
Profi für eine Woche
Profi für eine Woche

Berlin - Während die Pause in den Länderspiel-Wochen für die meisten unheimlich lang und eher träge sind, haben sieben Amateur- und Jugendspieler eine spannende Woche hinter sich. Marius Gersbeck, Shawn Kauter, Farid Abderrahmane, Yanni Regäsel, Louis Samson, Bilal Kamarieh und Robert Andrich trainieren, in Abwesenheit der Nationalspieler, bei der ersten Mannschaft von Hertha BSC mit und schnupperten teilweise zum ersten Mal Luft auf Profi-Niveau.
Jos Luhukay beorderte die jungen Spieler, die auch regelmäßig am Fördertraining unter der Leitung von Markus Gellhaus teilnehmen, nach guten Leistungen in den Nachwuchsteams für die gesamte Woche zum Profi-Kader. "Es ist eine gute Möglichkeit für die Spieler einen Eindruck zu hinterlassen und für uns, um zu sehen, wie sie sich auf dem Niveau präsentieren", sagte Luhukay unter der Woche. Als lauffreudig und lernwillig beschrieb der 50-jährige Cheftrainer die jungen Spieler, die alle noch für die U19 spielerberichtigt wären, aber zum Großteil bereits für die U23 der Blau-Weißen auflaufen. Herthas U23-Trainer Jörge Schwanke ist jedenfalls begeistert, dass seine Spieler bei den Profis trainieren dürfen: "Dass Jos Luhukay unseren Talenten die Möglichkeit gibt, oben mitzutrainieren, ist eine herausragende Sache."
Hoffentlich nicht das letzte Mal
Jos Luhukay gibt jungen Talenten, die hart an sich arbeiten und gute Leistungen zeigen, immer eine Chance, wie ein Blick in die aktuelle Mannschaft zeigt. Mit Sascha Burchert, Philip Sprint, John Anthony Brooks, Fabian Holland, Nico Schulz und Hany Mukhtar stehen gleich sechs Spieler aus der eigenen Nachwuchsarbeit im 27 Mann Kader. Das schafft für die jungen Talente einen zusätzlichen Anreiz, sich noch mehr reinzuhängen. "Selbstverständlich liegt da auch der Leistungsgedanke zugrunde, denn die Spieler, die bei den Profis mal mittrainieren dürfen, haben sich das aufgrund ihrer Leistungen in dieser und auch der letzten Saison verdient. Für diese jungen Spieler ist das ein tolles Erlebnis, sie saugen diese Eindrücke auf und nehmen jede Minute dankbar mit, mit Jos Luhukay trainieren zu dürfen", so Schwanke weiter. Hany Mukhtar ist das letzte Beispiel für ein Hertha-Talent, dass den Sprung in den Profi-Kader schaffte. Bilal Kamarieh will sich an ihm ein Beispiel nehmen: "Hany ist auf dem Platz und auch menschlich ein Vorbild für mich. Er ist ein super Typ!"
Die Spieler selbst zeigen sich ebenfalls angetan von der Chance mal mit den Bundesligaspielern trainieren zu dürfen. "Ich fand es super, dass wir hier mittrainieren konnten. Es war eine tolle Erfahrung und es ist ein ganz anderes Niveau. Die sind körperlich viel robuster", sagte Shawn Kauter und fügte grinsend und ein bisschen stolz hinzu: "Ich wurde von Maik Franz direkt einmal umgenietet!". "Farid Abderrahmane hat es ebenfalls gut gefallen: "Ich bin das erste Mal bei den Profis und das ist eine neue Erfahrung. Das hat Spaß gemacht und die Profis haben uns auch gut aufgenommen." Den deutlichsten Unterschied bemerkte Mittelfeldspieler Robert Andrich im Spieltempo: "Es geht alles ein bisschen schneller. Die Gegenspieler sind sehr nah an einem dran und man muss schneller reagieren." Yanni Regäsel und Louis Samson durften in dieser Saison schon einmal mit den Profis trainieren. "Es ist körperbetonter und das Spiel ist schneller, aber das war schon ganz okay", zog Regäsel sein Résumé. John Anthony Brooks, der im Laufe der Woche mit dem Lauftraining begann, war ein guter Ansprechpartner. "Jay hat viel mit uns geredet, weil er vor kurzem auch in derselben Situation war und probiert einem zu helfen", sagte Louis Samson. Jeder einzelne nimmt verschiedene Eindrücke mit nach Hause, aber in einem sind sich alle einig: "Hoffentlich dürfen wir bald einmal wieder mittrainieren", brachte es Shawn Kauter abschließend auf den Punkt.