
Herthas pflegende Hände
Herthas pflegende Hände

Berlin - Mit Frederick Syna verpflichteten die Herthaner vor Saisonbeginn einen neuen Physiotherapeuten. Der 28-Jährige arbeitete zuvor beim BHC und teilt neben dem Fußball, mit Hockey eine weitere Leidenschaft. Im belgischen Boom wurde er mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft als betreunder Physiotherapeut im Sommer Europameister. Im Interview auf herthabsc.de spricht 'Freddy' über seinen Weg zu den Blau-Weißen, seine Aufgaben, den Saisonstart und seine Einschätzung zum weiteren Saisonverlauf.
herthabsc.de: Hallo Frederick, Du bist seit dem Beginn dieser Saison als Physiotherapeut bei Hertha BSC. Wie wurdest Du im Hertha-Team aufgenommen und wie gefällt es dir?
Frederick Syna: Sehr gut! Es waren alle von Anfang an im Trainingslager sehr aufgeschlossen und nett. Da hatte niemand Berührungsängste. Es war und ist sehr angenehm.
herthabsc.de: Wie kam der Kontakt zu Hertha BSC zustande?
Syna: Über einen Bekannten kam ich mit Dr. Schleicher in Verbindung und wir tauschten uns aus. Damit war der erste Kontakt hergestellt und dann gab es im Anschluss ein Gespräch mit Michael Preetz. Das verlief ganz gut und dann war ich dabei.
herthabsc.de: Welche Aufgaben hast Du als Physiotherapeut der Blau-Weißen genau?
Syna: Es ist ein relativ breites Aufgabenfeld. Von einfachen Sachen, wie dem Bereitstellen von Getränkeflaschen bis hin zur Pflege der Spieler, die natürlich im Vordergrund steht. Zusammen mit dem Mannschaftsarzt schaut man dann, was der Spieler im Fall einer Verletzung genau hat, um dann die beste Behandlungsmethode anzuwenden, um den Spieler schnell wieder fit zu bekommen. Die Behandlung ist die primäre Aufgabe, nebenbei erledigt man dann noch organisatorische Aufgaben und andere Kleinigkeiten.

herthabsc.de: Am Dienstag (12.11.13) hast Du sogar am Lauftraining der Herthaner teilgenommen. Wie sieht ein normaler Arbeitstag von dir aus?
Syna: Es wird Winter, da wird es nach einiger Zeit schon kalt und da bin ich etwas mitgelaufen, um mich warm zu halten (lacht). Ansonsten bin ich beim Training natürlich vor Ort, um eingreifen zu können und zu sehen, ob es den Spielern gut geht. Falls dann wirklich etwas passiert, bin ich für die Erstversorgung zuständig und schicke die Spieler im Ernstfall zur Diagnostik.
herthabsc.de: Hertha BSC holte im letzten Jahr souverän die ‚Felge‘ in der 2. Liga. Der Übergang in die Bundesliga ist mit 18 Punkten aus zwölf Spielen und Platz sieben bis jetzt scheinbar nahtlos geglückt. Wie hast Du den Saisonstart erlebt?
Syna: Ich kann mich absolut nicht beschweren! Mein erstes Spiel war der 6:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am ersten Spieltag, das war fantastisch. Mich freut es für die Jungs, denn sie spielen bisher eine großartige Saison und ich genieße es einfach dabei zu sein. Bisher ist alles sehr aufregend und neu für mich, aber es macht einfach eine Menge Spaß, dabei zu sein."
herthabsc.de: Was war der schönste Moment in deiner bisher jungen Hertha-Karriere?
Syna: Das erste Mal gegen Frankfurt vor 54.000 Zuschauern ins Stadion einzulaufen war großartig und ein überwältigender Moment. Ansonsten gibt es immer mal wieder Momente, wo man mitfiebert, wie beispielsweise gegen Hannover, wo Ronny den Ball kurz vor Schluss reinhaut.
herthabsc.de: Als Physiotherapeut hast Du durch die Behandlungen viel Kontakt zu den Spielern. Gibt es einen, zu dem du ein spezielles Verhältnis hast?
Syna: Das hält sich immer die Waage. Wir gucken, dass jeder seine Pflege bekommt und einen besonderen Liebling habe ich da nicht. Ich mag sie alle und komme mit jedem gut klar.
herthabsc.de: Neben dem Fußball hast Du eine weitere große Leidenschaft. Mit der Hockey Nationalmannschaft gewannst Du als betreuender Physiotherapeut in diesem Jahr die Europameisterschaft in Belgien. Wenn Du zwischen Fußball und Hockey wählen müsstest, wofür würdest Du dich entscheiden?
Syna: Ich würde mich für den Fußball entscheiden, da mir dieser in die Wiege gelegt wurde. Es ist die größte Sportart, die es in Deutschland gibt und liegt für mich natürlich vorne. Vielleicht werde ich irgendwann mal wieder ein bisschen zum Hockey gehen, aber jetzt ist erst einmal volle Konzentration auf den Fußball angesagt.
herthabsc.de: Worin unterscheidet sich deine Arbeit als Fußball- oder Hockey-Physio?
Syna: Die Verletzungen beim Fußball oder Hockey unterscheiden sich kaum. Es sind bei beiden Sportarten meist muskuläre Verletzungen oder Probleme am Oberschenkel, der Hüfte, den Knöchel, am Rücken oder Leistenprobleme. Beim Hockey kann es mal sein, dass es ein paar Platzwunden mehr sind, aber sonst tut sich da nicht viel.
herthabsc.de: Welche Schlagzeile würdest Du am Ende der Saison über Hertha BSC gerne lesen?
Syna: Hertha BSC spielt eine souveräne Bundesligasaison. Klasse gehalten, klasse Jungs!
herthabsc.de: Auf welchem Tabellenplatz landen die Blau-Weißen am Ende der Saison?
Syna: Wenn wir dort bleiben würden, wo wir jetzt stehen, dann wäre das doch super (lacht). Am Ende zählt aber nur der Klassenerhalt.