
"Berlin ist mein zweites Zuhause"
"Berlin ist mein zweites Zuhause"

Berlin - Er kehrt erstmals zurück nach Berlin, er ist erstmals als Gast im Olympiastadion und er spielt erstmals in der Bundesliga gegen seinen Bruder Ronny - Raffael. Der Gladbacher Spielmacher und Ex-Herthaner spricht im Interview über seine neue Heimat, die sportliche Siatuation bei den Fohlen, über das Duell gegen Ronny und die Partie im Olympiastadion.
herthabsc.de: Hallo Raffael, der Saisonstart in Gladbach ist geglückt. Mit 13 Punkten steht die Borussia momentan auf einem sehr guten 4. Tabellenplatz. Wie zufrieden bist Du mit dem Saisonstart deiner Mannschaft?
Raffael: Ich habe mich hier sehr gut eingelebt und nach den ersten drei Monaten muss ich sagen, dass ich hier sehr zufrieden und froh bin, hier zu sein. Der Verein und auch die Mitspieler helfen mir sehr. Mit dem Start können wir insgesamt zufrieden sein, vor allem zuhause sind wir bislang sehr stark. Auswärts können wir uns noch steigern.
herthabsc.de: Du sprichst es an. Zwölf Eurer 13 Punkte habt ihr im Borussia-Park gesammelt, während auswärts bisher nur ein Punkt in Augsburg geholt wurde. Wie siehst Du diese gegensätzliche Punktausbeute aus Heim- und Auswärtsspielen?
Raffael: Der Unterschied ist eindeutig zu groß. Wir haben in Augsburg den ersten Auswärtssieg leider knapp verpasst. Bisher hat vielleicht einfach auch ein wenig das Glück gefehlt. Außerdem spielen wir zu Hause einfach mit mehr Druck, während wir auswärts bislang noch etwas zu verhalten auftreten.
herthabsc.de: Am Samstag triffst Du nicht nur das erste Mal auf Hertha BSC, sondern auch auf deinen Bruder Ronny. Eine besondere Situation und bestimmt auch eine spezielle Partie für dich im Olympiastadion oder?
Raffael: Es ist das erste Mal, dass ich in der Bundesliga gegen Ronny spiele. Wir haben als Kinder natürlich oft gegeneinander gespielt, aber später nicht mehr. Ich habe normalerweise viel Kontakt mit ihm. In der Regel telefonieren wir vor den Spielen und wünschen uns gegenseitig Glück. Zuletzt hatten wir am Montag Kontakt. Wir werden auch erst nach der Partie wieder miteinander sprechen.
herthabsc.de: Für Eure Eltern dürfte die Partie sicherlich auch interessant sein. Gucken sie sich das Spiel an und wenn ja, wem drücken Sie die Daumen?
Raffael: Unser Vater Caetano wird sich das Spiel im Fernsehen angucken und sehr aufgeregt sein. Er hofft wahrscheinlich auf ein Unentschieden. Aber unsere Mutter Fatima hat schon gesagt, dass sie sich das Spiel nicht anschauen kann, weil ihre Nerven das nicht mitmachen.
herthabsc.de: Du hast bereits vier Tore und eine Vorlage auf deinem Konto. Ronny kommt auf drei Tore und eine Vorlage, absolvierte allerdings weniger Spielminuten. Gibt es einen brüderlichen Wettkampf oder eine Wette zwischen Euch beiden?
Raffael: Wenn wir nicht gerade gegeneinander spielen, freuen wir uns jeweils über die Tore des anderen. Ich habe mir zum Beispiel Ronnys Tor in Hannover mehrmals im Fernsehen angeschaut. Das war wirklich ein Super-Tor.
herthabsc.de: Fährst Du nach dem Spiel am Samstag direkt mit deiner Mannschaft zurück nach Gladbach oder nutzt Du die Situation, um Zeit in deiner alten Heimat zu verbringen?
Raffael: Da es ein Abend-Spiel ist, werden wir die Nacht in Berlin verbringen. Am nächsten Morgen geht es aber wieder zurück nach Mönchengladbach, daher werde ich nicht groß Zeit haben, um alte Bekannte wiederzutreffen.
herthabsc.de: Du hast insgesamt vier Jahre für Hertha BSC gespielt. Welche Erinnerungen hast Du an deine Zeit in Berlin?
Raffael: Ich hatte wundervolle Jahre bei Hertha BSC. Ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt. Berlin ist wie ein zweites Zuhause für mich geworden. Ich habe viele positive Erinnerungen an die sportliche Zeit, allen voran natürlich das Erreichen des vierten Platzes 2009, als wir beinahe den Titel geholt hätten, oder zwei Jahre später der Wiederaufstieg als Zweitliga-Meister.