
Große Ehre für MitternachtsSport e.V.
Große Ehre für Mitternachts- Sport e.V.

Berlin - Der Verein MitternachtsSport engagiert sich seit dem Jahr 2007 dafür Jugendliche von der Straße zu holen. In den insgesamt sechs Jahren wurden bereits über 300 Veranstaltungen durchgeführt, an dem knapp 35.000 Jugendliche teilnahmen. Gründer Ismail Öner reagierte mit dem Konzept auf die massiven Konflikte zwischen den Jugendlichen und der Polizei. Dabei nutzt er die Kraft und Anziehung des Fußballs, um die Teenager von der Straße zu locken und ihnen mit dem Sport eine sinnvolle Alternative zum Rumhängen auf der Straße zu bieten.
Die Initiative bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, Sporthallen in bestimmten Berliner Gebieten bis spät in die Nacht zu nutzen. Die prominenten Paten des Projekts werden dort als 'große Brüder' bezeichnet. Sie bringen den Glamour des Profifußballs zu den Kids in die Sporthallen und präsentieren sich ihnen hautnah. Mit ihrer Unterstützung für den 'MitternachtsSport' engagieren sie sich häufig in dem Milieu, in dem sie als meist gebürtige Berliner selbst aufgewachsen sind. Sie geben den Jugendlichen durch ihre Begeisterung und Teilnahme das Gefühl, etwas Besonderes zu sein und zeigen sich den Teenagern gegenüber nahbar und authentisch.
"Ich habe eine sinnvolle Möglichkeit gesucht und gefunden, Jugendlichen zu helfen"
Änis Ben-Hatira ist so ein 'großer Bruder' des Vereins und nimmt dabei, so oft es der Spielplan von Herthas Nummer 10 zulässt, an den Veranstaltungen teil. Der 25-Jährige ist selber im Berliner Bezirk Wedding aufgewachsen und kennt die dort vorhandene Problematik. Aufmerksam wurde der tunesische Nationalspieler durch seinen ehemaligen Teamkollegen und Freund Jerome Boateng. "Jerome hat mir davon erzählt, als ich zurück nach Berlin gekommen bin. Nach meinem ersten Besuch war für mich sofort klar, dass ich die Initiative unterstützen will. Ich habe eine sinnvolle Möglichkeit gesucht und gefunden, Jugendlichen zu helfen. Es ist eine Herzenzangelegenheit. Der Fußball und seine Eigenschaften sind weltweit die beste Sprache, um Jugendliche vor der ‚Straße’ zu bewahren", äußerte sich Ben-Hatira über das Projekt Mitternachtssport.
Knapp sechs Jahre nach dem Start der Initiative wurde der Verein nun mit einem Bambi in der Kategorie Integration ausgezeichnet. Das es mal so weit kommen würde, kann Projektleiter Ismail Öner selber noch nicht wirklich glauben: "Hätte mir jemand vor sechs Jahren gesagt, dass wir für den Bambi nominiert werden und gewinnen, hätte ich ihn für verrückt erklärt!" Dass es nun doch so gekommen ist, freut Öner natürlich umso mehr. "Es ist eine sehr große Ehre für uns, dass wir in so einer wichtigen Kategorie ausgezeichnet werden. Es ist eine Art Symbol und Anerkennung für die Arbeit die wir hier leisten", sagte der Projektleiter des Vereins stolz. Dabei zeigte sich 'Issi' auch sehr dankbar gegenüber den 'großen Brüdern', die für den Initiator das "Salz in der Suppe" des Projektes sind.
"Der Bambi steht symptomatisch für die Werte, die wir verkörpern"
"Ich freue mich vor allem für die Kids. Die Auszeichnung ist symptomatisch für das, was wir verkörpern: Nicht aufgeben und immer weiter machen! Jetzt erhalten wir so eine Auszeichnung, was einfach grandios ist", so Öner weiter. Dabei hofft der Projektleiter, dass der Bambi als eine Art Türöffner fungieren kann, um weitere Projekte der Stiftung realisieren zu können: "Wir haben noch größere Visionen, für die aber teilweise die finanziellen Mittel fehlen." Mit dem Gewinn des Bambi für Integration dürfte sicherlich der eine oder andere Wohltäter auf das Berliner Projekt aufmerksam geworden sein. Hertha BSC gratuliert dem MitternachtsSport e.V. zum Gewinn des Bambi!