Der Kapitän und Dauerbrenner
Teams | 15. Oktober 2013, 12:07 Uhr

Der Kapitän und Dauerbrenner

Der Kapitän und Dauerbrenner

'Lusti' über das Kapitänsamt, den Saisonstart, die Stärken und Schwächen sowie die nächsten Spiele.

Berlin - Seit Anfang dieser Saison ist Fabian Lustenberger neuer Kapitän von Hertha BSC. Nach acht Spieltagen zieht 'Lusti' ein kleines Zwischenfazit, spricht über seine Rolle als Kapitän und die Stärken seiner Blau-Weißen. Wie wichtig der 25-Jährige für Trainer Jos Luhukay ist, zeigt ein Blick auf die Statistik. In jedem Pflichtspiel der Saison stand der Schweizer in der Start-Aufstellung und spielte immer die kompletten 90 Minuten durch. Mit der Verlängerung in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Neumünster kommt Lustenberger auf bisher 930 Minuten. Bis auf Torwart Thomas Kraft, schaffte dies sonst keiner aus dem Team von Hertha BSC. Nach acht Spieltagen stehen die Berliner in der Bundesliga mit 12 Punkten auf Platz 6 und stehen somit ganze 12 Plätze vor Mit-Aufsteiger Eintracht Braunschweig.

Den bisherigen Saisonstart empfindet Lustenberger als positiv, obwohl seiner Meinung nach noch mehr Punkte drin gewesen wären: "Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Wenn wir allerdings gegen Nürnberg kurz vor Schluss nicht das Tor kassieren oder gegen Stuttgart und Hannover unsere Chancen besser genutzt hätten, wären es sogar ein paar Punkte mehr. Für einen Aufsteiger können wir aber sehr zufrieden sein und haben starke Spiele abgeliefert. Wir sind auf einem guten Weg und so kann es in den nächsten Monaten weitergehen." Als neuer Kapitän löste 'Lusti' Peter Niemeyer ab, verändert hat sich der sympathische Schweizer als Person aber nicht: "Meine Rolle innerhalb der Mannschaft hat sich nicht groß geändert. Ich bin immer noch der gleiche Fabian! Man hat allerdings mehr Medienpräsenz und muss dementsprechend mehr Interviews geben, aber grundsätzlich fühle ich mich sehr wohl. Wichtig ist aber das wir als Mannschaft erfolgreich sind."

Lustenberger über die Stärken, Schwächen

Auf die Frage, ob der Allrounder lieber in der Abwehr oder Mittelfeld spielt, hatte er keine konkrete Antwort: "Uff, das ist eine schwierig zu beantworten. Ich kann auf beiden Positionen gut spielen und habe sowohl in der Abwehr, als auch im Mittelfeld meine Qualitäten. Als 'Sechser' habe ich länger gespielt und kenne die Position besser. Mittlerweile habe ich mich in der Innenverteidigung aber ebenfalls gut zu Recht gefunden." Trotz einiger Verletzungen in den ersten Spielen, wie beispielsweise Marcel Ndjeng, Johannes van den Bergh, John Anthony Brooks und Sebastian Langkamp, hebt Lustenberger noch einen wichtigen Fakt hervor. "Nach Bayern, Dortmund und Leverkusen stellen wir die beste Defensive der Liga", erzählt der Schweizer stolz.

Wie ausschlaggebend eben diese Sicherheit in der Defensive für das Spiel der Herthaner ist, betont Jos Luhukay regelmäßig gegenüber der Presse. Herthas Nummer 28 stimmt seinem Trainer da vollkommen zu. "Für unser Spiel ist es wichtig, dass wir eine defensive Stabilität haben. Wenn uns das gelingt, sind wir in der Lage uns in der Offensive Chancen herauszuspielen und Tore zu erzielen. Wenn die Balance zwischen Abwehr und Angriff stimmt und wir unser schnelles Umschaltspiel einsetzen, dann sind wir gefährlich", analysiert der Kapitän die Stärken des eigenen Teams. Was die Blau-Weißen in ihrem Spiel verbessern könnten, beantwortete 'Lusti' kurz und knapp: "Gar nichts!", sagte der 25-Jährige lachend und fügte hinzu: "Nein, ich glaube, dass man in gewissen Spielen gesehen hat das uns teilweise der Killerinstinkt fehlt. Wir müssen die Chancen die wir kriegen noch besser ausnutzen, denn in der Bundesliga wird es schnell bestraft, wenn man Möglichkeiten auslässt. Das hat man zum Beispiel gegen Stuttgart gesehen."

Die Großen ärgern


Am 9. Spieltag (19.10.13) gastiert Borussia Mönchengladbach im Berliner Olympiastadion. Die 'Fohlen' haben mit Trainer Lucien Favre sowie den Spielern Raffael und Thorben Marx drei ehemalige Herthaner in ihren Reihen. Favres und Lustenbergers Wege kreuzten sich in der Vergangenheit des Öfteren. Als 18-Jähriger feierte 'Lusti' sein Debüt für den FC Luzern gegen den von Lucien Favre trainierten FC Zürich: "Ich wurde beim Stand von 0:3 eingewechselt und hatte leider nicht viele Aktionen", erzählte der Kapitän grinsend. Am Ende der Saison verpflichtete Hertha BSC Favre als Trainer, der Lustenberger umgehend in die Hauptstadt lotste. "Er hat mich vorher schon beobachtet, denn ich glaube nicht, dass es an dem Spiel lag", sagte der Schweizer lachend. „Es ist für mich aber keine spezielle Partie, denn es geht einfach nur um die drei Punkte", so der Hertha-Kapitän und fügte ehrgeizig hinzu: "Vor allem Zuhause wollen wir gewinnen!"

In den nächsten Spielen erwarten die Herthaner schwere Gegner. Mit Gladbach, Bayern München, Schalke, Hoffenheim und Leverkusen trifft die Mannschaft von Jos Luhukay auf Gegner mit hoher individueller Qualität. Für Lustenberger sind genau das die Spiele, auf die Hertha BSC mit dem Aufstieg hingearbeitet hat: "Natürlich ist das immer speziell gegen solche Mannschaften zu spielen. Sie haben eine Qualität, die nicht viele Mannschaften haben." Das David gegen Goliath gewann, ist nur ein Beispiel aus der Geschichte. Der Hertha-Kapitän will genau dort ansetzen: "Es ist sehr reizvoll, solchen Mannschaften vielleicht ein Bein zu stellen und die Großen zu ärgern."

von Hertha BSC