ich denke die Nürnberger sind gewappnet und sehr motiviert, gegen uns am Samstag zu gewinnen", so der Niederländer. Welche erste Elf Luhukay den Franken gegenüberstellen wird, ließ er wie gewohnt offen. "Auf der linken Seite mache ich mir noch Gedanken. Ich habe unterschiedliche Spieler, die alle verschiedene Qualitäten haben." Die Herthaner, die dafür in Frage kämen, sind laut Luhukay Fabian Holland oder Nico Schulz. Trotz des spektakulären 6:1-Auftaktsieges, bleiben die Mannschaft und die Verantwortlichen auf dem Boden. Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz beteuert, dass die Tabelle nach dem ersten Spieltag "keine Aussagekraft" habe und fügte nüchtern hinzu: "Wir haben drei Punkte plus fünf Tore aus einem Spiel. Das ist gut und alles Andere zählt in dieser Phase nicht."
Informationen zum Spiel:
Gesamtbilanz: 40 Spiele, 13 Siege – 8 Unentschieden – 19 Niederlagen
Anstoß: Sonntag, 18.08.2013, 15.30 Uhr
Stadion: Grundig-Stadion, Nürnberg
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
So könnte Hertha spielen: Kraft - Pekarik, Langkamp, Brooks, Schulz/Holland - Lustenberger, Hosogai - Allagui, Baumjohann, Ben-Hatira - Ramos
So könnte Nürnberg spielen: Schäfer - Feulner, Nilsson/Dabanli, Pogatetz, Pinola - Balitsch - Stark, Kiyotake, Frantz, Mak - Ginczek