
PERfekte Wochen
PERfekte Wochen

Berlin - Für Per Ciljan Skjelbred läuft es derzeit richtig gut. Der Norweger hat sich - nach seinem Wechsel kurz vor Transferschluss - schnell in Berlin akklimatisiert und fühlt sich mit seiner Frau und seinen Kindern pudelwohl in der deutschen Hauptstadt. Der 26-Jährige startete auch sportlich direkt durch und etablierte sich in der Startelf von Cheftrainer Jos Luhukay.
Im letzten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach war Skjelbred sogar laufstärkster Spieler der Herthaner. Im Interview spricht der Mittelfeldspieler über seine ersten Monate in Berlin, die Mannschaft und über die schwere Partie beim FC Bayern München.
herthabsc.de: Per, Du bist seit knapp zwei Monaten in Berlin. Wie fällt deine Bilanz aus?
Per Skjelbred: Es ging alles so schnell, aber ich fühle mich richtig wohl! Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Das Klima in der Mannschaft, die Stadt Berlin, ich kann so viele Sachen aufzählen, an denen ich mich jeden Tag erfreue. In Berlin leben so viele tolle Menschen, meine Familie und ich haben uns richtig gut eingelebt. Sportlich läuft es auch sehr gut, es war die richtige Entscheidung.
herthabsc.de: Das drückt auch die Tabelle aus. Platz Vier. Alle sprechen von einer Momentaufnahme. Wie sehr genießt man dennoch die Luft auf den internationalen Plätzen?
Skjelbred: Das ist richtig. Im Moment ist alles super. Das können wir auch genießen, aber im Fußball geht es manchmal ganz schnell, die Teams in der Bundesliga sind alle sehr eng zusammen. Wir müssen weiter hart arbeiten. Es hört sich blöd an, aber das nächste Spiel ist das Wichtigste.
herthabsc.de: Was ist jetzt besonders gefährlich?
Skjelbred: Jetzt zu denken, wir hätten schon was erreicht, wäre absolut falsch. Aber das ist bei uns nicht der Fall. Alle können die Situation einordnen. Wir müssen in jedem Spiel mehr als hundert Prozent geben, um eine Partie zu gewinnen.

herthabsc.de: Du bist in den letzten Spielen vom rechten Flügel ins Mittelfeld gerückt und wirst als Allrounder bezeichnet. Auf welcher Position fühlst Du dich am Wohlsten?
Skjelbred: Das stimmt. Ich kann auf vielen Positionen eingesetzt werden, am liebsten spiele ich im offensiven Zentrum. Aber das ist nicht entscheidend. Der Trainer beurteilt, wo ich für die Mannschaft am wichtigsten bin.
herthabsc.de: Im Spiel gegen Gladbach warst du der laufstärkste Spieler. Gibt es eine Erklärung, warum Du derzeit so gut in Form bist?
Skjelbred: Ich habe einfach jeden Tag ein positives Gefühl. Das nehme ich mit auf den Platz, egal, ob beim Training oder beim Spiel. Ich habe Spaß, das ist das wichtigste für mich.
herthabsc.de: Deine guten Leistungen sind auch dem norwegischen Fußballverband nicht verborgen geblieben. Zuletzt standest Du nicht nur im Aufgebot, sondern hast gegen Slowenien und Island sogar von Beginn gespielt. Wie war das für dich nach mehreren Jahren Abstinenz?
Skjelbred: Einfach toll. Ich habe viele Freunde aus meiner Zeit in Trondheim wieder getroffen, durfte mit ihnen zusammen spielen und norwegisch sprechen (lacht). Ein schönes Gefühl.
herthabsc.de: Am Samstag geht's zum FC Bayern. Angst oder Vorfreude?
Skjelbred: Ich habe keine Angst vor den Bayern, auch wenn meine Erinnerungen an die Allianz-Arena nicht besonders gut sind (grinst). Mit Hamburg habe ich letztes Jahr 9:2 verloren. Wir spielen gegen die beste Fußballmannschaft der Welt, keiner erwartet einen Sieg von uns. Wir müssen einfach Spaß haben.
herthabsc.de: Bayern hat noch kein Spiel verloren. Wie kann man die Münchener überhaupt schlagen?
Skjelbred: Der Trainer hat einen Plan...
herthabsc.de: Wie geht’s aus?
Skjelbred: (lacht). Ein Unentschieden wäre wie ein Sieg für uns.