
"Schnelle Entscheidung"
"Schnelle Entscheidung"

Berlin - Am Sonntag (22.09.13) reist Hertha BSC rund 800 Kilometer durch Deutschland und tritt am 6. Spieltag zum Auswärtsspiel beim SC Freiburg an. Hertha-Torwarttrainer Richard Golz spielte acht Jahre für die 'Breisgau Brasilianer' und absolvierte dort insgesamt 219 Spiele (180 Bundesliga-Spiele). Im Jahr 2000 wurde 'Richie' sogar zu Freiburgs Sportler des Jahres gewählt und war zu seiner Zeit Publikumsliebling der SC-Fans.
Seit dieser Saison ist Golz der Torwarttrainer der Blau-Weißen Berliner. Vorher trainierte der 45-Jährige die Torhüter der zweiten Mannschaft des HSV, ehe dann ein Anruf aus Berlin kam. "Jos Luhukay rief mich an und sagte mir, dass er die Position des Torwarttrainers neu besetzen möchte. Einige Tage später kam dann ein Treffen mit Michael Preetz und Jos Luhukay zustande, indem wir für eineinhalb Stunden redeten. Nachdem wir uns ausgetauscht hatten und mir die Stelle angeboten wurde, war die Kuh schnell vom Eis", erzählte der sympathische Torwarttrainer lächelnd. Persönliche Ziele hat sich Golz auch schon gesetzt: "Ich möchte dafür sorgen, dass die Torhüter ihren Anteil am Erfolg der Mannschaft leisten. Wir haben drei ziemlich junge Torwarte und wollen jeden individuell stärker machen." Mit der Entwicklung von Herthas Nummer 1 Thomas Kraft ist Golz sehr zufrieden. "Für einen Torwart bei Hertha BSC ist es in der zweiten Liga sehr schwer, da es lange Zeit nichts zu tun gibt und man im nächsten Moment plötzlich hellwach sein muss", erklärt der Torwarttrainer die Problematik für Kraft. Dieser habe das aber sehr gut gemacht und mit dem Weg in die zweite Liga einen Schritt zurück gemacht, um dann zwei nach vorne zu machen.
"Wir brauche eine gute Leistung, um Freiburg in ihrem eigenen Stadion zu schlagen."
An die Jahre in Freiburg erinnert sich 'Richie' dennoch gerne: "Die Zeit in Freiburg war meine schönste Station als aktiver Spieler. Es ist ein sehr familiärer Verein und ich hatte das Glück, dort unter anderem im UEFA-Cup zu spielen. Mit Volker Finke hatte ich acht Jahre lang den selben Trainer, was heute ja auch nicht mehr so oft vorkommt", so Golz. Auch heute steht der 45-Jährige noch in Kontakt mit einigen Verantwortlichen des SC Freiburg, die über die Jahre zu Freunden geworden sind. Die Freiburger waren eins der oder vielleicht das Überraschungsteam der letzten Saison und qualifizierten sich für die Europa League. Am Donnerstag steht für den Sport-Club das erste Spiel im internationalen Wettbewerb auf der Agenda, ehe es dann am Sonntag bereits gegen die Herthaner geht. Als Vorteil für Hertha sieht Golz die Doppelbelastung aber nicht: "Es ist zu früh in der Saison, um fitnesstechnisch gesehen einen Vorteil daraus zu ziehen. Ein positives Ergebnis der Freiburger könnte sie beflügeln, ein negatives sie moralisch etwas schwächen. Wir konzentrieren uns aber auf unser eigenes Spiel."
Mit dem Saisonstart der Berliner ist der 45-Jährige zufrieden. "Wir haben gezeigt, dass wir bis jetzt gegen jeden Gegner mithalten können", sagte Golz konzentriert. Obwohl die Breisgauer bisher nur zwei Punkte erringen konnten, erwartet er ein schweres Spiel: "Wir brauchen eine gute Leistung, um Freiburg in ihrem eigenen Stadion zu schlagen." Zwar würde es dem Torwarttrainer einerseits "weh tun" drei Punkte nach Berlin mitzunehmen, allerdings würde die Freude für Hertha natürlich überwiegen. "Dennoch wünsche ich den Freiburgern alles gute und drücke ihn in den restlichen Spielen die Daumen", sagte Golz abschließend.