Ruhig. Bescheiden. Akribisch.
Teams | 4. November 2013, 17:17 Uhr

Ruhig. Bescheiden. Akribisch.

Ruhig. Bescheiden. Akribisch.

Rechtsverteidiger Peter Pekarik im Interview.

Berlin - Als Rechtsverteidiger ist Peter Pekarik in der Abwehr von Hertha BSC momentan gesetzt. In den letzten Wochen traf der slowakische Nationalspieler beispielsweise auf den französischen Nationalspieler und Europas Fußballer des Jahres, Franck Ribery, oder den deutschen Nationalspieler Julian Draxler und sorgte mit dafür, dass sich die Herthaner beim amtierenden Champions League-Sieger Bayern München teuer verkauften und auch zu Hause gegen Gelsenkirchen die bessere Mannschaft waren.

In seinem zweiten Jahr in der deutschen Hauptstadt hat sich Herthas Nummer 2 bereits gut eingelebt und nutzt das reichhaltige kulturelle Angebot von Berlin. Im Interview spricht der bescheidene Defensivspezialist unter anderem über das Spiel beim deutschen Rekordmeister, Eishockey, seine neue Heimat und die Rolle der Hertha-Anhänger.

herthabsc.de
: Zuletzt musste Hertha BSC in München und zu Hause gegen Schalke zwei Niederlagen einstecken. Wie siehst Du die aktuelle Situation?
Peter Pekarik
: Wir haben in München gegen die momentan beste Mannschaft der Welt gespielt und ich denke, wir haben ein wirklich sehr gutes Spiel gegen die Bayern gemacht. Vielleicht hätten wir dort auch einen Punkt holen können und es ist ein bisschen schade, dass es nicht geklappt hat. Gegen Schalke waren wir eigentlich die bessere Mannschaft, sind unglücklich durch eine Standardsituation in Rückstand geraten und haben nur unsere Chancen nicht genutzt.

herthabsc.de: Wie zufrieden bist Du mit deinen Leistungen in den letzten Wochen?
Pekarik: Ich bewerte niemals nach den Spielen meine eigene Leistung, darin bin ich einfach nicht gut. Das sollen andere machen, zum Beispiel der Trainer. Ich freue mich aber über die positive Resonanz, die ich bekommen habe, auch in den Medien.

herthabsc.de: In München hieß dein direkter Gegenspieler Franck Ribery. Kein geringerer als Europas Fußballer des Jahres...

Pekarik: Frank Ribery gehört momentan mit Cristiano Ronaldo und Lionel Messi zu den besten Spielern der Welt. Da muss man jede Sekunde hoch konzentriert und immer aggressiv in den Zweikämpfen sein. Es geht auch darum, viel Druck auszuüben und ihm keine Zeit zu lassen, um sein Spiel aufzuziehen. Aber alleine kann man ihn nur schwer stoppen, meine Mitspieler haben mir da sehr geholfen. Ich persönlich freue mich, dass Ribery keine richtige Torchance hatte.

herthabsc.de: Wie zufrieden bist Du bisher mit der Saison?
Pekarik: Ich bin sehr zufrieden. Platz sieben in der Tabelle nach dem elften Spieltag liest sich doch gut. Wir müssen aber weiter in jedem Training hart arbeiten, damit wir auch in den kommenden Wochen erfolgreich sind.

herthabsc.de: Die Abstiegsränge sind weit entfernt. Wohin geht es für Hertha BSC noch?
Pekarik: Für uns gibt es nur ein Ziel: Klassenerhalt und in Zukunft mit Hertha BSC dauerhaft in der Bundesliga spielen. Ich selbst möchte selbstverständlich in jedem Spiel für unsere Fans alles geben. Sie sollen schließlich das Stadion mit einem guten Gefühl und guter Laune verlassen können.

herthabsc.de: Cheftrainer Jos Luhukay hat einen großen Anteil am bisherigen Erfolg. Was ist das Erfolgsrezept?
Pekarik: Unser Trainer hat wirklich einen sehr großen Anteil am bisherigen Erfolg. Jos Luhukay schafft es, jeden Spieler immer zu hundert Prozent zu motivieren und er lebt für die Mannschaft. Er ist ein sehr guter Stratege und er schafft es, uns perfekt auf jeden Gegner vorzubereiten.

herthabsc.de: Du zählst eher zu den unauffälligeren Spielern bei Hertha BSC. Wie würdest Du dich selbst charakterisieren?
Pekarik: Ich bin ein eher ruhiger Typ – egal ob auf dem Platz oder privat. Aber in Zweikämpfen versuche ich eine gewisse positive Aggressivität zu entwickeln. Ich bin kein extravaganter Typ, der mit Tricks auf sich aufmerksam machen muss. Für mich steht der Erfolg der gesamten Mannschaft im Vordergrund. Wenn ich sie dabei unterstützen kann, um als Sieger vom Feld zu gehen, gebe ich dafür alles.

herthabsc.de: Du bist nun schon einige Zeit in Berlin bei Hertha BSC. Bist Du zufrieden?
Pekarik: Absolut. Ich bin sehr glücklich in Berlin bei Hertha zu sein. Die Mannschaft hat einen unglaublichen Teamgeist und wir haben die besten Fans in Deutschland.

herthabsc.de: Apropos Fans. Gegen Schalke war das Olympiastadion fast ausverkauft. Welche Rolle spielen die Hertha-Fans bei euren Heimspielen?
Pekarik: Unsere Fans sind für uns unglaublich wichtig. Bei jedem Spiel im Olympiastadion herrscht immer eine absolut elektrisierende Atmosphäre. Das hilft uns als Mannschaft sehr, insbesondere bei engen Spielen.

herthabsc.de: Wie ist Peter Pekarik privat? Hattest du schon die Möglichkeit, etwas mehr von Berlin kennenzulernen?
Pekarik: Ja, ich habe schon viel von Berlin sehen können. Berlin ist eine sehr schöne Stadt, es gibt so viele Möglichkeiten. Wenn habe ich die Zeit habe, gehe ich mit meine Frau Lujza zu vielen Veranstaltungen. Wir haben uns zum Beispiel schon die Show der Blue Man Group und das Mauer-Panorama angesehen, waren im Circus Mei Li und in der Dali-Ausstellung. Wir spazieren aber auch gerne in der Stadt und wir lieben den Park Sanssouci in Potsdam.

herthabsc.de: Du bist auch großer Eishockey-Fan. Wie oft hast Du dir die Eisbären schon angesehen?
Pekarik: Ich verfolge die Spiele und war auch schon öfters in der Halle. Ich muss sagen, dass auch bei den Spielen der Eisbären eine super Atmosphäre herrscht. Eishockey ist in meiner Heimat Slowakei ein sehr populärer Sport. Ich habe mir auch schon zu meiner Zeit in Wolfsburg mit Freunden einige Eishockey-Spiele in Deutschland angesehen.

von Hertha BSC