"So darf das gerne weitergehen"
Akademie | 27. August 2013, 19:03 Uhr

"So darf das gerne weitergehen"

"So darf das gerne weitergehen"

Herthas U17-Trainer Andreas Thom im herthabsc.de-Interview.

Berlin - Am vergangenen Wochenende hatte Herthas U17 spielfrei, da eine Reihe von Spielern zu ihren Nationalmannschaften abgestellt waren. Dazu zählten auch die deutschen Auswahlspieler Tim Galleski, Max Konrad sowie Jonas Nickel, die mit dem DFB beim U17 Toto Cup in Österreich gegen Belgien, Schweiz und die Gastgeber den zweiten Platz holten.

Auch in der B-Junioren Bundesliga starteten die Herthaner gut in die neue Saison. Zwei Siege und 8:1 Tore gab es in den ersten beiden Partien. Mehr als eine erste Standortbestimmung will U17-Trainer Andreas Thom diese Erfolge im herthabsc.de-Interview jedoch noch nicht sehen, sieht seine Mannschaft - wie auch die Profis - bis hierhin auf einem guten Weg.

herthabsc.de: Zwei Spiele, zwei Siege - besser hätte es zum Saisonstart nicht laufen können, oder?
Andreas Thom: Wir haben zwar schon am 15. Juli mit der Vorbereitung begonnen, aber man weiß zu Beginn der Saison dann trotzdem nicht so genau, wo man steht. Am ersten Spieltag geht es auch immer darum, eine Standortbestimmung vorzunehmen und das haben die Jungs beim 5:1 in Kiel sehr gut gemacht - und das trotz widrigster Bedingungen, denn es hat die ganze Zeit ohne Ende geregnet. Vor allem die erste Halbzeit war hervorragend, in der zweiten haben sie so ein bisschen vergessen, aus ihren richtig guten Möglichkeiten noch mehr Kapital herauszuschlagen. Die Jungs haben auch gesehen, dass das Sinn macht, was wir trainieren und was wir vorhaben und dass das funktionieren kann.

herthabsc.de: Nach dem Auswärtserfolg habt ihr direkt auch zu Hause gewonnen. Ließ sich dadurch der Standort schon genauer bestimmen?
Thom: Das zweite Spiel hatten wir gegen Jena. Auch da wusste man noch nicht viel mehr. Wir kannten zwar das Ergebnis aus ihrem ersten Spiel - das hatten sie zu Hause verloren - aber genau einschätzen ließ sich der Gegner so früh in der Saison nicht. Wir wussten allerdings, wie die Jenaer so ticken und dass sie immer sehr körperbetont spielen. Obwohl wir 3:0 gewonnen haben, haben wir uns ganz schön schwer getan. Wichtig war, dass wir auch mal zu null gespielt haben. Man kann sagen, dass wir einen sehr ordentlichen Start hingelegt haben.

herthabsc.de: In den letzten Jahren waren die thom'schen U17-Mannschaften von Hertha BSC sehr erfolgreich. Wie schätzt du den diesjährigen Jahrgang ein?
Thom: Für eine Einschätzung ist es noch zu früh. Wir haben erst gegen zwei Mannschaften gespielt. Wir brauchen sicherlich noch ein paar Spiele, um eine Tendenz sehen zu können, wohin es geht. Man kann aber sagen, dass in diesem Jahrgang - wie auch schon in denen der vorigen Jahre - wieder alles gute Fußballer sind. Aber jeder Jahrgang spielt anders Fußball und lässt sich somit nicht miteinander vergleichen, weil es ja vollkommen unterschiedliche Typen und Charaktere sind. Bisher machen sie es wirklich gut und ich würde mich nicht ärgern, wenn es weiter so laufen würde. (lacht)

herthabsc.de: Als Nachwuchstrainer sind die Herausforderungen auch neben dem Platz groß...
Thom: Das gehört ja alles zu unserer Arbeit dazu. In diesem Altersbereich hast du ja nicht nur den Fußball, sondern auch die Schule und alles, was sonst noch neben dem Platz passiert. Bei manchen kommen auch noch unendlich lange Anfahrtswege hinzu, also Belastungen, die nicht zu unterschätzen sind. Deshalb versuchen wir, also nicht nur ich alleine, sondern mit meinem Co-Trainer Hendrik Vieth, David Sakic und Michael Schröder im Team, für unsere Spieler immer eine Anlaufstation zu sein.

herthabsc.de: Die Profis sind ebenfalls erfolgreich in die Saison gestartet. Wie hast du die ersten Partien wahrgenommen?
Thom: Für das, was in den ersten drei Spielen abgelaufen ist, kann ich nur sagen: Hut ab! Das ist überhaupt nicht selbstverständlich für einen Aufsteiger, denn genau wie bei uns, weiß man am Anfang der Saison gar nicht wo man steht. Mit einem großen Unterschied: Alles wird öffentlich bewertet. In der Bundesliga bekommt man nicht so viele Chancen - auch anders als bei uns - und die nutzen sie bisher sehr gut. Das ist auch etwas, das gerne so weiter gehen kann.

herthabsc.de: Die Durchlässigkeit vom Nachwuchs- in den Profibereich wurde unter Jos Luhukay stark verbessert. Wie siehst du das?
Thom: Wir haben ja für die Spieler der U17 bis zur U23 unser Fördertraining, bei dem einige die Möglichkeit haben, unter den Augen der Profitrainer so ein Training mitmachen zu dürfen. Darauf basierend kann z.b. Markus Gellhaus die Erkenntnisse dann weitergeben. Wenn ein Spieler dort auf Dauer dabei ist - die Besetzung ändert sich ja für gewöhnlich abhängig von den gezeigten Leistungen - kommen die Spieler in den Fokus der Profis und bekommen dann dort ihre Chance. Das lief zuletzt, dank Jos Luhukay und seinem Team, sehr gut.

von Hertha BSC