Der Geduldige
Teams | 15. September 2013, 16:45 Uhr

Der Geduldige

Der Geduldige

Marcel Ndjeng spricht erstmals über seine Verletzung, den Saisonstart und die Neuverpflichtungen.

Berlin - Marcel Ndjeng gehörte zu den Gewinnern der Vorbereitung. Der 31-Jährige erkämpfte sich zu Saisonbeginn den Platz des Rechtsverteidigers in der Startelf der Herthaner. Im Pokalspiel gegen den VfR Neumünster erlitt Ndjeng nach einem Pressschlag zunächst eine Prellung am Zeh, spielte eine Woche später zum Bundesliga-Auftakt gegen Frankfurt dennoch. In der 14. Minute der Partie erzielte Herthas Nummer 8 mit einem sehenswerten Schuss an die Latte des Frankfurter Tors fast den 1:0-Führungstreffer für die Berliner und war mit einer starken Leistung mit dafür verantwortlich, dass Hertha BSC das Spiel 6:1 gewann.

In einer Trainingseinheit nach dem Frankfurt-Spiel verlässt Ndjeng vorzeitig den Platz. Die Diagnose - Knochemarködem im Zeh. Ein Knochenmarködem ist eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Knochen, die eine Schwellung, Druckschmerz und Bewegungseinschränkung zur Folge hat. "Das ist eine langwierige Geschichte. Wenn es ausgeheilt ist, dann ist es ausgeheilt, großartig behandeln kann man die Verletzung leider nicht. Da ist jetzt Geduld gefragt", gibt sich der 31-Jährige professionell und abwartend, denn ein genaues Datum für seine Rückkehr gibt es bisher nicht. Das Verletzungspech bleibt den Herthanern treu. Neben Ndjeng verletzte sich auch Johannes van den Bergh früh in der Saison, kehrte gegen Stuttgart aber wieder in die Startelf zurück. Hany Mukhtar und Sebastian Langkamp befinden sich momentan im Aufbautraining, während Alexander Baumjohann mit einem Kreuzbandriss noch länger fehlen wird. "Wir waren zu Saisonbeginn sehr gut aufgestellt. Dann fielen nach dem ersten Spieltag zwei Spieler aus und in den nachfolgenden Spielen weitere. Das schlimme ist jetzt, dass Alex Baumjohann ein halbes Jahr ausfällt. Doch ich muss auch sagen, dass die Leute die dafür nachgerückt sind, das super kompensiert haben. Das zeigt, dass wir als Team gefestigt sind", so Ndjeng.

"Mich freut es, dass wir so eine gute Rolle in der Bundesliga spielen"

Den bisherigen Saisonverlauf sieht Marcel Ndjeng positiv: "Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden. Mich freut es, dass wir so eine gute Rolle in der Bundesliga spielen. Ich habe da nichts zu bemängeln. Wir sind gut drauf und spielen auch gut" und fügte hinzu: "aber umso schlimmer, dass ich dann nicht mithelfen kann!" Das unglückliche Spiel gegen Stuttgart sah der Rechtsverteidiger wie wohl der Großteil der Zuschauer: "Wir haben das Spiel dominiert und gegen den VfB ganz wenig Chancen zugelassen. Die machen aus drei Chancen ein Tor, wir aus sechs bis sieben Möglichkeiten keins - das hat den Unterschied ausgemacht. Vom Spielerischen und der Einsatzbereitschaft waren wir deutlich besser als die Stuttgarter, das hat man gerade in den ersten 25 Minuten gesehen." Die Nummer 8 fast die Partie abschließend so zusammen: "Super Spiel gemacht, aber leider nichts Zählbares rausgeholt. Das ist alles andere als schlimm, denn nach dieser Leistung kann man weiter an sich glauben."

Die Niederlage im Olympiastadion, war die erste in einem Pflichtspiel der Berliner unter Trainer Jos Luhukay. "Wir werden trotz der Niederlage weiterhin Zuhause stark sein. Wir können uns nach der Leistung nicht viel vorwerfen und das wissen auch die Fans, die gesehen haben, dass wir fighten und alles gegeben haben", so Ndjeng. Das mit Per Skjelbred und Tolga Cigerci die letzten beiden Neuverpflichtungen der Berliner direkt in die Startelf rutschten, hat auch Herthas Nummer 8 überrascht. "Ich habe persönlich nicht damit gerechnet, dass beide direkt spielen. Das liegt aber auch daran, dass ich oft in der Reha bin und nicht die Trainingseindrücke wahrgenommen habe. Dennoch hatte ich vollstes Vertrauen, als ich die Aufstellung kurz vor dem Spiel gesehen habe." Die Leistung seiner neuen Teamkollegen analysierte der 31-Jährige so: "Die Jungs haben sich gut eingefügt und haben ihre Arbeit super gemacht. Ein überragender Torwart auf der Gegenseite und etwas Glück hat dann dafür gesorgt, dass leider kein Sieg zum Debüt heraussprang."

von Hertha BSC