
"Eine enge Kiste"
"Eine enge Kiste"

Berlin - Am kommenden Sonntag (22.09.13) muss Hertha BSC beim SC Freiburg antreten. Vor dem Spiel hat herthabsc.de mit Freiburgs-Jungprofi Matthias Ginter über den Saisonstart, die Europa League und das Spiel gegen die Herthaner gesprochen:
herthabsc.de: Matthias Ginter, der SC Freiburg konnte in der noch jungen Bundesligasaison keine Partie gewinnen? Wie ordnen Sie den Saisonstart ein?
Matthias Ginter: Es war klar, dass wir nach der außergewöhnlich guten Saison im vergangenen Jahr und den vielen Abgängen Zeit brauchen. Aber mit zwei Punkten nach fünf Spielen können wir natürlich alles andere als zufrieden sein. Wir müssen halt versuchen, durch harte Arbeit Schritt für Schritt nach vorne zu kommen. Aber darum geht es eigentlich immer.
herthabsc.de: Mit dem 1:1-Unentschieden gegen den FC Bayern München am vierten Spieltag hat der SCF ein Ausrufezeichen gesetzt, anschließend gab es eine Auswärtsniederlage in Augsburg. Wie erklären Sie sich das?
Ginter: Auch wenn es sich nach Ausrede anhört: bei uns sind viele Spieler verletzt, wir mussten auf einigen Positionen improvisieren. Augsburg ist eine sehr heimstarke Mannschaft, bei der wir durch ein Tor kurz vor Schluss knapp verloren haben. Das war wahnsinnig ärgerlich, aber sicher nicht unerklärbar.
herthabsc.de: Nach einer überraschend starken letzten Saison dürfen Sie in dieser Spielzeit in der Europa League ran. Wie groß ist die Vorfreude auf die internationalen Spiele?
Ginter: Wir haben uns das in der vergangenen Saison verdient und freuen uns deshalb riesig auf die Herausforderungen in der Europa League. Vielleicht helfen sie uns ja auch, in den Rhythmus zu finden und uns von Spiel zu Spiel mehr Sicherheit zu holen.
herthabsc.de: Welche Ziele haben Sie sich national wie auch international gesetzt?
Ginter: Die Bundesliga hat natürlich Priorität und es geht für Freiburg immer um den Klassenerhalt. Je früher wir dieses Ziel erreichen, desto besser. Die Europa League ist ja für die meisten von uns was ganz Neues, das wollen wir in erster Linie genießen und dann mal schauen...
herthabsc.de: Als 19-Jähriger gehen Sie bereits in ihre dritte (!) Bundesligasaison. Müssen Sie sich manchmal kneifen?
Ginter: Mein erstes Bundesligaspiel habe ich in der Rückrunde vor anderthalb Jahren gemacht, aber es ging tatsächlich alles sehr schnell und lief sehr gut für mich. In Freiburg ist es aber normal, dass Spieler aus der eigenen Jugend auch bei den Profis ihre Chance kriegen. Somit ist meine gute Entwicklung auch eine Bestätigung für alle Menschen, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt haben: Familie, Trainer, Freunde, die Freiburger Fußballschule … das Umfeld ist sehr wichtig.
herthabsc.de: Welche Ziele haben Sie sich persönlich in ihrer Karriere gesteckt?
Ginter: Erst mal mit dem Sport-Club den Klassenerhalt schaffen und gesund bleiben. Alles andere wird man sehen.
herthabsc.de: Jetzt wartet in der Bundesliga Hertha BSC als nächster Gegner. An Berlin haben Sie gute Erinnerungen oder?
Ginter: Mit den Teams unserer Fußballschule haben wir in den vergangenen Jahren vier Mal den DFB-Juniorenpokal gewonnen und dabei kein Finale verloren. Besonders toll war natürlich der letzte Pokalgewinn durch einen Sieg gegen die Hertha. Da war ich auch dabei. Für die ganze Mannschaft war das ein Riesenerlebnis.
herthabsc.de: Wie schätzen Sie Hertha BSC als Aufsteiger ein?
Ginter: Hertha ist der Hauptstadtclub mit einem tollen Stadion und vielen Fans, natürlich gehören die in die Bundesliga. Mit Jos Luhukay hat die Hertha einen sehr guten Trainer, aber auch wir werden sehr gut vorbereitet in dieses Spiel gehen.
herthabsc.de: Was für eine Partie erwarten Sie am kommenden Sonntag?
Ginter: Das wird ganz sicher eine sehr enge Kiste – und wir wollen natürlich den ersten Saisonsieg feiern.